Gestern Abend: Blick nach Frankreich
Ich lese also, dass weder Herr Nussbaumer noch Herr Weber so richtig Lust auf Wahlkampf haben. Politische Unterschiede seien kaum auszumachen.
Sie wollen nur den Posten im Regierungsrat, diesen Job für Teflongeglättete und sonst gar nichts.
Ich finde das gut so.
Wäre ja noch schöner, wenn in der Regierung plötzlich Leute sässen, die tatsächlich ein politisches Ziel verfolgen und das dann auch noch mit einer gehörigen Portion Brillanz.
Nein, es verträgt nicht mehr als Durchschnitt.
Genau das ist schliesslich die unabdingbare Voraussetzung, um in diesem Land in der Politik zu reüssieren – der gedachten Norm zu entsprechen.
Weil man sich Herrn Weber auch in seinen kühnsten Fantasien nicht mit einem Joint vorstellen kann, dass der also in seinem bisherigen Leben auch nur ein einziges Mal was gemacht hätte, das alle überraschen würde, bringt er die besseren Voraussetzungen für das Regierungsamt mit als Herr Nussbaumer.
Der Mann mit seiner schnurgeraden Karriere in Familie, Beruf und Militär ist derart medioker, dass er darin kaum zu schlagen ist.
Bringen wir es auf den Punkt: Es ist das Weber’sche Mittelmass, in dem die Zuversicht der Bürgerlichen gründet, der Weber werde es schon machen.
Daniel Schweizer meint
Glücklicherweise gibt es deshalb einen dritten Kandidaten, der deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hat: Gerhard Schafroth. Im Gegensatz zu Weber ist er alles andere als medioker. Er ist einer, der auch mal aneckt und nicht auf Teufel komm raus sympathisch sein will. Aber bei Zahlen und Finanzen versteht er sein Handwerk. Genau das brauchen wir jetzt im Baselbiet. Da er zudem der einzige wirklich unabhängige Kandidat ist (will heissen: nicht von irgendeiner Seite via Wahlkampffinanzierung gekauft), ist er für mich der einzige wählbare Kandidat.