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Die Wut auf «die in Lie­stal»

16. November 2016 By M.M.

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Der umgewöhnlich grosse Mond hat der Themse eine ungewöhnlich hohe Flut beschert.

Nimmt man die ­Um­fra­ge­wer­te der Ta­ges­Wo­che und der Ba­sel­land­schaft­li­chen Zei­tung und das, was al­le Jour­na­lis­ten schrei­ben und das Po­li­tes­ta­blis­h­ment uni­so­no ver­kün­det, zum Nenn­wert, dann wird SVP-Kan­di­dat Lo­renz Nä­ge­lin in die Re­gie­rung des Stadt­kan­tons ge­wählt.

Denn Um­fra­ge­wer­te und Ex­per­ten­mei­nun­gen sind nicht die Bits and By­tes wert, mit de­nen sie in die Welt der Nach­rich­ten trans­por­tiert wer­den.

Das ist die Leh­re aus den US-Wahlen fürs Lo­ka­le.

Doch es gibt noch et­was Zwei­tes.

Ana­ly­sen be­sa­gen, dass ab­seits der in­tel­lek­tu­el­len ­Küs­ten­strei­fen im Os­ten und im Wes­ten, igno­riert vom Po­li­tes­ta­blis­h­ment, sich über Jah­re hin­weg ein tiefer Zorn auf «die in Wa­shing­ton» auf­ge­staut hat. Groll auf die ge­wähl­ten Re­prä­sen­tan­ten, die in Hin­ter­zim­mern aus­kun­geln, was ih­rer Macht und ih­ren Pfrün­den dient.

Doch das Wahl­kreuz für Trump bloss ei­ne Re­ak­ti­on von tum­ben «left be­hind wor­kers»?

In Be­ver­ly Hills ha­ben 54 Pro­zent Do­nald Trump ge­wählt.

Nun sind die wirt­schaft­li­chen und so­zia­len Ver­hält­nis­se im Land­kan­ton, ver­gli­chen mit den Rust­belt-Staa­ten der USA, noch im­mer um ei­ni­ges bes­ser, ob­wohl die fi­nan­zi­el­len Zu­kunfts­per­spek­ti­ven zap­pen­dus­ter sind.

Doch was die Kun­ge­lei der po­li­ti­schen Ak­teu­re um Macht und Pfrün­de an­be­langt, so kann man durch­aus Par­al­le­len zwi­schen Wa­shing­ton und «Lie­stal» er­ken­nen.

(Lie­stal ist be­wusst in An­füh­rungs­zei­chen ge­setzt, weil die Kan­tons­haupt­stadt ja nichts da­für­kann, dass das «Lie­stal» der Kan­tons­po­li­ti­ker ihr den gu­ten Ruf ver­ha­gelt.)

In «Lie­stal» al­so hat sich für al­le sicht­bar die bür­ger­li­che Mehr­heit so selbst­ge­fäl­lig ein­ge­rich­tet wie die Lin­ke in Ba­sel.

Bür­ger­li­che, die vor zwei Jah­ren die Wen­de ver­spra­chen und seit­her we­nig bis gar nichts zu­stan­de brin­gen.

Neh­men wir zum Bei­spiel Frau Gschwind von der FDP. Sie war mit der Bot­schaft an­ge­tre­ten, das von den So­zi­al­de­mo­kra­ten ver­lu­der­te Schul­we­sen neu aus­zu­rich­ten. Kaum rich­tig im Amt, ver­ord­ne­te sie für die un­ter Vor­gän­ger Wü­th­rich auf­ge­gleis­ten Re­for­men einen Marsch­halt. Letz­te Wo­che ver­kün­de­te sie – aus hei­te­rem Him­mel – das En­de des­sel­ben.

Was im Klar­text das Ein­ge­ständ­nis ih­res Schei­terns war.

Die nor­ma­ti­ve Kraft des Schul­plans war stär­ker als ih­re Wahl­kampf­sprü­che. Zu­rück blei­ben Wut und Är­ger ­ver­un­si­cher­ter El­tern, die den Ein­druck mit in die nächs­ten Wahlen neh­men, ih­re Kin­der sei­en für die in «Lie­stal» nichts als Po­lit­fut­ter.

Oder Frau Pe­go­ra­ro, die Ab­stim­mung um Ab­stim­mung ver­liert, weil je­der Ur­nen­gang zu ei­nem Ple­bis­zit über ih­re Amts­füh­rung wird.

Im Lauf­en­tal – dort woh­nen nicht nur Hin­ter­wäld­ler – staut sich fast schon lehr­buch­mäs­sig die Wut der Bür­ger auf die in «Lie­stal».

Tau­sen­de Ton­nen Bau­schutt sol­len ins Tal ge­karrt wer­den, was auf dem Pa­pier durch­aus ver­nünf­tig er­scheint, aber die Lauf­en­ta­ler tief in ih­rem Ge­fühl für Hei­mat ver­letzt: Sie wol­len nicht den letz­ten Dreck bei sich.

Frau Pe­go­ra­ro hat im Re­gie­rungs­amt nie ein Ge­spür für die Men­schen ent­wi­ckelt.

Die Leu­te sind zu­neh­mend sau­er auf «die in Lie­stal», auf die­ses sich selbst ver­kö­s­ti­gen­de ­Steig­bü­gel­hal­ter­sys­tem, wo am En­de kei­ner mehr den Durch­blick hat, wes­halb er jetzt und mit wem ge­gen das kämpft, wo­für er schon im­mer ge­we­sen ist.

Soll­te am 27. No­vem­ber die Ener­gie­steu­er ab­ge­lehnt wer­den und auch die De­po­ni­en-Vor­la­ge, dann muss nicht lan­ge nach Er­klä­run­gen ge­sucht wer­den. Dann kann man zur Kennt­nis neh­men: «Das Volk» hat ge­nug von den Kun­ge­lei­en.

Zuerst erschienen in der Basler Zeitung vom 16. November 2016

Kategorie: London Stichworte: Abstimmungen, Baselland

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Kommentare

  1. Chienbäsebärti meint

    16. November 2016 um 13:51

    Thank you für die Anführungszeichen.

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