Morgen wählen die USA, und ob Trump oder Harris gewinnt, ist derzeit offen.
Laut meiner Timeline auf X wird Harris die Wahl jedoch für sich entscheiden.
Deutlich.
Die genauen politischen Ziele beider Kandidaten blieben vage – möglicherweise, weil diese letztlich gar nicht so entscheidend sind.
Interessant ist etwas ganz anderes, nämlich die Rolle von Elon Musk und anderen Milliardären in diesem Wahlkampf: Hier entsteht eine neue Macht, die Macht amerikanischer Oligarchen, zu denen sich auch Trump zählt.
Was dieses Phänomen für die amerikanische und auch globale Politik bedeutet, wurde in Europa bislang wenig beachtet. Fiona Hill, ehemalige Trump-Beraterin und eine der weltweit führenden Experten für Russland und Putin ist, erkennt in einem lesenswerten Interview mit Politico „Fiona Hill on Trump and America’s Emerging Oligarchy“ ein beunruhigendes Muster.
Im Interview analysiert sie die enge Beziehung zwischen Elon Musk und Donald Trump sowie Musks globale Ambitionen und Verbindungen.
Sie sagt: Wie Putin bewundert Trump Musk aufgrund seines enormen Einflusses und seines Reichtums. Musk, dessen Vermögen das eines mittelgrossen Landes übersteigt, verfolge globale Geschäftsinteressen und pflege Beziehungen zu mächtigen Staatsoberhäuptern wie Putin und Xi Jinping.
Und erklärt: Musk benötige für seine Projekte wie Starlink und SpaceX weltweite Kooperation, auch mit Russland und China, um seine Satelliteninfrastruktur zu sichern. Seine Übernahme von X (ehemals Twitter) habe diese Plattform zudem zu einem Sprachrohr für Desinformationen aus Ländern wie Russland und China gemacht, ohne dass Musk Massnahmen dagegen ergreift.
Und schliesst daraus: Diese globale Orientierung zeigt, dass Musk nicht nur den USA verpflichtet ist, sondern eher den Interessen einer mächtigen, globalen Eliteklasse, die ihre Macht über nationale Grenzen hinweg ausübt.
Musk, dem Trump einen Platz im Kabinett zugesichert hat, könnte seine Interessen mit Unterstützung des Staatsapparats der mächtigsten Nation der Welt durchsetzen – und das ohne eigene demokratische Legitimation.
Musk ist mittlerweile der wohl grösste Financier von Trumps Wahlkampf.
Was Oligarchen weltweit auszeichnet: Sie tendieren dazu, ihre Branchen vollständig zu beherrschen – wie Musk die amerikanische Raumfahrt und Jeff Bezos den US-Einzelhandel.
Bezos ist mittlerweile auch ein einflussreicher Akteur im Medienmarkt: Seine Washington Post hat kurz vor den Wahlen auf seine Weisung hin angekündigt, keine Wahlempfehlungen mehr abzugeben. Es wird gemunkelt, dass Bezos befürchtet, seine anderen Unternehmen könnten bei einem Wahlsieg Trumps keine staatlichen Aufträge mehr erhalten..
Mit anderen Worten: In den USA ist eine Revolution im Gange.
Wir erleben eine Verschmelzung von kapitalistisch-revolutionären Kräften aus Wirtschaft und Politik – eine Allianz aus Trumps politischem Einfluss und Elon Musks gewaltiger wirtschaftlicher Macht.
Egal ob nun Trump gewinnt oder, gemäss meiner X-Timeline, Harris.
Daniel Flury meint
Anmerkung: In gewisser Weise erinnert mich Elon Musk an Howard Hughes, Filmproduzent, Fluggeschwindigkeitsrekordhalter, genialischer Konstrukteur des weltweit grössten Wasserflugzeuges, Designer des Stützbüstenhalters von Jane Russell und zeitweiliger Besitzer der TWA (etc.).
Und ich denke, Elon Musk wird enden wie Howard Hughes: Umnachtet in einer Turmsuite eines seiner Hotels.
Daniel Flury meint
So kommt Ayn Rand, posthum (geborene Russin und Sozialdarwinistin), doch noch zu ihrem Handshake mit der Zukunft.
Wer hätte das gedacht, ausser vielleicht sie selbst.
Rampass meint
Come on. Musk unterstützt Trump?
Wen wohl unterstützen die Milliardäre Zuckerberg, Bezos, Gates, Soros etc?