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Die UBS oder: PR-Handbücher müssen umgeschrieben werden

13. November 2014 By M.M.

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Seit 1992 bin ich als Kommunikationsberater in der Bankenbranche tätig. Auch derzeit noch. Wir hatten Mandate bei verschiedenen Banken in Basel und in Zürich. Ich meine also, was die Kommunikationsstrategien der Branche anbelangt, ziemlich gut Bescheid zu wissen.

Vor über zwanzig Jahren hatte mich die Basler Kantonalbank geholt, weil die Bank in den Untergangsstrudel des Spekulanten Rey geraten war und am Rande des Ruins stand. Es dauerte gut und gerne sechs Jahre und die Auswechslung des Bankpräsidenten und des CEOs, bis aus „em Bebbi sy Bank“ wieder eine vertrauenswürdige Kantonalbank wurde. Mit „Ideen für Basel“ schafften wir die entgültige Wende.

Konnte man also in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts durch Fehlverhalten das Image einer Bank auf Jahre hinaus beschädigen, was sich auch in den Zahlen bemerkbar machte, so scheint dies heute nicht mehr zu gelten.

Wenn eine Bank wie die UBS in allen Herren Länder quasi im Wochentakt wegen schwerem Fehlverhalten, gar kriminellen Machenschaften zu immer neuen Millionenbussen verurteilt wird, dann müsste doch irgendwann das Image, die Reputation dieser Bank derart zerstört sein, dass ihr niemand mehr vertraut.

Im äussersten Fall bliebe einem derart angeschlagenen Institut nichts anderes übrig, als sich umzubenennen, mit einer völlig neuen Corporate Identity einen Neustart zu wagen.

Doch zu meiner Verwunderung und entgegen der allgemeinen Lehrmeinung scheinen all die negativen Schlagzeilen der UBS keinen Schaden zuzufügen, keinen Vertrauensverlust zu verursachen.

Die einzig plausible Erklärung für dieses völlig neue Phänomen sehe ich in diesem, dem deutschen Kabarettisten Werner Kroll zugeschriebenen Satz:

Ist der Ruf erst ruiniert,
Lebt es sich ganz ungeniert.

Kroll soll den Satz 1945 in die Welt gesetzt haben.

Es scheint, dass die Handbücher für Kommunikationsabteilungen und die Lehrbücher für angehende PR-Heinis umgeschrieben werden müssen, weil aus einer jahrzehntealten theoretischen Eventualität nun ein Axiom geworden ist.

Kategorie: Einsichten Stichworte: Einsichten

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. isaac reber meint

    14. November 2014 um 01:47

    berlusconi war auch so ein schönes beispiel …

  2. Robert Schiess meint

    13. November 2014 um 19:54

    Der Bund, wir Schweizer, habe doch die UBS vor dem tödlichen Absturz gerettet – und jetzt das. Da gibt es nur eines: Lasst die UBS in den Konkurs gehen und vom Betrügerhimmel verschwinden.

  3. Chienbäsebärti meint

    13. November 2014 um 16:29

    Der Glaibasler Dambuur und Bäckerjunge Marcel Ospel hat die UBS zu einem Institut von Gaunern und Halunken gemacht. Sie ist eigentlich eine Singapore-Bank. Wir Schweizer Bünzli sollten darauf hinwirken, dass sich die Bank umbenannt wird in (eben) Union Bank of Singapore.

  4. Meury Christoph meint

    13. November 2014 um 11:59

    Das neue PR-Pardigma heisst: Aussitzen!

    Das Empörungspotential bei Citoyens erschöpft sich auch in dieser Frage und man sehnt sich nach dem «Courant normal», auch bei den anstehenden Bankenfragen.
    Zudem verbrauchen sich solche Themen medial in einem hohen Tempo. Auf den Online-Portalen verschwinden die unangenehmen Nachrichten im Stundentakt.

    Aussitzen funktioniert immer! Auch in der lokalen Politik: Oder haben sie von den Baselbieter Politikerinnen und Politikern eine Rückmeldung in Bezug auf das Hölsteiner-Asylzentrum, respektive die Absage der Gemeindepräsidentin Monica Gschwind erhalten? Ist eigentlich die Baselbieter Honoraraffäre bereits abgeschlossen? Wie geht es weiter mit dem Bruderholzspital?, usw.

  5. gotte meint

    13. November 2014 um 10:44

    nein, die pr-bücher können so bleiben, wie sie sind. denn die „negativen“ schlagzeilen der UBS sind in den ohren der kursbestimmenden mitbankers und mitanalysten eben nicht negativschlagzeilen, sondern werbeprospekte für einen megageilen arbeitsplatz, wo man so richtig knete machen kann und wo diese weicheierigen wischiwaschi firlefranz pseudoregulierungen eben nicht gelten. wo mann noch arbeiten kann wie in der guten alten zeit. wo das wort zweier männer (hähähähä) eben noch was galt. wo mann nach dem erfolgreichen geschäftsabschluss eben das geschäft noch abfeiern konnte (hähähä) und noch nicht gestört wurde. was kümmern diese geilen siechen denn die schweizer bünzlis? wer richtig schtutz hat, findet die gute alte männerwelt eben immer noch cool. deshalb fliesst das geld weiter, deshalb steigen auch die kurse. trotz bussen. denn der ruf – der ist nicht ruiniert, sondern wohlpoliert (hähähä):

    • M.M. meint

      13. November 2014 um 16:25

      Gell, es ist manchmal ziemlich erholsam, ein etwas einfach gestricktes Weltbild zu haben. Es erleichtert die Orientierung.

      • gotte meint

        13. November 2014 um 17:34

        jaaaaaa….es ist balsam und soooo erholsam 🙂

      • gotte meint

        14. November 2014 um 07:55

        veilleicht muss ich für die nicht nzz-lesende mitleserschaft von arlesheimreloaded noch anfügen, dass mein einfach gestrickter beitrag von gestern sich von einer nzz-meldung über den finma-bericht inspirieren liess: „Die Gespräche sind zum Teil infantil und gespickt mit Slang. Sie deuten auf einen ungezwungenen Umgang mit Kundeninteressen und auf das Vertrauen, auch mit fragwürdigem Verhalten durchzukommen, hin. Die Finma zitiert unter anderen diese Beispiele: UBS-Händler A an UBS-Händler B (Interner Chat): «das sind geile hunde da am pm desk. krank ist das was die da treiben haha». UBS-Trader B: «1.1 mio up auf den tag, schoen». UBS-Händler A: «hohohoho».“

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