Der Schweiz steuert auf Kollisionskurs mit der EU. Und dieses Mal nicht wegen des Rahmenabkommens, sondern wegen des Skiurlaubs.
Frau Merkel „fordert die Schliessung aller europäischen Skigebiete“, im Einklang mit dem italienischen Premierminister.
Und nachdem zuvor Herr Macron angeordnet hatte, dass es über Weihnachten und Neujahr in Frankreich nichts sei mit Skiurlaub in den Bergen.
Einzig die Österreicher leisten im Moment noch Widerstand.
Weil die Schweiz unbestreitbar in Europa liegt, gar mittendrin, ist sie wohl bei Merkels Worten mitgemeint.
Die Schweiz sei nicht in der EU und somit nicht betroffen, sagt hingegen Herr Darbellay, ein Regierungsrat aus dem Wallis.
«Im Wallis wird über die Festtage Ski gefahren und in Restaurants gegessen, egal was Italien [Frankreich, Deutschland, Österreich] macht.» (Darbellay)
Also: Frankreich, Italien, (Österreich) und Deutschland schliessen ihre Skigebiete über die Festtage und alle kommen in die Schweiz, weil die nicht in der EU ist?
Welch heilige Einfalt.
Glaubt jemand ernsthaft, wenn rundum sämtliche Skigebiete geschlossen sind, könne die Schweiz unbeschränkt das grosse Festtagsgeschäft machen?
Und die Konkurrenz im Alpenbogen würde das einfach so hinnehmen?
Wer’s glaubt soll schon mal seine Skier wachsen.
Rampass meint
Der ÖV ist weiter in Betrieb, die Beizen offen. Dazu gehören auch Skilifte und Pistenrestaurants. Oder gibt’s wieder mal doppelte Massstäbe?
Das Allerheilmittel gegen den Virus in ‚One Size fits all‘ zu suchen ist ein typischer EU-Approach. Föderalistische Entscheide werden als toxisch angesehen. Das Einsperren der gesamten Bevölkerung hat D, F und I keinen Vorsprung in der Pandemiebekämpfung gebracht.
Das grosse Festtagsgeschäft in den Wintersportorten wird durch die Anzahl Betten limitiert. Und die sind seit Jahrzehnten immer voll ausgebucht. Mehr geht nicht.
Der Rampass wird wie immer mit den Schneeschuhen unterwegs sein. Ob das der Merkel passt oder nicht.
Ernst Bringold meint
Ich bin kein Corona-Kritiker aber ich meine, dass alle staatlichen Eingriffe (mit Fakten) zu begründen sind und angemessen sein müssen und vor allem sollten auch Alternativen aufgezeigt werden. Letztendlich soll auch klar vorab gesagt werden, wer für den Schaden aufkommen soll.
paule meint
So, und jetzt denken wir doch beide darüber nach, wer das entscheiden soll, wie viel Zeit dafür benötigt wird und gestützt auf welche Daten.
Dann gelangen wir beide zum Schluss, ein Ding des Unmöglichen.
Aufgrund ökonomischer Daten und Berechnungen (Fakten!) könnte man aber auch zum Schluss gelangen, dass die Hospitalisierungskosten tiefer sind , als die Überlebenskosten für Hotels, Bergbahnen und Restaurants, welche die Allgemeinheit ebenfalls berappen muss.
Ergo ist der Schaden weniger gross, wenn man die Skigebiete offen lässt.
Baresi meint
Allenfalls sollten Sie neben den Hospitalisierungskosten auch die Menschen berücksichtigen. Die Patienten und die Mitarbeiter. Man hört bereits sehr Unschönes von dort.