Als Herr Burkhalter 2010 gewählt wurde, habe ich folgendes geschrieben.
Didier Burkhalter ist ein völlig neuer Politikertyp – er ist von Beruf Politiker. Herr Burhalter hat sein gesamtes Berufsleben vor seiner ersten Wahl, nach einem kurzen Abstecher in einen Wirtschaftsverband, als Funktionär in der FDP verbracht.
Ein interessantes Experiment ist die Wahl Burkhalters also allemal. Durchaus möglich, dass Leute, die nichts anderes in ihrem Leben gemacht haben, als Politik, die besseren Politiker sind. Allein – wir wissen es derzeit noch nicht.
Jetzt wissen wir es.
Allerdings muss man ihm zugute halten, dass das Amt des Schweizer Aussenministers nun der undankbarste Posten ist, den man als Politiker in diesem Land ergattern kann.
Weil die Schweiz zwar einen Aussenminister hat, aber keine Aussenpolitik. Am liebsten wäre es den Schweizern, es gäbe kein Ausland und sie könnten allein und ungestört vor sich hinwursteln.
Mist auch, dieses Ausland.
G. Koller meint
Schon speziell und schwierig, wenn ein CH-Aussenminister vor jeder Äusserung eine Art (Neutralitäts-)Disclaimer vorausschicken muss, es geht uns ja nichts an, wir wollen uns ja nicht einmischen, aber …
Nun, das Ausland hat immer bekommen, was es brauchen konnte, früher waren dies Hartkäse als Reiseproviant für die Handelsschifffahrt und junge Burschen im gefährlichen Alter, – und heute, und umgekehrt, – naja, darüber gibt es verschiedene Ansichten, heute würde man sagen, gute und heimliche deals waren immer möglich.
Jedenfalls hat der BaZ-Chefredaktor schon heute ein paar nette Wort zum Abschied des „höflichen“ Romands geschrieben, sein Artikel endet mit dem Satz: „Burkhalter war ein guter Bundesrat – weltoffen und weltfremd zugleich.“ Ein guter Schweizer eben.
(Apropos Samstagskolumne von Somm, die ist schon Kult, – vielleicht lässt er uns mal teilhaben an den Alpträumen, die der Schrei des gallischen Hahnes neuerdings verursachen mag?)