Ach war das doch lustig, als Hans-Rudolf Merz im März 2008 in den Nationalratssaal gen Ausland rief: «An diesem Bankgeheimnis werdet ihr euch noch die Zähne ausbeissen».
Danach zeigten die USA der Schweiz ihr Stahlgebiss und danach tat das auch Rest der Welt.
Seit 2014 ist das Bankgeheimnis Geschichte.
Und so läuft das auch mit den Steuerprivilegien. Man wolle nichts übers Knie brechen, erklärte 2012 wieder ein neuer Finanzminister.
Der hiess jetzt Ueli Maurer.
Aus Furcht vor ausländischen Steuerämtern.
Dann lehnte „das Volk“ eine erste Vorlage ab. Es wollte nichts über Knie brechen.
Aktuell ist es jetzt so, wie man heute in der nzz lesen kann, dass man vor der EU den tiefst möglichen Kotau machen muss, damit die uns nicht schon im Januar auf die schwarze Liste der Steueroasen setzen.
Die Zeit läuft der Schweiz davon. Die nächste Abstimmung MUSS übers Knie gebrochen werden.
Interessant ist ja, dass diese Steuersache viel tiefgreifendere Auswirkungen auf alle Kantone und deren Bürger haben wird, als dieses Lohnschutzgedingse für ein paar Bauarbeiter und dieser Grenzschutz für Handwerksbetriebe.
Einmal mehr sei festgehalten: Die EU bestimmt die Regeln, ob das dem Nichtmitglied Schweiz nun passt oder nicht. Und wenn nicht die sagen, wo’s lang geht, dann tun das halt die Amerikaner.
So sind nun mal die geopolitischen Machtverhältnisse. (Im Jahr 2050 diktieren uns womöglich die Chinesen, ihre Regeln.)
Deshalb braucht man nicht nicht mal Kaffeesatz lesen: Das Rahmenabkommen wird kommen.
Wahrscheinlich wird die EU dem Bundesrat insofern entgegenkommen und den Titel ändern.
Damit die Schweizer nicht über „das Rahmenabkommen“ abstimmen müssen, sondern über sonst was.
Die Alternative zum Rahmenabkommen ist am Ende des Tages der Handel mit der EU nach WTO. Das wollen inzwischen nicht mal mehr die Briten.
Wer sich amüsieren will, sollte die Kommentare auf die Ankündigung der EU, es gebe keine neuen Verhandlungen mehr, auf bazonline lesen.
Das ist der O-Ton, wie sich Schweizer Maulhelden gegenseitig Mut machen.
Köstlich.