Der Sack hinten links ist unserer.
Wie schwer man – in ökologischer Hinsicht – brainwashed ist, merkt man erst, wenn man seinen Abfall wie damals bewirtschaftet: Alles in den gleichen schwarzen Sack.
Die Gehirnwäsche äussert sich so, dass wenn man beispielsweise die leere Weinflasche in die Abfalltonne schmeisst, dieser Vorgang zum einen mit einem körperlichen Unwohlsein und zum anderen mit einem heftigen Anfall von schlechtem Gewissen verbunden ist.
Letzte Woche habe ich gar alte Batterien so entsorgt.
Es war kaum zum Aushalten.
Und als ich den vollen Sack wie jeden Sonntagabend vor die Tür stellte, sagte dieser Gutengel auf meiner rechten Schultern zu mir: „Du weisst schon, dass in diesem Sack BATTERIEN!!!! sind und das der UMWELT SCHADET!!!!“
Nun fehlt es keineswegs am guten Willen.
Als ich eine neue Pfanne gekauft habe, fragte ich den Mann an der Kasse, wo ich den die alte entsorgen könne. Dass er mich draufhin etwas entgeistert anschaute, lag nun keineswegs an meinem Englisch. Vielmehr ist ihm offensichtlich noch nie eine solche Frage gestellt worden.
„I`m Swiss,“ sagte ich als weitere Erklärung für die anscheinend ungewöhnliche Frage. „Aha“, meinte er, „na in den gewöhnlichen Hausabfall.“
Dort landete dann die Pfanne. Zusammen mit den Petflaschen.
PETFLASCHEN!!!!
In der Waitrose, so was wie die Migros, haben wir selbstverständlich gefragt, wo man die Petflaschen und die Milchflaschen aus Plastik entsorgen könne.
Keine Ahnung, antwortete die Frau an der Kasse. Wir sollten doch am besten die örtliche Verwaltung anrufen.
Eine eben veröffentliche Statistik besagt, dass „unsere“ Recyklingrate von 20.7 Prozent die niedrigste aller Verwaltungsbezirke Londons sei.
PS: Am Sonntag haben wir beim Ruderclub unten an der Birs drei dieser hier üblichen Kunststoffabfalltonnen entdeckt. Die seien für leere Flaschen, besagt der Kleber mit dem Abfallsiegel der Stadt. Unklar ist, ob das nun eine offizielle Sammelstelle ist oder die Kübel die privaten des Ruderclubs sind.
Sei’s drum.
h.s. meint
Diese Erfahrung mache ich gerade auch. Ich stelle auch fest, dass noch mehr „Sicherheiten“ der Schweiz im Ausland einen als lächerlich vorkommen. Die Selbstzentrierung der Schweiz, seine Medien und seine Politiker wirkt von Aussen betrachtet als Arrogant und ohne Grund.