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Die Olympischen Spiele können mich mal

10. August 2016 By M.M.

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Ich oute mich. Ich oute mich als derjenige, der sich nichts, aber auch gar nichts aus den Olympischen Spielen macht.

Ich zäppe ­weiter, wenn die ­Achter von rechts nach links den Bildschirm durchrudern. Ich schalte weg, wenn das Bild in grellen Farben «Sportstudio» schreit. Ich blättere weiter, wenn auch in dieser Zeitung über siegreiche oder schwer enttäuschte Leute berichtet wird, von denen ich noch nie gehört habe.

Und dass in Rio viele Strände und Buchten noch weitaus dreckiger sind, als die Abwasserbecken der Kläranlage in Birsfelden, haben wir im März auf dem letzten Stopp unserer dreimonatigen Südamerikareise mit eigenen Augen gesehen.

Nun ist es ja nicht so, dass ich mich überhaupt nicht für Sport interessiere.

Die hinten im Sportteil haben es nämlich geschafft, dass ich praktisch jeden Artikel über den FCB lese. Und während der Euro in Paris habe ich auch dieses und jenes Spiel nicht nur angeschaut, sondern mit «meiner» Mannschaft (Deutschland) auch mitgefiebert bis mir der gedrückte Daumen wehtat.

Eine Fussball-­­EM ist halt eine klare Sache: Fussball, Fussball, nichts als Fussball.

Aber dieser Gemischtwarenladen Rio 2016?

Mir ist es ehrlich gesagt ein Rätsel, wer sich für diese Tante-Emma-Show überhaupt noch ­interessiert. Ausser den Sponsoren, dem IOC, der Werbe- und Medienindustrie und einer Handvoll Diktatoren und Autokraten natürlich. Wie quer muss man ticken, um sich für rhythmische ­Gymnastik, Tischtennis oder Synchronschwimmen zu begeistern?

Das ist kein Sport, genauso wenig wie Softball.

Klar braucht es auch dafür Geschick und Training, vielleicht sogar etwas Strategie, aber wie der Alltag ausserhalb der Spiele zeigt, kauft sich niemand ein Ticket, um bei einem kühlen Bier die Boys und Girls keuchen und brüllen zu sehen. Mit Ausnahme vielleicht von Beachvolleyball der Frauen.

Doch bei denen schaut auch kein Mann auf den Ball.

Mit anderen Worten, vieles, das gezeigt wird, ist ein nettes, von den Steuerzahlern bezahltes Hobby.
Ich meine, nichts gegen Hobbys.

Ehrlich gesagt, könnten von mir aus noch mehr Kinder das Geheimnis des Herumhopsens mit einem an einem Holzstab befestigten farbigen Seidenband ergründen oder Kopf voran zu zweit in einen Pool eintauchen. Aber sie sollten von mir nicht erwarten, dass ich dabei auch noch zusehe.

Und TV-Gebühren bezahle.

Ich denke, wir sind uns zumindest darin einig: Es gibt wohl nichts Langweiligeres als Schiessen und Gewichtheben.
Und überhaupt: Für Tennis gibt es Wimbledon und fürs Radfahren die Tour de France. Basta.

Nein, ich habe mich schon 2012 aus der ­olympischen Zirkusvorstellung mit seinen gezielt hochgezüchteten «Athleten» ausgeklinkt.

Und nichts verpasst.

Dass sehr viele von denen gedopt sind, um den Hochleistungsdressurakt überhaupt zu überstehen, überrascht wohl nur jene, welche vor lauter Olympiabegeisterung den Bezug zur Realität verloren haben.

Kein normaler Mensch rennt 100 Meter in 9.58 oder überspringt zwei Meter 45.

Und wissen Sie was: Das ist auch gut so.

Zumal sich kaum jemand an den Namen des Hochspringers erinnern kann, der seit 1993 den Rekord hält. Ich sage nur:

Der Mann ist ein ­Kubaner. Kubaner!

Ich sags mal so: Bei den Olympischen Spielen verhält es sich wie mit diesen neuen, übergrossen TV-Apparaten: Das Bild wird technisch immer besser, doch das Programm, das einem fürs Gebührengeld geliefert wird, immer mieser.

Zuerst erschienen in der Basler Zeitung vom 10. August 2016

Kategorie: BaZ-Kolumne Stichworte: BaZ-Kolumne, Unterhaltung

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Kommentare

  1. angrymonk meint

    10. August 2016 um 08:49

    Javier Sotomayor (und ich bin Jahrgang 1978)…

    • Trashbarg meint

      12. August 2016 um 11:09

      Hat ja auch nichts mit ihrem Jahrgang zu tun, kann jeder in Wikipedia oder anderen einschlägigen Datenbanken nachschlagen: https://de.wikipedia.org/wiki/Hochsprung

      Übrigens, der Schweizer Rekord ist noch ein bisschen älter und wir vom Baselbieter Roland Dalhäuser gehalten: : 2,32m Mailand, 6. März 1982

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