Heute ist der sogenannte „Black Friday“. Ich finde dies den ehrlichsten aller Sonderanlässe um jede Menge Geld auszugeben.
Weil er ganz ohne religiösen Firlefanz zu der Sache kommt, um die es bei all diesen im Kalender festgehaltenen Geschenkanlässen geht: Um den Profit.
Allein in der Schweiz sollen bereits (11:00 Uhr) Waren im Wert von 400 Millionen Franken gekauft worden sein.
Was dreierlei bedeutet: Ein gigantischer Abfallberg in absehbarer Zeit, ein kurzzeitiges, überdurchschnittliches Hochschnellen des CO2-Ausstosses und drittens ein immenser, weltweiter Ressourcenverbrauch an einem einzigen Tag .
Irgendwie hat es der „Friday“ in sich. Auch „Fridays for Future“ steht für Profit.
Denn ohne die Klimajugend hätte Deutschland nie die grösste Investitionsaktion aller Zeiten in den privaten Automobilverkehr starten können.
Etikettiert als Umweltbonus wird seit Juni die Anschaffung eines neuen Elektroautos plus die heimische Ladestation mit Milliarden Euros bezuschusst.
Zwei Fliegen auf einen Streich geschlagen: Man sagt, man rette die Umwelt und die deutsche Automobilindustrie.
Hurra!
Naive findent sich auch unter Erwachsenen:
Was Herr Lipp hier twittert, ist die Standardaussage vieler Linker und Grüner in Parteien und Parlamenten.
Ich fahre elektrisch und mache mich unabhängig von den Saudis. Ich heize meinen Boiler mit Solarkollektoren auf dem Dach. Die Emirate können mir mal.
Und Windkraft ist sauber.
Lipp und Co. müssten es eigentlich besser wissen. Sie sind ja nicht dumm.
Fakt ist, die Energiewende bedeutet den Teufel durch den Beelzebub austreiben.
Im Nahen Osten gibt es Erdöl und in China gibt es seltene Erden.
Beides ist von hoher strategischer Bedeutung.
Ohne die seltenen Erden aus China, ein Quasimonopol auf Rohstoffe, kann in Europa keine einzige Batterie hergestellt werden. Und drehen sich keine Windräder.
Dabei ist China schon heute der weltweit grösste Produzent von Lithium-Ionen-Batterien.
Zugegeben: China ist kein „dubioser Staat“. Aber ein machtbewusster, totalitärer Überwachungsstaat, der seine Wirtschaftsinteressen weltweit durchsetzt.
In zwei, drei Jahren werden chinesische Elektroautos zu unschlagbaren Preisen den europäischen Markt fluten.
Wie das laufen kann, hat das Land mit der Photovoltaik, ohne die die Energiewende nicht stattfindet, demonstriert.
Innerhalb von wenigen Jahren haben chinesische Sonnenkollektoren-Hersteller (sprich der chinesische Staat) die einst technologisch führenden europäischen Unternehmen aus dem Markt gedrängt.
Seither gilt: Ohne chinesische Sonnenkollektoren gibt es bei uns keine Energiewende.
Man sollte einen anderen Sachverhalt der grünen Wende nicht ausblenden: Der gigantische Rohstoffverbrauch.
Zum Beispiel von Kupfer.
Denn der mit Windkraft erzeugte Strom muss mit Kupferleitungen transportiert werden bis hin zu den Ladestationen des Elektroautos.
Hatte man vor ein paar Jahren noch gesagt, die Glasfaser werde das Kupferkabel ersetzen, so ist die Nachfrage nach dem Metall jetzt gigantisch, denn ohne Kupfer gibt es keine Energiewende.
Der grösste Kupfertagebau der Welt findet sich in Chile. Es gibt zwei Dinge, ohne die der Kupfertagebau mitten in der Wüste nicht möglich ist: Wasser und Elektrizität.
Die für die Mine und die Kupferproduktion verbrauchte Elektrizität wird Kohlekraftwerken hergestellt. Die Kohle wird per Schiff aus Kolumbien und aus Neuseeland(!) herangeschifft.*
Man kann es so auf den Punkt bringen: Je grüner wir hier in Europa werden desto schmutziger wird es anderswo.
Oder auch so: Alle sind deshalb so begeistert von der grünen Wende (und von Politikern wie Beat Jans, Esther Keller, Eric Nussbaumer und der Fridays for Future-Elitejugend), weil sie Profit verspricht.
Gigantischen Profit – siehe den Aktienkurs von Tesla und das Vermögen von Musk.
Dass die einzige Alternative, der Konsumverzicht, nicht finanzierbar ist, erleben wir gerade eben.
*Wer es genauer wissen will, kann sich diese Reportage auf arte anschauen: Umweltsünder E-Auto?
Rampass meint
Photovoltaik und Windkraft reichen nirgends hin für eine „Energiewende“. So sah die Stromerzeugung und der Stromverbrauch in Deutschland diese Woche aus: https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/21.11.2020/28.11.2020/ Der Beitrag der Photovoltaik im Winterhalbjahr ist, gelinde gesagt, ein Witz.
Die letzte Juni-Woche sieht besser aus: https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/22.06.2020/28.06.2020/ Nur musste mangels Wind viel Strom importiert werden.
Noch mehr Installationen machen die Sache nicht besser aber die Landschaft hässlicher. Da Grossen, Nussbaumer und Co noch lange ihre Märli erzählen, die Fakten sehen anders aus. Und die lassen sich einfach nicht schönreden.
Walter Basler meint
Und kein Wort darüber, woher das Uran für die AKWs kommt?
Baresi meint
Der Konsumverzicht ist finanzierbar, bedeutet aber ein komplett anderes Leben. Die hohen Löhne und die tiefen Materialkosten müssten sich um 180 Grad drehen. Verständlich hat hier keiner Lust auf so etwas.
paul menz meint
Die Abgasprobleme
sind dann gelöst
wenn das Fahrzeug
zum Stehzeug
geworden ist
(pm)