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Die Maske bedroht keineswegs die Freiheit

26. August 2020 By M.M.

Gestern hat mir auf Twitter ein Basler FDP-Politiker auf meinen Beitrag „Ich bin ein Maskenschummler“ geantwortet:

Die Maske hilft uns einen Teil unserer Freiheit zu bewahren.

Ich finde das einen bemerkenswerten Satz.

Der Satz lautet nicht: „Die Maske hilft unsere Freiheit zu bewahren“, was ebenfalls eine etwas eigenartige Feststellung wäre. Doch sie hilft gar nur „einen Teil“ unserer Freiheit zu bewahren.

Den anderen opfern wir gemäss dieser Logik der Maske, wobei nicht klar scheint, welchen.

Es geht hier nicht um Maske ja oder nein.

Es geht darum, wie der Zeitgeist das Denken verändert. Wobei gilt, dass schon länger zu beobachtende Trends durch das Virus beschleunigt werden.

Die verschreckende Einsicht, dass wirtschaftlicher Erfolg, technischer Fortschritt und Wohlstand für die Massen keine freiheitlich-demokratische Gesellschaftsordnung voraussetzt, sondern auch mit autokratischen Regimes oder gar in einer kommunistischen Diktatur möglich sind, ist ein schleichendes Gift, das unsere Demokratien verändert.

Das Absurde am Satz des FDP-Politikers  ist die Verknüpfung von „Maske“ mit „Freiheit“.  (Die hatten zu dem Thema gar eine Veranstaltung im August.)

Die Maske hat nichts mit „Freiheit“ zu tun, sondern höchstens mit „freiem Willen.“

Der Staat sagt: Trage eine Maske und droht mit einem Bussgeld.

Doch nicht die Maske bedroht unsere freiheitliche Ordnung, sondern das Corona-Virus. Die Maske kann als Symbol gelten, ist als Gegenstand jedoch unwichtig.

Was uns Corona lehrt, ist, dass in einem direktdemokratischen Land wie der Schweiz durch die Regierung über Nacht praktisch die selben einschneidenden Massnahmen verordnet werden können, wie dies zuvor ein kommunistischer Staat tat.

Zum Beispiel, dass praktisch der gesamten Wirtschaft der Stillstand verordnet wird.

Was bis dahin als unvorstellbar galt.

Die Freiheit ist jedoch nicht deswegen gefährdet, weil man aus Einsicht die Massnahmen als nachvollziehbar klug beurteilen kann und sie deshalb mitträgt.

Sie ist selbst dann nicht in Gefahr, wenn ein Regierungsrat die Maske verordnet, obwohl die Ansteckungsgefahr für Kunden in einem Einkaufsgeschäft gegen Null tendiert. (Gestern keine Neuansteckungen in Basel.)

Die Freiheit ist in Gefahr, weil Leute meinen, man könne für die Freiheit Deals abschliessen: Ich gebe ein Stück auf und darf dafür den Rest behalten.

Der Zeitgeist deutet darauf hin, dass die Menschen bei vielen scheinbar unlösbaren Problemen die direkte Demokratie je länger desto mehr als hinderlich empfinden.

Der Ruf nach „dem starken Mann“ geistert schon seit längerer Zeit durch die Köpfe vieler. Das starke Kollektiv wird sich eher durchsetzen.

Die Pandemie lehrt uns, das bislang undenkbare zu aktzeptieren, dass selbst in der direktdemokratischen Schweiz Bürgerrechte von einem Tag auf den anderen ausser Kraft gesetzt werden können.

Und es dazu nicht mal eine SVP-Mehrheit in der Regierung und im Parlament braucht. Wie bislang immer mal wieder behauptet wurde.

Ein Virus reicht. Oder ein anderes Ereignis.

Kategorie: Coronavirus Stichworte: Einsichten

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Daniel Seiler meint

    26. August 2020 um 21:04

    So wahnsinnig schwierig zu verstehen, war ja mein Statement auch nicht…..

    • M.M. meint

      27. August 2020 um 09:54

      Nein, das stimmt.

      Kommunikationsgesetz: Nicht die Intention des Senders einer Nachricht ist ausschlaggebend, sondern die Interpretation der Nachricht durch den Empfänger.

  2. Marc Schinzel meint

    26. August 2020 um 13:58

    Das ist arg verkürzt. “Bürgerrechte“ werden auch in der Pandemie nicht einfach “ausser Kraft gesetzt“. Sie werden eingeschränkt, sektoriell begrenzt in zeitlicher und räumlicher Hinsicht. Grundrechte werden aber täglich eingeschränkt, etwa im Verkehr: Ich darf nicht ohne Gurt Auto fahren, egal wie häufig ich unterwegs bin und wie vorsichtig ich fahre. Strassen mit Fahrverbot darf ich gar nicht befahren, auch wenn sie in der Pampa liegen, und auf Autobahnen gilt maximal 120 km, auch wenn ich mutterseelenallein unterwegs bin. Über Alkohol wollen wir gar nicht reden. Unsere Grundrechte werden täglich eingeschränkt. Das alles ist so neu nicht, auch nicht in der Corona-Zeit.

    • M.M. meint

      26. August 2020 um 15:00

      Grundrechte täglich eingeschränkt? Da müssten Sie aber wirklich auf die Barrikaden!

      • Marc Schinzel meint

        26. August 2020 um 20:01

        Eine Demo? Wäre was! Immerhin auch ein Grundrecht …

    • gotte meint

      27. August 2020 um 08:06

      vielleicht sollte man sich wieder einmal daran erinnern, dass wir in der schweiz keine allgemeine handlungsfreiheit, also kein super-grundrecht analog dem art. 2 des deutschen grundgesetzes haben. deshalb wage ich hinter die aufzählung von marc schinzel mal ein vorsichtiges fragezeichen zu setzen – sind hier wirklich immer verfassungsmässig geschützte rechte betroffen?

      • Arlesheimreloadedfan meint

        27. August 2020 um 10:33

        Für ACS – Mitglieder auf jeden Fall !

      • Marc Schinzel meint

        27. August 2020 um 19:20

        @gotte: Durchaus richtig. Die persönliche Freiheit ist ein Grundrecht; der Schutzbereich erfasst aber nicht jede beliebige Aktivität. Ich habe das Auto nur als ein besonders anschauliches Beispiel genommen. Das Gurtenobligatorium ist allerdings schon speziell und wurde im Kontext der Grundrechte auch immer wieder diskutiert, weil es hier ja primär um den Schutz vor Selbstschädigung geht. Ich bin aber weder ein Gurten- noch ein Maskenmuffel. Und dem ACS gehöre ich auch nicht an … 🙂

  3. Arlesheimreloadedfan meint

    26. August 2020 um 13:08

    Wie kommen wir da wieder raus ?
    Die Russen und Chinesen impfen „fröhlich“ draufflos.
    Wenn es dabei ohne Tote abgeht,wird dort definitiv „Normalität“ einkehren.
    Zynische Vorstellung: In den grossen Diktaturen hocken alle in der Beiz und wir schleichen Maskenbewehrt und isoliert herum.

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