Bei uns gilt es ja als ausgemacht, dass die italienische Küche die beste sei. Überhaupt die mediterrane Küche, was gesundes Essen anbelangt, das Mass aller Dinge ist.
Ich habe schon lange den Verdacht, das dies eine geschickt lancierte Kampagne von Monini et. al sei. Weil es darum ging, die Nordeuropäer von ihrem Sonnenblumenöl und Kartoffelstock abzubringen.
Ich meine, die meisten Leute verstehen unter italienischer Küche sowieso und überhaupt nur Pizza.
Eine wirklich raffinierte Küche bietet tatsächlich Japan. Hätte mir vor zwanzig, dreissig Jahren jemand gesagt, roher Fisch sei eine Delikatesse, hätte ich mit einem kross gebratenem Zanderfilet mit etwas Zitronensaft geantwortet.
Heute mag ich beides und die italienische Küche halte ich für ziemlich überschätzt. Auch wenn Jamie Oliver versucht, mit scharfen Chillis dieser einen globalen Touch zu geben.
Weil die italienische Küche sehr konservativ ist, haben es in Italien Köche, die neue Wege beschreiten wollen, ungemein schwer. Das Mass aller Dinge ist noch immer die Pasta von Mama.
Jetzt also seit eineinhalb Wochen die japanische Küche, die einiges raffinierter ist, als die italienische.
Grundsätzlich gilt: Der Fisch, der dünn geschnitten ist und fürs Auge fantasievoll auf den unterschiedlichen Schälchen drapiert wird, ist immer frisch.
Reis ist bei jeder Mahlzeit selbstverständlich, so wie die Misosuppe. Der Rest ist Überraschung, siehe die Speisekarte von gestern Abend.
Selbstverständlich sieht auch das Frühstück so ähnlich aus.
Man muss sich einfach darauf einlassen, dass es Grüntee statt Kaffee gibt und geräucherte Makrele statt Brot und Marmelade.
Okay, es hat was von einer Diätküche.