Man kann auch runter zum See – es handelt sich tatsächlich um einen – und den blauen Eisbergen wandern.
Nachdem man mit der Notfallnummer von Hertz telefoniert hat und eine halbe Stunde später jemand vom Büro im Punto Arenas, wo wir den Nissan am Flughafen übernommen hatten, zurückruft und sagt, dass sie ein neues Rad schicken werden und wir dieses so gegen fünf Uhr bei der Administration des Nationalparks abholen könnten.
Wir können schliesslich nicht mit dem Ersatzreifen am Sonntag nach Argentinien rüber fahren. Zumal bei so einem Notreifen die Höchstgeschwindigkeit 80 km/h beträgt.
Wir sind dann so gegen halb sechs zur Parkrangerstation gefahren – man muss ja nicht unbedingt erwarten, dass so ein Ersatzrad punktgenau geliefert wird. Sind mit dem Auto auf der ziemlich schottrigen Schotterpiste so um die zwanzig Minuten.
Aber: Es wurde gar nichts geliefert.
Eine Parkrangerin, die Englisch spricht, telefoniert nochmals mit der Notfallnummer auf Spanisch, worauf uns beschieden wird, das Ersatzrad komme erst morgen, aber mit dem Bus.
Wir könnten das Ding so gegen zwei Uhr wie abgemacht bei der Parkadministration abholen. Zwanzig schottrige Minuten wieder zurück.
Später – also so gegen acht – sitzen wir mit zwei Schweizer Ehepaaren in der Lobby beim Bier.
Fragt mich der eine, „du, was geh jetzt eigentlich mit eurem Rad?“ und genau in diesemm Moment steht ein Mann mit einem Autoreifen vor der Glastüre des Hoteleingangs und redet mit einem Angestellten.
Worauf ich sage: „Ich glaub da kommt mein Pneu“ und denke: „Shit, was soll ich mit einem Gummipneu ohne Felgen machen?“
Ich gehe also raus – am Reifen klebt tatsächlich ein Zettel mit meinem Namen – und frage demn Mann auf Englisch und mit Handzeichen, was ich mit dem Pneu machen soll, ich kann den doch nicht selbst montieren, ich brauche ein ganzes Ersatzrad.
Was der Mann selbstverständlich weder sprachlich und auch sonst nicht versteht und mir auf Spanisch erklärt, er habe nur den Auftrag von Hertz, diesen Reifen hier abzugeben. (Soviel Spanisch verstehe ich inzwischen.)
Kein Problem, sagt mir die Dame von der Rezeption, die inzwischen dazugestossen ist (auf Englisch): „We have someone who can fix it for you.“ Morgen nach dem Frühstück.
Okay.
PS: Dieser Minieisberg ist tatsächlich so blau