Es ist so eine Sache mit der Fotografierei. Man ist hin und her gerissen zwischen Respekt vor den uns unbekannten Menschen und dem fast schon professionellen Ehrgeiz, das Gesehene und Erlebte in ausdrucksstarken Bildern festzuhalten.
Und man sieht die anderen, die aus aller Welt angereist sind und mit ihren Handys, Billigkameras und Telekanonen Bildtrophäen sammeln.
Eine Wienerin, die wir kürzlich getroffen haben, hat das, in das man da hineingerät und davon ein Teil ist, wie ich finde treffend mit einem Wort auf den Punkt gebracht: Menschengucken.
Wir wägen also ab, machen wenige Aufnahmen. Mit unseren kleinen Kameras fotografieren wir in solchen Situationen so unaufdringlich wie möglich, meistens aus der Hand. Und wir wechseln uns ab.
Heute hat nur sie fotografiert.
PS: Und was hat man davon? Hunger.
gotte meint
na ja, statt unaufdringlich fotografieren könnten sie die menschen ja auch ganz normal fragen. denn ich finde, grad im hinblick auf das posten im internet gibt es noch den aspekt „recht am eigenen bild“ – dieses recht steht auch den menschen zu, die sie gegenwärtig besuchen.
M.M. meint
Machen wir immer dann, wenn die Situation 1:1 ist. Zum Beispiel die Thai-Frau mit dem Reisschnaps oder eine Frau mit Wasserbüffeln auf einem Feld bei der Strasse, klar, dass wir da zuerst gefragt haben.
Wir haben auch Innenaufnahmen von Wohnhäusern, in die wir eingeladen waren. Die sind zu privat, um veröffentlicht zu werden.
Ist halt immer eine Gradwanderung. Weil ein Bild ohne Menschen sagt in den meisten Fällen nichts aus.
Agathe Schuler meint
super Bilder …. und en Guete!
A. Schuler