Ich habe gestern angemerkt, dass wir auch schon mal in Island waren. Genauer im Juli vor einem Jahr.
Wir sind hingeflogen, weil anders erreicht man von Europa aus die Insel vor Grönland nicht.
Ausser man fährt mit einem Kreuzschiff hin, was ja auch nicht unbedingt umweltfreundlich sei, wie man jüngst so hört.
Für die 5,300 km von Zürich nach Reykjavik und zurück haben wir zu zweit gemäss my climate 1.9 Tonnen CO2 in die Luft geblasen.
Doch das wars noch nicht.
In Island sind wir, wie die meisten Touristen, mit einem Mietauto rumgefahren, einem 4×4 von Toyota. Ohne SUV kann man nicht kreuz und quer durchs Land fahren.
Um Landschaft und Freiheit zu geniessen.
Auf 1000 Einwohner kommen in Island 750 Personenwagen, in der Schweiz sind es 450.
Die Autovermietung an Touristen ist inzwischen ein wichtigerer Wirtschaftszweig als die Landwirtschaft. Die Preise für Mietautos sind seit 2015 um 25% gefallen.
Man braucht ein Auto um beispielsweise den Langjökull zu besichtigen.
Die Attraktion des Gletschers: Der „von Menschenhand geschaffene Eistunnel“. Man fährt mit umgebauten NATO-Diesel-Trucks von der Talstation den immer noch mächtigen Gletscher rauf.
Was wir für 150 Franken pro Person gemacht haben. Um uns erklären zu lassen, wie schlimm das jetzt sei, mit der Gletscherschmelze in Island.
Die dreistündige Gletschertour buchen 60’000 Besucher im Jahr.
Ein Millionengeschäft.
88 Prozent zu keinem anderen Zweck, als in der Gegend rumzufahren und Selfies zu schiessen.
Der isländische Geröllhaldentourismus ist dieser Tage um eine Attraktion reicher geworden: Um einen toten Gletscher.
Zeit also, dass Island mit konkreten Massnahmen gegen den Klimawandel ernst macht.
Und freiwillig auf den (Massen)Tourismus verzichtet.
Was allerdings den schnelleren Untergang der Insel bedeuten würde als die Gletscherschmelze.
Tim Meier meint
Der nun tote Gletscher Okjökull war 700 Jahre alt. Ergo war es dort vorher wärmer. Die verordnete „Panik“ betreffend „Klimakrise“ relativiert sich.
firedome meint
Wo kann man das nachlesen?
Tim Meier meint
Folge dem Link oben ‚einen toten Gletscher‘. Oder Google ‚Okjökull 700‘, da werden seitenweise Quellen aufgelistet.
Gaby Koller meint
Sehr eindrücklicher Artikel, vor allem basiert auf eigener Er-fahr-ung…