Letzte Woche hat uns Tamedia die Rechnung für die Abo-Erneuerung der BaZ geschickt. Die New York Times-Online kostet 74 Franken im Jahr.
Das günstigste Online-Abo beim Tagi für die BaZ 216 Franken und das Rundumpaket mit der Papierausgabe im Briefkasten sage und schreibe 624 Franken.
Eigentlich müsste man ja meinen, dass das BaZ-Abo mit der Fusion mit dem Tagi billiger werden sollte.
Ich meine, die müssen jetzt nur noch das Lokale zu 100 Prozent-Kosten kalkulieren. Der Rest ist ja dividiert durch weiss-nicht-viele-Zeitungen, also im Wortsinn ein Bruchteil der bisherigen Kosten.
Dass heisst mit groben Worten: Für die Familie Coninx ist die BaZ ein williger Esel der Dukaten scheisst.
Nun kann ich nicht behaupten, wir hätten das BaZ-Abo nicht mehr verlängert, weil die schlechten Journalismus verkaufen. Nein, die machen es gut, sind sicher auf der Höhe der Zeit. Allerdings gilt nach wie vor, das zwischen dem Lokalen und dem Rest der Zeitung eine ziemliche Lücke klafft.
Die Basler verfügen einfach über zuwenig Personal. Aber wahrscheinlich ist es eher so, dass das Lokale einfach nicht mehr hergibt, als es darüber täglich zu berichten gibt.
Der eigentliche Grund liegt deshalb darin, dass mich dieses lokalpolitische Geplänkel einfach nicht mehr interessiert. Und für den Rest bin ich einfach nicht mehr die Zielgruppe der anvisierten Leserschaft.
Was eine grosse Erleichterung ist.
Mir reichen meistens die Überschriften und die kurzen Einstiegtexte auf der Homepage von BaZ und bz, um den Überblick zu behalten.
Nach fast 50 Jahren aktivem Interesse an der Lokalpolitik stelle ich fest: Es ist immer dasselbe einfach mit wechselndem Personal.
Meine Internetpause während der letzten fünf Wochen hat überhaupt meine Lesegewohnheiten verändert.
Flipboard mit den 24/7 News ist out.
Stattdessen habe ich jetzt die FAZ und die NYT neben dem Economist, dem Guardian und der FT abonniert, was bedeutet, dass ich wieder längere Beiträge lese.
Und die sind nun schon ein wenig von einer anderen Qualität als was eine Redaktion in Aarau oder Zürich bieten kann. Schon allein wegen der schieren Zahl an hervorragenden Journalisten.
Diese Medien sind die Originale, die setzen weltweit die Themen, auch für die Tagi-Redaktion und für die NZZ am Sonntag, (die sie lesen will).
Daneben lese ich Bücher – in Afrika habe ich immerhin zwei geschafft.
Der Lesestoff geht mir beileibe nicht aus.
In diesem Sinne: macht’s gut – weil: you lost me.