Gestern Abend in der Stadt: ein Menschenauflauf wie damals in Indien. Fehlten nur noch hupende Autos, ebensolche Motorradfahrer, Rischkas, Kühe.
Ich habe mich gefragt, wo sich all diese Leute sonst wohl aufhalten. Wahrscheinlich in Therwil oder in Birsfelden oder so.
Täusche ich mich oder sind die jetzt alle auch noch tätowiert?
Angesichts der Arme, Beine und weitere Körperteile dekorierenden Geschmacksverirrungen freut man sich auf den Winter, wenn geschlossene Kleidung diese hautgewordenen Grauslichkeiten überdeckt.
Dieses Feuerwerksspektakel am 31. Juli in Basel, mit unvermeidlichem Fressbudenzauber, sind das Brot und die Spiele der res publica – das erwartungsfroh herumstreifende Volk aus den Vorstädten und städtischen Aussenbezirken ängstlich und entpolitisiert.
Nach gut einer Stunde am Rhein und dem Verzehr eines den kulinarischen Tiefpunkt tütschenden Merguez-Hotdogs räumen wir das Feld und ziehen uns in unser elitäres Wohlstandsghetto zurück.
Apropos Kühe: Ich plädiere für freilaufende Kühe in Basels Innenstadt. Kühe strahlen eine sympathische Gelassenheit aus, lassen sich selbst im grössten Trubel nicht aus der Ruhe bringen.
jamie oliver meint
Heute bin ich weil das Gewitter meine Schuhe total nass gemacht hat, barfuss durch den Zoo gelaufen, alle haben mich angestarrt als ob ich irre bin. Aber hässliche Tattoos zu haben scheint niemand zu stören. Ob die Dinger übers Gesicht, den Hals oder die Hände verlaufen egal. Hat scheinbar heute jeder sowas. Aber barfuss geht nicht. Verrückte Welt.
cato meint
Die spontane Einschätzung von Menschen erfolgt ja immer auch auf Grund von Äusserlichkeiten. Bei mir geht der Spontaneindruchk bei Personen und insbesondere bei Frauen, welche auffällige Tätowierungen zur Schau tragen in Richtung „lower class“. Klasse-Frauen sind in der Regel nicht tätowiert, oder können Sie sich die Anne-Sophie Mutter mit Tätowierungen an ihren schönen Oberarmen oder an ihrem schönen Rücken vorstellen.
U. Haller meint
Unlängst im Rössli: Am Tisch nebenan vier junge Girlies mit viel Haut. So weit so gut. Aber dort, wo man(n) zumeist hinschaut – das darf erlaubt sein – war alles über und über mit dämonenhaften Gestalten und mit mir schleierhaften Namen in einer Schrift, die mich an die scheussliche NS-Zeit erinnerte, verunstaltet. Platzwechsel. Hat mir den ganzen Appetit verdorben.
Michael Przewrocki meint
Am Schlimmsten sind die Piercings an wunderschönen Frauen. Flemmen tun sie dann auch noch. Ist mir als Fotograf ein grosser Dorn im Auge und ein Schlag ins Gesicht.
Isaac Reber meint
ja, ganz schlimm, nicht wahr ?!?
Baresi meint
… an wunderschönen Frauen … Verstehe ich richtig, bei hässlichen Frauen und bei Männern ist es weniger schlimm?
bugsierer meint
der stark zunehmende tatoowahnsinn sticht mir schon einige sommer ins auge. es werden nicht nur mehr, sie werden auch immer hässlicher (billigstecher auf ibiza). und die heavy user nehmen zu, z.b. tatoos an hals oder kopf oder dekolleté. – eine der bizarrsten modeerscheinungen ever.
Michael Przewrocki meint
Wenn Grillieren, Picknicken, Baden nicht verboten wäre müsste man dieselben Leute in der Arlesheimer Eremitage erdulden inkl. Autoschwemme. Für Nichtkenner: Das idyllische Täli oberhalb des Doms unterhalb Ruine Dorneck mit zwei Weihern.