Ich meine, so etwas liest man nun wirklich nur in der NZZ: Die Inder und ihre Liebe zu den Mangos. Das Blatt hat selten politisch aber oftmals sonst einen anderen Blick auf die Menschheit, als der Rest der Medien.
Mit anderer Sicht der Dinge meine ich weniger Herrn Maurers Blick auf Europa, als vielmehr jene der Briten auf den Rest der Welt.
Frau Kyi, hören wir heute in den Frühnachrichten, hat gestern in bestem Oxfordenglisch zu den beiden Häusern des britischen Parlaments gesprochen.
Was mich zu Tony Judt bringt und dessen lesenswertem Gesprächsbuch „Thinking the Twentieth Century“, worin er feststellt, dass den Briten in den dreissiger Jahren das weit entfernte Burma näher lag, als sagen wir die Tschechoslowakei in Kontinentaleuropa.
I meet people of my own generation from Culcutta or Jamaica, we are immediately comfortable with one another, swapping references and memories from literature to cricket, in ways that do not work nearly so well with casual acquaintances in Bologna or Brno.
Wenn also Frau Kyi vor den Parlamentariern ausführt, die BBC habe ihr während der langen Jahre des Hausarrests das Tor zur Welt offen gehalten, dann meint sie vor allem auch das Tor zum britischen Selbstverständnis der gebildeten Oberschicht.
Auf BBC 2 läuft derzeit wieder das Reisejournal „Great British Railway Journeys“ mit Michael Portillo, früher mal konservativer Minister unter Thatcher und Major. Die halbstündige Sendung ist nicht nur wegen der beeindruckend schönen Landschaften sehenswert, sondern auch deshalb, weil sie den Schlüssel zu eben diesem britischen Selbstverständnis zeigt.
PS: Das Bild heisst: Der Vogel, nicht die Burg