Wenn die Basler Zeitung einen Laubbläser-Artikel von 20Minuten abschreibt, den durch zwei Telefonanrufe ergänzt und ich noch auf arlesheimreloaded meinen Senf dazu gebe, dann ist der Tiefpunkt des politischen Lebens im Landkanton erreicht.
Es scheint, dass niemand den ersten Schritt zum Auftakt des Wahlkampfes machen will. Man umschleicht sich. Und ist offensichtlich froh, wenn keiner damit anfängt. So will man sich über die Adventszeit retten und dann ist Weihnachten.
Im neuen Jahr vielleicht…
Wird der Erste, der sich bewegt, der Verlierer sein?
Aber zurück zu den Laubbläsern: Wie WIR UNSER LAUB in UNSERER Ermitage von den Wegen wischen, ist allein UNSER Problem, geht also den Rest der Welt überhaupt nichts an. Schon gar nicht irgendwelche Kindergärtnerinnen, die von „Kraftort“ quasseln.
Merke: Der Daseinszweck von Kindergärtnerinnen ist, täglich über irgendwelche Dinge schockiert zu sein.
Michael Przewrocki meint
Und plötzlich hat es geknallt-immer wieder-als ich die Ruhe in der Eremitage genoss. Aufklärung folgte per Polizei-Telefon. An jenem Tag ist halt Schiessen im Nachbarsgebiet angesagt…Könnte man auch Anschreiben.
Michael Przewrocki meint
TAWO-Beatrice O. kann aber nicht gemeint sein.
Goldmarie meint
PS: oder wars am Ende bloss ironisch gemeint?
Goldmarie meint
Sorry MM – „tiefpunktiger“ gehts nimmer! Mit Kindergarten hat das GAR nichts zu tun. Wohl aber mit gesundem Menschenverstand und einem einigermassen intakten Empfinden für Verhältnismässigkeit… Laubbläser sind laut, Dreckschleudern par Excellence und haben vielerorts nichts zu suchen – schon gar nicht in Wäldern. Eine Seuche unserer Zeit. Grusig. Muss denn wirklich in den hintersten Ecken jedes Blättchen sofort verschwinden, jedes Herbst- und Raschelerlebnis verhindert werden? In Wohngebiet und Strassen ok, aber sicher nicht in meiner geliebten Eremitage. Und bevor so herablassende und selbstverratende Bemerkungen fallen wäre es ratsam sich doch mal mit dem Thema zu beschäftigen…. Themenkreis Odilie meine ich.
G. Koller meint
Nimby – Not in my backyard! So muss die aktuelle Polit-Kultur, nicht nur in BL, beschrieben werden.
Das wird zunehmend unangenehmer und schwieriger für Leute, die weder mit Höhenfeuern noch mit Kraftorten was anfangen können …
Meury Christoph meint
Der rasche und unverhoffte Abgang des langjährigen und verdienstvollen Kulturbeauftragten des Kantons Baselland, Niggi Ullrich, könnte als kleiner Wahlauftakt dienen, um sich Gedanken über die zukünftige Kulturpolitik im Kanton zu machen. Immerhin muss der bisherige Amtsvorsteher für die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion nächstes Jahr ebenfalls ersetzt werden.
Die Entwicklungen in der Baselbieter Kulturpolitik müssten kritisch hinterfragt und neu ausgelotet werden. Die Baselbieter Politik hat hier in den letzten Monaten einen unrühmlichen Verlauf genommen. Die SVP, sowie Teile der FDP und CVP, haben angefangen sich von einer überregionalen Kulturpolitik zu distanzieren und vernachlässigen bewusst die kulturellen Leistungen des Basler Zentrums. Finanzielle Beiträge an das Theater Basel und weitere städtische Institutionen werden eingefroren und/oder öffentlich in Frage gestellt. Plötzlich wird einer Laienkultur, als vermeintlicher Alternative, das Wort geredet. Das sind Rückschritte, welche aber auch möglich sind, weil die anderen Parteien, die SP und die Grünen dem nichts entgegenzusetzen haben. Sie nehmen die Attacken der bürgerlich-konservativen Politik stillschweigend in Kauf.
Die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion unter RR Urs Wüthrich, hat ihren Zuständigkeitsbereich seit Jahren auf die Bildungs- und Sport-Aufgaben reduziert. Kultur & Kunst wurde zur Marginalie degradiert. Daher wurden die Handlungsspielräume von Niggi Ullrich und seinem Amt systematisch eingeschränkt, oder im Falle des Kulturgesetzes, blockiert. Vermutlich mit ein Grund für den schnellen Abgang….
gotte meint
bl-kultur ist, wenn in der ermitage die laubbläser heulen und ein kindsgi dazu in den wirbelnden blättern „fuchs-du-hast-die-gans-gestohlen“ tanzt. das ist fast ein bisschen pina bausch oder martha graham – „le siffleur des feuilles mortes face au renard mangeant le foi gras“.
Meury Christoph meint
Genau! Das Forellenquintett in A-Dur für Blockflöte und Laubbläser, unterlegt mit politischem Grummel-Chor, gespielt am «Lac de Tempé», bei aphrodisierendem Vollmond…