Marshall McLuhan schreibt 1970 in seinem Epochewerk „Das Medium ist die Botschaft“, dass
Radio und Fernsehen zu einer „Dauerbelastung“ des ganzen Seelenlebens der Gemeinschaft werden. Und diese einschneidende Tatsache schafft das besondere kulturelle „Aroma“ jeder Gesellschaft.
Hört man sich die Morgennachrichten an, was ich schon seit einiger Zeit möglichst vermeide, dann scheint es, dass das „kulturelle Klima“ unserer Gesellschaft schwer nach Untergang riecht.
Radiojournalismus bedeutet doch, schon zum Frühstück vor uns das ganze Elend dieser Welt auszubreiten.
Damit wir schon gar nicht auf die Idee kommen, man könnte sich bei frisch aufgebrühten Kaffee, bei knusprigen Brot, süssem Waldhonig und reichlich Butter – warum nicht noch zwei Spiegeleier und etwas französischer Käse dazu? – des Lebens freuen.
Wir stellen uns also vor, wie sich heute wieder Zehntausende, solcherart psychisch konditioniert vom täglichen Mayakalender des Radiosenders, aufmachen, ihren Tag zu bestreiten. Macht das Spass, kommt da Freude auf?
Es wird ja immer mal wieder die Frage gestellt, weshalb Menschen, die mit weit weniger auskommen müssen als wir, glücklicher sind.
Meine These: Die hören keine Morgennachrichten.
merlinx meint
Im Gegenteil, bei mir läuft am Morgen immer SWR2, das beste Radio in der „Region“ (grenzüberschreitend), ich mag einfach gute Stimmen, die flüssiges Hochdeutsch sprechen, lockerer Mix aus Information und Musik, auch mit Bezug zu Basel, und der erste Politiker wird schon kurz nach sieben oft unsanft durch die Mangel gedreht …
M.M. meint
Okay, das mit der Musik dazwischen – ich hörte heute DRS4 (oder wie der jetzt heisst), den Nachrichtensender, deswegen dieser Post.
Aber Herr G. hat schon recht: um das Volk zu konditionieren, braucht es einen Mix zwischen fröhlicher Musik und Elendsnachrichten (Politiker durch die Mangel drehen).
Haben dann auf einen amerikanischen Internetjazzsender gewechselt, da schnorren sie nie.