Die SVP hat bekanntlich auch im Baselbiet die Wahlen gewonnen. Doch nützen tut ihr das nichts, das wird jetzt immer deutlicher.
Das Päckli mit der FDP zahlt sich nicht aus, der bürgerliche Schulterschluss mit der CVP – zurück auf Platz 1 vor den Wahlen.
Schaut man genauer hin, könnte man gar meinen, SVP-Vorstösse werden von der FDP absichtlich und intern abgesprochen nicht mitgetragen. Für Buser-Vorlagen wird dann die Retourkutsche aus dem Tenn geholt.
Frau Gschwind ist deren SVP-Machern entglitten, es macht bereits das Wort „unfähig“ die Runde. Was die Reihen bei der FDP noch mehr schliessen wird. Denn was soll’s. Frau Gschwind ist aus dem Holz geschnitzt, das bei Wahlen Spitzenresultate garantiert.
Ihren eigenen Regierungsrat hat die SVP, anders als noch vor einem Jahr, nicht mehr unter Kontrolle. Ja es scheint gar so, dass sich Herr Weber die Freiheit herausnimmt, Politik ohne Absprache mit der Fraktion und nach seinem Gusto zu machen.
#Wasfälltdenndemein!
Nein, der Wahlsieg hat der SVP bis jetzt nicht viel gebracht. Die anderen diktieren wie vor den Wahlen, welche Personen für Spitzenämter genehm sind und welche nicht.
Die momentane Stärke der SP ist der Schwäche der Bürgerlichen geschuldet und nicht einer raffinierten Strategie. Die haben keine, ausser dass sie wieder zurück in die Regierung wollen.
Bei den Genossen bekämpfen sich die Flügel – auf ein Bild gebracht: dynamischer Enkel gegen immermalwiederzögerlich Grosstante.
Wie schwach die SVP auch nach dem Wahlsieg vom Frühjahr ist, wird sich bei den Vorlagen zur Universität zeigen. Es wird ihr kaum gelingen, die Vorlagen für die Finanzierung von Uni-Projekten zu kippen.
Und dass darüber gar eine Volksabstimmung stattfinden wird – forget it.
Deshalb bleibt die Frage, die wir letzte Woche schon gestellt haben: Was nun, Bürgerliche?
Ah, verstehe: Ihr wollt das Problem aussitzen und dann kurz vor den nächsten Wahlen wieder eine grosse Medienshow abziehen.
War ja alles nicht so ernst gemeint, gelle.
Michael Przewrocki meint
Der einfache M.:Starker Tobak. NoGo- Diese Plagiate! Dazu noch aus meiner Aufwachsgemeinde.
Schewardnadse meint
Meurys Nachgeschwurbel – einfach nur geil, Egger!
Grummel meint
Warum muss in diesem Land eigentlich immer «auf den Mann geschossen» werden?
Kein Wunder, bekommen wir keinen sauberen, inhaltlichen Diskurs mehr hin, wenn einem jeder kleine Fehler im Gedächtnisprotokoll um die Ohren gehauen wird.
Früher war’s viel einfacher «zu politisieren»: Da hat’s halt einfach keiner gemerkt.
Andres Egger meint
@Grummel
„Warum muss in diesem Land eigentlich immer «auf den Mann geschossen» werden?“
Es geht nicht um den Mann. Meury ist mir sch….egal. Ich lese gerne Kommentare, die wirklich was zu sagen haben. Aber Schaumschlägerei – von wem auch immer – lehne ich ab.
„Kein Wunder, bekommen wir keinen sauberen, inhaltlichen Diskurs mehr hin, wenn einem jeder kleine Fehler im Gedächtnisprotokoll um die Ohren gehauen wird.“
Sind Sie wirklich der Meinung, dass jeder irgendwo abgeschriebener und als Eigenleistung verkaufter Gedanke zu einem „sauberen, inhaltlichen Diskurs“ beiträgt?
Nein, Grummel, wer glaubt jeden im Umkreis von 10’000 Seemeilen umgefallenen Reissack wortreich und mit gestohlenen Argumenten kommentieren und bewerten zu müssen, der muss sich den Nachweis seiner Plagiate auch gefallen lassen.
Es gilt hier mehr denn je: „Si tacuisses…“
https://de.wiktionary.org/wiki/Si_tacuisses,_philosophus_mansisses
Grummel meint
Kein Zweifel: Die «SP» braucht einen Macher.
Einen «Mann der Worte» und «der Taten». Einen, der den «Polit-Sumpf» instinktiv durchschaut, in seinen Analysen kurz, prägnant und volksverbunden wirkt und «echt ist».
Mir fällt spontan nur einer ein.
Michael Przewrocki meint
Der Kommentar das Co-SP-Präsidenten war auf den Punkt und schnörkellos.
Michael Przewrocki meint
Danke für die Dauerabsätze. Auf diese Idee kommen nur Weitsichtige.
Der Tower dürfte in London sein. Ein US-Besucher der Art meinte, als ich auf den Messetower verwies, wir sollten die Stadt so lassen wie sie ist.
L.L. meint
Der erfolgloseste Politiker im Kanton ist wahrscheinlich M.M. selbst. Schliesslich treibt er die Baselbieter Bürgerlichen ständig an, sie sollen Politik machen – dummerweise tun sies trotzdem nicht…
Meury Christoph meint
Den Kanton vorwärts zu bringen, scheint offensichtlich nicht Teil der regierungsrätlichen und parteipolitischen Strategien zu sein. Es bräuchte aber konstruktive und vorausschauende Konzepte, welche den Kanton Baselland wieder positiv ins Gespräch bringen würden. Man müsste die laufenden Geschäfte, wie die abschliessende Sanktionierung des weiterlaufenden Universitätsvertrages und die entsprechende Vereinbarung mit der Stadt, nicht weiter blockieren, sondern ohne grossen Knatsch absegnen und endlich Grossprojekte in Angriff nehmen, welche den Kanton neu als innovative und kreative Kraft positionieren. Man hätte Entwicklungsgebiete wo man zeigen kann, dass man fähig ist rasch auf neue Herausforderungen zu reagieren. Auf dem Gebiet von «Salina Raurica» könnten neue Firmen aus dem Life-Science-Bereich ihre Produktion aufnehmen und neue Wohngebiete könnten im Anschluss an das Pratteler Längi-Gebiet realisiert werden. Oder die Gesundheitsdirektion könnte federführend Vorschläge auf den Tisch legen, wie die regionalen Spitäler zu betreiben sind, ohne, dass jährliche Defizite in zweistelliger Millionenhöhe entstehen und damit auch den rasanten Prämienanstieg für’s Fussvolk stoppen könnten. usw.
ArlesHeini meint
Herr Meury, borgen Sie sich doch einfach einen Hund aus dem Arlesheimer Tierheim und machen Sie täglich lange Spaziergänge. Beginnen Sie mit einem kleinen, handzahmen. Und dann steigern Sie allmählich die Dosis. Hilft prima gegen Langeweile und mentale Leere. Und wenn Sie, wider Erwarten, doch mal ein überraschender, guter Geistesblitz trifft, dann melden Sie sich einfach wieder. Aber erst, wenn Sie die Rottweilerlizenz haben. Dauert halt ein bisschen, aber wir werden es hier aushalten.
Meury Christoph meint
Während ich mit dem Hund (übrigens ein Golden Retriever) spazieren gehe, können Sie sich ein wenig Gedanken über die neueste Idee von Thomas Dähler in der heutigen BaZ machen. Er findet der geltende Kulturvertrag mit der Stadt sei ein Ladenhüter und plädiert für eine Bottom-up-Kulturfinanzierung. Im Klartext: Die reiche Gemeinde Arlesheim alimentiert zukünftig mit einem mehrfach grösseren Betrag die Kaserne Basel, den Birds Eye Jazz Club oder das Neue Theater in Dornach. Der Kanton zieht sich aus dem finanziellen Giesskannen-Engagement (via Kulturvertrags-pauschale gehen rund 10 Millionen an 16 Basler Kulturinstitutionen) zurück und finanziert nur noch die kantonalen Highlights. Dähler meint damit beispielsweise Augusta Raurica.
Andres Egger meint
Meury hat keine Zeit für einen Hund. Er plagiiert wieder mal heftig.
Quelle:
http://www.tageswoche.ch/de/2015_46/schweiz/703485/Fl%C3%BCchtlinge-suchen-heute-Sicherheit-und-morgen-eine-Perspektive-%E2%80%93-die-Schweiz-kann-beides-bieten.htm
Jetzt hat auch noch Ralf Dahrendorf hinhalten müssen (Originalzitat):
„Wir brauchen Bürokratien, um unsere Probleme zu lösen. Aber wenn wir sie erst haben, hindern sie uns, das zu tun, wofür wir sie brauchen.“
Meurys Nacherzählung:
„Ja, wir brauchen die Verwaltung, um unsere Probleme zu lösen. Aber wenn wir diese perfekt funktionierende Verwaltung endlich haben, hindert sie uns, das zu tun, wofür wir sie brauchen.“
Christian P. Hoffmann im „Schweizer Monat“, Nov 2015:
„Ich behaupte: Hätten die zuständigen Instanzen rechtzeitig die steigenden Migrationszahlen erkannt, flexibel und zügig die notwendigen Infrastrukturen errichtet und so die Aufnahme professionell verwaltet – von einer «Flüchtlingskrise» wäre heute keine Rede.“
Meurys Nachgeschwurbel:
„Kurzum: Hätten die zuständigen Instanzen rechtzeitig die steigenden Migrationszahlen erkannt, flexibel und zügig die notwendigen Infrastrukturen errichtet und so die Aufnahme von Asylsuchenden und Flüchtlingen organisiert, müsste man keinesfalls von einer „Flüchtlingskrise“ reden.“
ZeitOnline 2015/38:
„Die FAZ schrieb kürzlich: Selbst wenn die Deutschen über Flüchtlinge nachdenken, denken sie vor allem über sich selbst nach.“
Meury:
„Wenn wir Schweizer über Flüchtlinge nachdenken, dann denken wir vor allem über uns nach.“
Immerhin dieser Satz ist echt:
„Viele Zeitgenossen leiden diesbezüglich an einem akuten emphatischen Defizit.“
Weshalb der echt ist?
Ganz einfach: Er ist falsch.
Meury meint wohl „empathisch“ und nicht „emphatisch“…
Kommentar überflüssig…
ArlesHeini meint
Ein Hoch auf Herrn Egger. Doch selbst diese Liste wird unseren Birsfelder Imitator nicht wirklich beschämen: das Gen dazu fehlt schlicht und einfach.
M.M. meint
Stark. Das Netz ist unerbittlich.
Auf der anderen Seite sind die Beiträge von Herrn Meury ein Stück der guten Diskussionkultur hier.
Dass er mit diesen einen Teil der Leserschaft nervt, liegt in der Natur des Kommentars. Wer sich öffentlich äussert, riskiert, mit Torten beworfen zu werden.
Wenn ichs so bedenke, muss ich darüber nächste Woche was in der BaZ schreiben.