Herr Kirchmayer hat heute in der BaZ, (ich hab die jetzt ja abonniert) das Ass im Ärmel der FDP, Herrn Büttiker, mit der Bemerkung
Das Manöver der Bürgerlichen ist durchsichtig und zielt vor allem auf eine Abwahl von Sabine Pagoraro.
ins Aus befördert.
Dynamix Hiltmann, auch von der FDP, hat’s selbst getan. Mit der wirklich dummen Berkung in der bz, (ha, ist online), er trete erst an, wenn Frau Pegoraro zurücktritt.
Ja, ja, alle warten so lange auf Herrn Hiltman, den Shootingstar.
Wir bleiben dabei: Der vierte Kandidat für die Bürgerlichen heisst Mall, ist eine Frau und von der SVP. Die wird zwar kaum gewählt werden, was für strategisch kluge Köpfe in der FDP Grund genug sein sollte, den Volksdemokraten den Vortritt zu lassen.
Aber eben.
Ein wirklich bedauerlicher Abgang ist aus der Medienindustrie zu vermelden. Herr Rockenbach verlässt die Tageswoche, um nach den Sommerferien als Lehrer tätig zu werden.
Das ist ein echter Verlust für die interessierte Leserschaft. Der unaufgeregte Herr Rockenbach, der während Jahren bei der BaZ und bis heute beim Weder-Fisch-noch-Vogel-Erzeugnis kluge Analysen und engagierte Recherchen geliefert hat, wird schwer zu ersetzen sein.
Er verabschiedet sich mit einem sehr schönen Stück Journalismus: Die Stunde der Ideologen
Der Einstieg:
In der Region Basel geht es bei der nächsten Abstimmung um sehr viel, in der Schweiz in den kommenden Monaten um alles oder nichts im Verhältnis zur EU. Und was tun die Politiker? Singen, Empfänge abhalten, aber ernsthaft miteinander reden nicht.
So ist es.
Meury Christoph meint
@Siro: Ihr letzte Link ist okay. Aber! Leider ist Idee für den Vorstoss, respektive das entsprechenden Gedankenspiel von mir: Ich habe in einem Artikel in der Basellandschaftlichen Zeitung am 30. Juli 2013 ausführlich über meine Vorstellungen einer aktiver und effizienter Bewirtschaftung des Birsfelder Rheinhafens geschrieben: «Beste Wohnlage zwischen Lagerhallen und Recycling-Halden – Über die Zukunft der Rheinhäfen». Mein Artikel hat damals verschiedene Gegenreaktionen ausgelöst: u.a. ein Gastkommentar von Nina Hochstrasser am 31. Juli 2013 «Gedankenspiele zur Hafenzukunft». Der Vorstoss von Hiltmann ist dann im Nachgang eingereicht worden. Soviel zu: «Wer hat’s erfunden».
Siro meint
ok, ich biete Ihnen den 14. Juni 2012 und 20. September 2012:
http://www.baselland.ch/fileadmin/baselland/files/docs/parl-lk/vorstoesse/2012/2012-170.pdf
http://www.baselland.ch/fileadmin/baselland/files/docs/parl-lk/vorstoesse/2012/2012-285.pdf
Meury Christoph meint
Bereits im 2011 habe ich im Rahmen von verschiedenen Leserbriefen im Birsfelder Anzeiger, sowohl die effizientere Hafenbewirtschaftung (inklusive den entsprechenden Abgaben z. H. der Gemeinde Birsfelden), sowohl eine offensivere und familienfreundliche Wohnbaupolitik gefordert.
Allerdings stellt sich bei all diesen Bemühungen (inklusive den Vorstössen von Hiltmann & Co.) doch die grundsätzliche Frage: Was hat es gebracht? Offensichtlich gar nichts!
Sämtliche Vorstösse, Motionen, Leserbriefe, Kolumnen verpuffen in der Frage der Hafenbewirtschaftung des Birsfelder Hafens und höheren Abgaben an die Gemeinde Birsfelden in der Luft. Der Kanton beharrt auf dem Status Quo. Offensichtlich ist der bisherige Zustand für alle Beteiligten einen rentabler „Bewirtschaftungszustand“. Der Kanton kassiert, die Gemeinde Birsfelden erhält ein Butterbrot und das strukturelle Defizit der Gemeinde Birsfelden wird via Finanzausgleich von den 12 Gebergemeinden (Speckgürtel) anteilmässig übernommen. Damit sind alle zufrieden. Und die Verantwortlichen der Schweizerischen Rheinhäfen lachen sich ins Fäustchen a) weil sie das Areal zu einem Dumping-Baurechtszins bekommen haben und b) weil dieser Super-Deal mit langfristigen Verträgen „gesichert“ ist.
Nur die Gemeinde Birsfelden geht dabei praktisch leer aus.
Meury Christoph meint
Apropos Hiltmann: Das gefährliche bei der politischen Königsmacherei ist, dass man bei den potentiellen Kandidaten nicht mehr nach ihren wirklichen Leistungen, den realen Projekten und den zukünftigen Positionen fragt, um urteilen zu können, sondern sich anhand nebulöser Ratings orientiert, bei welchen irgendwelche selbsternannten Trendsetter den Finger in die Luft gehalten und einen Namen in die Welt gesetzt haben. Hiltmann in Ehren, aber ausser seiner „Blitzkarriere“ (Gemeinderat & Landrat) und seiner eigenen Selbstdarstellung hat er wenig Handfestes zu bieten. Hat er die Gemeinde Birsfelden in eine blühende Zukunft geführt? Hat er die Finanzprobleme gelöst? Hat er eine Zukunftsperspektive für Birsfelden? Oder gar für den Kanton Baselland? Hat er nicht. Warum ist er dann ein Shootingstar? Weil er noch jung ist und man ihm keiner eindeutigen Seilschaft zuordnen kann? Er ist ein potentieller Kandidat, weil er noch ein unbeschriebenes Blatt ist. Man kann in ihn hinein fantasieren was man will. Das ist einfach ein bisschen wenig Substanz und eine wenig hoffnungsvolle Perspektive. Aber man ist im Kanton Baselland ja bescheiden geworden. Wenn ich mir eine Regierungsratsposition zutraue bin ich ja bereits ein valabler Kandidat. So einfach ist das.
Siro meint
Wie kommen Sie darauf, dass Hiltmann keine „Zununftspersepktive“ für Birsfelden oder den Kanton Basel-Landschaft habe?
Meury Christoph meint
Als Birsfelder Einwohner ist mir bis dato nichts entsprechendes zu Ohren gekommen. Auch sehe ich keine offensichtlichen Resultate. Vielleicht wissen Sie mehr, dann lassen Sie uns daran teilhaben. Danke!
Siro meint
Als Allschwiler, kann ich Ihnen sagen, dass ich mir solche Visionäre wie in Birsfelden wünschen würde, welche die Probleme anpacken, anstatt nach dem Prinzip-Hoffnung, der jungen Generation Schulden und ungedeckte Verpflichtungen zu hinterlassen.
Meury Christoph meint
Ja das stimmt: Die Reduktion des Gemeindepersonals (Stellenstreichung), die Schliessung des Hallenbades, die Auslagerung des Jugendzentrums und die Streichung des familienergänzenden Angebotes ist extrem innovativ. Ja, schon fast visionär und sowohl als Konzept, wie auch zukunftsweisende Strategie alle Gemeinden als Vorbild zu empfehlen. Oder habe ich etwas übersehen? Ach ja: Der Finanzausgleich beträgt immer noch rund 6 Millionen Franken, welche die Gebergemeinden nach Birsfelden überweisen.
Siro meint
Das sind u. a. Leistungen, die konsumiert werden und nicht bezahlt sind. Das PK-Debakel zeigt in praktisch sämtlichen Gemeinden und im Kanton, dass die meisten Politiker gerne diesen kurzfristig bequemen Weg gehen: Auf Pump leben und jetzt niemandem auf die Schuhe treten. Die Schulden schiebt man den Jungen ab, die sich (noch) nicht wehren können.
Es ist doch nicht zu viel verlangt, dass Gemeinden wie Birsfelden oder Allschwil in Zeiten der Hochkonjunktur keine Defizite schreiben! Ich halte es für skandalös, dass die Gemeindepolitik die Finanzen selbst dann nicht im Griff hat, wenn die äusseren Umstände kaum besser sein könnten.
Meury Christoph meint
Innovativ für Birsfelden wäre endlich eine pro-aktive Haltung, um mehr Einnahmen zu generieren. U.a. Mehreinnahmen durch eine bessere Hafenbewirtschaftung mit adäquaten marktübliche Pachtzinsen und nolens volens einen besseren Deal mit dem Kanton, Einfordern von Wasserzinsen und eine bessere Entgeltung durch das Kraftwerk, Nutzung der Hagenau als Wohnquartier, Teilnutzung des Hafenareals als Wohngebiet, usw. Alles mit dem Ziel höhere Einnahmen zu erwirtschaften, neue SteuerzahlerInnen in die Gemeinde zu bringen, um zukünftig keine Schulden mehr zu machen und die Steuersätze auf moderate 45% zu senken (jetzt 62%). Was jetzt läuft ist eine Schadenbegrenzung durch das x-te Sparpaket, was letztlich nur die EinwohnerInnen vergrault, weil sie trotz rekordhohen Steuern immer weniger für’s Geld bekommen.
Apropos: Die Phase der Hochkonjunktur läuft schon lange und trotzdem hat man Schulden gemacht und lebt immer noch von der Hand in den Mund und ist auf die Zahlungen der Gebergemeinden angewiesen. Voilà!
Siro meint
http://www.baselland.ch/fileadmin/baselland/files/docs/parl-lk/vorstoesse/2013/2013-340.pdf
G. Koller meint
Was dem einen die Vision, ist dem andern ein Albtraum und umgekehrt.
Anschliessend trifft man sich kleinlaut beim Kompromiss.
BadCon meint
die Schülerinnen und Schüler tun mir jetzt schon leid.
Schewardnadse meint
Was für ein Verlust für den Journalismus in der Region! Ein Fusionsturbo, der alles Heil in diesem Zusammenschluss sieht, verlässt die Bühne, weil er alle Theater schon bespielt hat. Und natürlich mit einem brillanten Text, dessen Einstieg schon beweist, dass danach nichts mehr gescheites kommen kann. Hätten doch alle mehr auf ihn gehört, wir wären garantiert viel weiter.
M.M. meint
Dachte, Sie hätten letzte Woche das Zeitliche…. 🙂
Schewardnadse meint
Jetzt schreibe ich halt aus dem Jenseits und meine Beiträge haben eine ganz neue Qualität 😉
gotte meint
„dynamix hiltmann“ – genau, denn er schafft es ja, 80% als gemeindepräsident und 60% als projektleiter syngenta erwerbstätig zu sein und daneben noch landrat und vater einer kleinen tochter, ausserdem hat er hobbies (so die bz gestern) wow! so ein held! coooll! so ein richtiger mänätschr, der sich organisiert und dessen tage länger sind als 24h! wir blöden, wir, die wir nicht auch so toll sind.
Trashbarg meint
… und lautlos winkt das Börn-Aut im Hintergrund.