Ich mag britische Thriller-Serien. Die Briten haben gute Schauspieler und Scriptautoren. Und mit London eine unvergleichliche Kulisse für spannende Stoffe.
Und keine Folge, in der nach den Bösewichten nicht mit CCTV-Kameraaufzeichnungen gesucht wird.
Imponierend diese Technik und zugleich für den Zuseher völlig einsichtig, dass da in London überall Kameras hängen. Bei den abscheulichen Verbrechern, die die haben.
In Beijing sollen 450’000 Kameras im öffentlichen Raum montiert sein, um die Bürger auf Schritt und Tritt zu überwachen.
Wer hätte anderes erwartet, von einem kommunistischen Staat.
Doch die Stadt gleich hinter Beijing in Sachen Überwachungskameras ist London.
Es wird geschätzt, dass in der britischen Hauptstadt 420’000(!) CCTV-Kameras auf die Bürger gerichtet sind.
London und nicht Beijing ist die Überwachungshauptstadt der Welt. Gemessen an Kameras pro 1000 Einwohner.
Während in London 48.4 Kameras auf 1.000 Einwohner kommen, sind es in Beijing lediglich 21.9.
Und wie die Chinesen, experimentiert auch London mit der Gesichtserkennung, was heisst: die Gesichter der Passanten werden erfasst und realtime mit Tausenden von Bildern in der Fahndungskartei abgeglichen.
Verdächtig ist von vornherein, wer sein Gesicht verhüllt, weil er es als unbescholtener Citoyen ablehnt, von Big-Brother überwacht zu werden.
Selbstverständlich ist es verlockend, wenn die Polizeiorgane anhand von konkreten Zahlen aufzeigen können, wieviele Straftäter sie dank den neuen Überwachungstechniken festnehmen konnten.
Darunter auch Täter, die man sonst nicht hätte verhaften können.
Die andere Seite der Medaille: Mit solchen Systemen können auch in freiheitlichen Demokratien Bürgerrechte eingeschränkt werden. Zum Beispiel diejenigen von Demonstranten. Da wird man es sich künftig wohl eher überlegen, ob man für dieses oder jenes Thema auf die Strasse gehen soll.
Nehmen wir es also als engagierte Citoyens zur Kenntnis: Der Preis der Freiheit ist, dass man nicht alle Straftäter fassen kann.
Wer sich mit dem Thema befassen will oder, als Politiker, muss, kann diesen Bericht lesen: Benefits and Best Practices of Safe City Innovation
PS: Bei uns ist es weniger der Staat als vielmehr Private, die punkto Überwachungskameras aufrüsten. Rekord-Absätze bei Überwachungskameras: Basel verzeichnet weniger Einbrüche
Arlesheimreloadedfan meint
In Hongkong setzten die Manifestanten Laserstrahler ein,gegen die Kameras.
Der moderne Krieg braucht immer mehr Energie.
Albion wird am Schluss durch den Pfundkurs zum Verbleib in der EU gezwungen.Sonst müssen sie die Kameras wohl abschalten.