Eigentlich ist die Kombination eines Nicht-mehr-einer-Erwerbsarbeit-nachgehen-Müssers plus iPad die ideale Synthese von Lebenszeit plus Information.
Für mich.
Beispielsweise heute, kurz nach sieben. (Es wird ja jeden Tag sichtbar heller. Die grossen Dachfenster über dem Bett zeigen einen stahlgrauen Himmel.)
Das iPad – ein Mini, rate jedem, der so was kaufen will, zum Mini zu greifen -, das iPad also liegt auf dem Nachttisch, dort, wo bis vor Kurzem das 1’500-Seiten-Buch „Unendlicher Spass“ gelegen hat.
Ich lade die bz runter, tippe im Verzeichnis „Regional“ an, weil mich der Rest nicht interessiert.
Fasnacht.
Wir waren selbst dort. Also mag ich nicht auch noch darüber lesen. Die NZZ lasse ich im Server liegen, wie gestern schon.
Frühstück.
Kaffee. Honig, Butter und frisches Brot. (Habe gestern wieder Brot gebacken, eine wohlschmeckende Mischung aus Weiss-, Urdinkel- und Ruchmehl.)
Ich wechsle zu meinen Twitterfeeds auf Flipboard.
Mal abgesehen davon, dass ich Leuten folge, die immer wieder wissenswerte Informationen und Nachrichten verlinken, sind Tweets die effizienteste Form der Kurzinformation. Man muss zur Sache kommen.
„Don’t waste my time“, lautet das neue Kommunikationsaxiom.
Twitter, überhaupt die Social Networks sind ja nichts anderes als Kanäle für die Frage: „Hast-du-das-schon-gelesen?
Ich bleibe schon bei der dritten Meldung hängen: Clayton Christensen Wants to Transform Capitalism
Christensen hat schon als Student eine für Silicon Valley – und eigentlich auch für andere Industrien – wegweisende Theorie veröffentlicht. Kernaussage: Erfolgreiche Firmen gehen unter, weil sie alles richtig machen.
Wired hat mit Christensen ein Interview geführt. Über dies und anderes.
Appetizer:
Howe: If you had to list some industries right now that are either in a state of disruptive crisis or will be soon, what would they be?
Christensen: Journalism, certainly, and publishing broadly. Anything supported by advertising. That all of this is being disrupted is now beyond question. And then I think higher education is just on the edge of the crevasse. Generally, universities are doing very well financially, so they don’t feel from the data that their world is going to collapse. But I think even five years from now these enterprises are going to be in real trouble.
@SteveCase hat mich auf den Beitrag aufmerksam gemacht. Wobei, Wired gibt’s auch auf Flipboard.
Gratis.
Das bz-Abo läuft im März aus. Wir werden es nicht mehr erneuern.
PS: Habe mich seit letztem Samstag nicht mehr rasiert. Ich kann’s mir leisten, weil ich ja nichts mehr werden will. Hundert Pro.
Jetzt gehe ich zu Kieser, zum dritten Mal dieses Woche, eine Stunde Eisen stemmen. Man kann ja nicht nur rumsitzen und lesen.
Peter Meyer meint
Zum Leben als Frührenter fragt man sich:
Fehlt einem denkenden Mensch nicht die professionelle Herausforderung und Erfüllung?
Wie bezahlt man ohne Erwerbstätigkeit Ende Monat die Miete und Krankenkasse?
M.M. meint
a) Nein.
Es gibt ja zwei Typen von Arbeitenden: diejenigen, die beschäftigt werden, die haben sicher Probleme, weil für sie gilt „ich bin beschäftigt, also bin ich“.
Dann gibt es die, die sich selbst beschäftigen, die das tun – und zwar ziemlich konsequent, dh, mit allen Risiken – was sie interessiert. Ich zähle zu denen (hatte mal bis zu 14 Angestellte in zwei Agenturen). Was ich jetzt mache, ist einfach die Fortsetzung von dem, was ich schon immer gemacht habe: Lesen, denken und schreiben. Was wegfällt, sind Telefonanrufe und E-Mails von Kunden.
b)
sparen und frühzeitig (so umd die 50 rum) sich ernsthaft um seine Pensionskassenersparnisse kümmern.
merlinx meint
… Wohl noch eine Folge der Indienreise, dieser Entscheid für die Kraftmaschinen bei Kieser und gegen die Gebetsmühlen im Himalaya …
M.M. meint
Nein, gehe dort schon seit vier Jahren hin. Will meinen Muskelapparat in Schuss halten, weil ich auf den noch einige Jahre angewiesen bin. 😉
Michael Przewrocki meint
Brotbacken-Im Ofen oder in der Backmaschine? Letzteres schmeckt doch auch gut. Bräuchte mal dringend ein Rezept wo der Teig richtig aufgeht.
M.M. meint
Von Hand geknetet, mit Kochlöffel eine Vierlstunde. Dann den feuchten Teig in eine Springform. Zwei Stunden stehen lassen. Backofen auf 230 Grad, für eine Viertelstunde, anschliessend das Brot für eine weitere halbe Stunde bei 180 Grad backen.
tilman meint
Du machst es vollkommen richtig, Manfred. Viel Spass beim Kieser!