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Der Kampf um Ta­len­te

9. März 2016 By M.M.

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Kürz­lich war ich in Lon­don. Der Flug kos­te­te mich 26 Fran­ken hin und 86 Fran­ken zu­rück. Die üb­li­che Re­ak­ti­on im Be­kann­ten­kreis: Flie­gen ist ein­fach viel zu bil­lig. Un­sinn. Die von Ea­sy­Jet sind ja kei­nes­wegs blöd, son­dern ­ver­hal­ten sich markt­wirt­schaft­lich. Und die set­zen zeit­ge­mäs­se Soft­wa­re ein, wel­che den Preis pro Flug­ticket, ge­mes­sen an der Nach­fra­ge und den Be­triebs­kos­ten, in­di­vi­du­ell be­rech­net. Man kann viel­mehr da­von aus­ge­hen, dass die Prei­se für In­ter­kon­ti­nen­tal­flü­ge eben­falls noch deut­lich ­sin­ken wer­den, zu­min­dest auf den für die ­Wirt­schaft wich­ti­gen Stre­cken.

Schnitt: In der Schweiz sind ge­gen­wär­tig 300 000 Men­schen tem­po­rär be­schäf­tigt. Das ist, ge­mes­sen an den rund 4,9 Mil­lio­nen Be­schäf­tig­ten, ein Klacks. In den USA bei­spiels­wei­se ar­bei­ten be­reits heu­te 34 Pro­zent der Be­schäf­tig­ten als Free­lan­cer. Bis ins Jahr 2035, so die «Free­lan­cers Uni­on» soll die­ser An­teil gar 50 Pro­zent be­tra­gen. Wäh­rend bis­her vor al­lem in der In­dus­trie Jobs ver­schwun­den sind, zeich­net sich jetzt der Ab­bau im Dienst­leis­tungs­sek­tor und in der Ad­mi­nis­tra­ti­on ab.

Ent­schei­dend ist vor al­lem der An­teil an Tä­tig­kei­ten, die sich wie­der­ho­len und die sich di­gi­ta­li­sie­ren las­sen. Be­ru­fe wie Bank­kun­den­be­ra­ter, Au­gen­op­ti­ker, Sport­jour­na­list oder Im­mo­bi­li­en­ver­wal­ter sind ge­nau­so be­droht wie we­ni­ger qua­li­fi­zier­te Tä­tig­kei­ten wie Kas­sie­re­rin und Ta­xichauf­feur. Die BKB bie­tet der­zeit On­li­ne-­Hy­po­the­ken mit 30 Pro­zent Ra­batt an, wenn der Kun­de auf ei­ne ­Be­ra­tung ver­zich­tet. Der Trend: Free­lan­cer wer­den zum Re­ser­ve­ar­beits­heer für Dienst­leis­ter. Egal wo die auch im­mer woh­nen.

Schnitt: Kürz­lich be­rich­te­te die BBC, dass die bri­ti­sche Re­gie­rung 60 Mil­lio­nen Pfund, rund 91 Mil­lio­nen Schwei­zer Fran­ken, in ei­ne Fir­ma ­in­ves­tiert, die einen Hy­brid aus Dü­sen­trieb­werk und Ra­ke­ten­an­trieb ent­wi­ckelt, mit dem ei­ne Mi­schung aus Spaces­hutt­le und Flug­zeug be­stückt wird. Mit dem neu­en Flie­ger kön­nen Pas­sa­gie­re in ge­ra­de mal vier Stun­den von Lon­don nach Syd­ney flie­gen. Ers­te Test­flü­ge sol­len be­reits in vier ­Jah­ren statt­fin­den.

Schnitt: Die Ge­schwin­dig­keit des In­ter­nets ist ei­ne wich­ti­ge Kenn­zahl für die Be­ur­tei­lung der Zu­kunfts­fä­hig­keit ei­nes Lan­des. Die Schweiz be­legt Platz fünf in der Welt. In Süd­ko­rea, Platz 1, ist man im Web bei­na­he dop­pelt so schnell ­un­ter­wegs. Schon in ab­seh­ba­rer Zeit wer­den je­doch Über­tra­gungs­ra­ten für Fest­netz­an­schlüs­se von 100 Gi­ga­bits in der Se­kun­de er­war­tet. Und die nächs­te Ge­ne­ra­ti­on der mo­bi­len Da­ten­über­tra­gung, die 5-G-Tech­no­lo­gie, wird ­Ge­schwin­dig­kei­ten von bis zu ei­nem Gi­ga­bit pro Se­kun­de er­rei­chen.

Die­se drei Fak­to­ren – kos­ten­güns­ti­ge und schnel­le Lang­stre­cken­flü­ge, die welt­weit stei­gen­de Zahl der Tem­po­rär­ar­bei­ter und ho­he Über­tra­gungs­ra­ten im In­ter­net – wer­den den Ar­beits­markt grund­le­gend ver­än­dern.

Zum einen kön­nen Dienst­leis­ter auf ei­ne Re­ser­ve­ar­mee von hoch ­qua­li­fi­zier­ten Mit­ar­bei­tern zu­rück­grei­fen, die als Free­lan­cer und mit ei­nem schnel­len In­ter­net­zu­gang ir­gend­wo auf der Welt ih­rer Tä­tig­keit nach­ge­hen.

Und zum an­de­ren wird auf­grund von schnel­len und kos­ten­güns­ti­gen Flug­ver­bin­dun­gen plus ho­hen Über­tra­gungs­ge­schwin­dig­kei­ten des In­ter­nets für hoch qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter ­we­ni­ger die geo­gra­fi­sche Nä­he zum Un­ter­neh­men, son­dern viel­mehr die Le­bens­qua­li­tät am (wech­seln­den) Auf­ent­halts­ort die ent­schei­den­de Rol­le spie­len. Was be­deu­tet, dass das al­tern­de Eu­ro­pa – und die Schweiz so­wie­so – über gu­te Kar­ten im Kampf um die Ta­len­te ver­fügt.

Zuerst erschienen in der Basler Zeitung vom 9. März 2016

Kategorie: Südamerika 2016 Stichworte: Argentinien, BaZ-Kolumne

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