Es ist ja nicht so, wie in diesen Unendlichreportagen von ARD und BBC gezeigt wird, dass wer in der Mongolei übers Land fährt, bei irgendwelchen Nomaden übernachtet und deren Hammelfleisch ist.
Das machen nur Fernsehjournalisten, die sich vor den Ahnungslosen wichtig tun wollen.
(Die beiden Frührentner aus Bayern, die wir in Irkutsk getroffen haben, haben Fertigsuppengerichte von zuhause mitgebracht, aus Angst vor Hammelfleisch.)
In Tat und Wahrheit ist es so, dass in der Südgobi ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig ist, ergo gibt es verstreut übers die Ebenen Touristencamps.
Der Einfachheithalber soll man sich diese Camps als Campingplätze vorstellen, mit WC und Duschen und einem Restaurant.
Statt in Zelten übernachtet man halt in Jurten.
Wobei in einem kein Unterschied besteht: Auch in einer Jurte ist es um diese Jahreszeit nachts schlichtweg saukalt.
Und mit noch etwas gilt es aufzuräumen: Es gibt keinHammelfleisch für Europäer. Weil die Mongolen nämlich wissen, dass Europäer kein Hammelfleisch mögen.
Hammelfleisch wird nur Fernsehjournalisten von der ARD und BBC aufgetischt.
Für alle anderen gibt’s zum Beispiel Rindfleischfrikadellen mit Kartoffelstock, dazu Peperoni, frische Tomaten und Gurken also ein typisches mongolisches Gericht, wie übrigens auch der russische Salat als Vorspeise.
Nebenbei: Der September ist auch in der Gobi Saisonende. Wir waren praktisch allein in den beiden Camps. Im Sommer, kann man sich vorstellen, geht es in einem Jurtencamp ähnlich zu und her wie auf einem Campingplatz.
PS:Die erste Nach hat es heftig geregnet, zum ersten Mal seit Monaten.Unser Fahrer meinte beim Frühstück, es gäbe ein mongolisches Sprichwort: „Glückliche Leute bringen Regen mit.“ Wer sagt’s denn.