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Der Journalismus ist im Eimer

16. Februar 2012 By M.M.

Das Problem mit dem Journalismus heutzutage ist, dass wir tagtäglich die unglaublichsten Geschichten lesen, wo wir vor zwanzig, dreissig Jahren noch gesagt hätten – jetzt aber mal langsam.

Nehmen wir die de Courten-Geschichte hier.

Ich meine, die meisten der Leser waren tatsächlich nicht abgeneigt zu glauben, dass der neue Baselbieter Wirtschaftsförderer mich tatsächlich angerufen hat, um eine Tasse Kaffee mit mir zu trinken.

Die Absurdität der Baselbieter Politik, die Showtime-Veranstaltungen der gegenwärtigen Regierung, die Ratlosigkeit der Parlamentarier führen dazu – alles ist möglich.

Weil alles Realsatire ist, ist Satire nicht mehr möglich.

Dazu kommt, dass die Glaubwürdigkeit der Medien, der Journalisten im Eimer ist. Ich meine, ich erlebe das jeden Tag, welch absurdes Zeugs da geschrieben und geredet wird. Und wenn man von den beschriebenen Dingen etwas versteht, sieht man, dass sich ein sachlicher Fehler an den anderen reiht.

Ich wünschte mir oft, die wären richtig kritisch mit meinen Kunden.

Dann könnte man nämlich eine harte, aber faire Auseinandersetzung führen. Das Problem ist jedoch, dass man gegen die groben Fehler, die falschen Unterstellungen, die Voreingenommenheit der Journalisten nicht ankommt.

Im Grunde genommen ist es auch oftmals völlig egal.

Ein Mittel dagegen ist, dass man dann einfach mal zwei Wochen abtaucht. Weil die Karawanne weiterzieht und auf den Nächsten eindrischt.

Wir haben viel zu viele Medien in diesem kleinen Land, was dazu führt, dass es viel zu viele Leute auf den Redaktionen hat, die für den Beruf des Journalisten völlig ungeeignet sind.

Journalisten sind austauschbar, sind zur Standardware geworden.

Deshalb entsteht nirgendwo eine Lücke, wenn mal einer oder zehn oder gar zwanzig eine Redaktion verlassen. Auf der anderen Seite verpufft eine Aufbruchstimmung – siehe Tageswoche – schon nach ein paar Wochen.

In Basel sind über 200 Journalistinnen und Journalisten tätig, die sich zur Mehrheit mit der Politik in der Nordwestschweiz beschäftigen. Es ist ein Elend, was die tagtäglich als Resultat ihrer Arbeit abliefern.

Und – man muss es festhalten – ausser Herrn Somm ist keiner darunter, der sich mit einer gewissen unverwechselbaren Schreibe einen Namen gemacht hat.

You should not compare investigative and all other journalism, but rather differenciate between good and bad journalism, says renowned reporter Adam Penenberg.

Kategorie: Medien Stichworte: Medien

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Michael Przewrocki meint

    17. Februar 2012 um 04:20

    Unverwechselbar heisst wohl kaum nur gut. Wenn ich Millionen mein eigen nennen würde und die von Papi könnte ich ein paar Tatsachen auch unter Klarnamen schreiben. Innovatives sehe ich in den CH-Medien auch nicht. Es geht ihnen zuwenig schlecht und die Besitzer/Vorgestzten sind auch überfordert/uneinsichtig. Richtig Innovativ können nur noch Selbständig Erwerbende sein. In St.Gallen gibts eine Jungunternehmer-Organisation.

  2. Robert Schiess meint

    16. Februar 2012 um 19:22

    Ja, unser Journalismus ist schlecht. Warum? Weil der Sachverstand bei den Journalisten verloren ging. Die Journis wollen sich nicht mehr in ein Gebiet einarbeiten, um so auf der Höhe der Akteure mit und allenfalls gegen zu argumentieren. Ihnen genügt eine satte Schlagzeile, und ist so noch so falsch. Schade um den Dialog, der so flöten geht. Und um eine Kultur, die wesentlich auch Motor der Gesellschaft war.

  3. Gotte meint

    16. Februar 2012 um 18:37

    wenn ich geglaubt habe, dass de courten mit ihnen käffelen will, dann nicht deshalb, weil ich durch schlechten journalismus korrumpiert bin, sondern weil ich davon ausgehe, dass politiker und wirtschaftsförderer und lobbyisten einen wesentlichen teil ihrer tages- und arbeitszeit damit verbringen, mit leuten zu telefonieren und mit ihnen bier, champagner, africola, mineral, orangensaft oder eben kaffee zu trinken. deshalb war die satire nicht auf den ersten blick zu erkennen. immerhin stehen gewisse leute zu gewissen zeiten bei ihnen schlange und versuchen, sie für sich zu gewinnen (da war mal gysin, wagner, reber, dann all die anonymen cvpler etc). deshalb hat die de-courten-ruft-an-geschichte nicht viel mit journalismus zu tun. der glaubwürdigkeit ihres blogs war sie, mindestens in meinen augen, jedoch nicht wirklich förderlich. das finde ich nun schade, denn wenn ich dem geschriebenen misstrauen will, dann lese ich lieber grad direkt die BaZ.

    • Liberopoulos meint

      17. Februar 2012 um 08:28

      Bezüglich dem Kaffee: Wir der Ihnen eigentlich vom Kanton vergütet ? Würde ich vorher abklären…;)

  4. Siro meint

    16. Februar 2012 um 18:33

    Für die Region würde alle zwei Wochen ein kritisches und gut recherchiertes Magazin von 12 Seiten, von Journalisten geschrieben, mit denen man sich auf Augenhöhe auseinandersetzen kann, völlig genügen. Mehr passiert kaum und mehr kann seriöserweise wohl kaum mit guten Inhalt gefüllt werden. Es braucht Journalisten, die Fachleute in Wirtschaft oder Recht sind und die Politik kennen. Dann würde vernünftige politische Arbeit auch wieder an prestige gewinnen uns Spass machen.

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