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Das Problem der Wirtschaftskammer heisst Buser

31. Januar 2018 By M.M.

Für Wirtschaftsvertreter gilt als unumstössliche Tatsache: Die Privatwirtschaft arbeitet günstiger und effizienter als der Staat. Auch und vor allem für Christoph Buser, Chef der Wirtschaftskammer, ist das so. Zuletzt wieder am Neujahrsapéro hat er das zentrale Glaubensbekenntnis der Wirtschaftskammer bekräftigt: «Der Staat hat bewiesen, dass er es nicht kann.»

Doch nicht erst seit letzter Woche ist klar, dass für den Direktor der Wirtschaftskammer dies nur die Einleitung für den weitaus wichtigeren Altmarkt-Grundsatz ist, nämlich «… aus einer gesetzlich verankerten Leistung ein lukratives Geschäft zu machen», wie die Basler Zeitung in Sachen Familienausgleichskasse aufgedeckt hat.

Dabei ist nicht allein das Faktum ärgerlich, dass die Wirtschaftskammer beim Administrieren der Familienausgleichskasse teurer ist als der Kanton bei identischer Dienstleistung. Was sauer aufstösst, ist, dass wir uns erneut mit diesem unsäglichen «System Wirtschaftskammer» befassen müssen.

Dieses funktioniert so: Eine AG der Wirtschaftskammer übernimmt eine Aufgabe (dieses Mal Familienausgleichskasse), und eine weitere AG verleiht an die erste AG das Personal, das die Arbeit macht. Dazwischen geschaltet ist eine Inkassostelle der Wirtschaftskammer. Die kassierten Gelder werden für politische Kampagnen eingesetzt, z. B. für neue kantonale Aufträge.

Wir erinnern uns: Die Stimmbürger des Landkantons haben im November 2016 der Masche der Wirtschaftskammer, auf Kosten der Allgemeinheit ein lukratives Geschäft zu machen, eine ausserordentlich deutliche Abfuhr erteilt. Das Energiegesetz, das dem Verband Millionen in die Kasse gespült hätte, hatte an der Urne nicht den leisesten Hauch einer Chance.

Das Machtwort des Volkes stürzte die Wirtschaftskammer in die Schockstarre und die FDP in eine tiefe Personal- und Sinnkrise, von der sie sich bis heute nicht erholt hat.

Hatten die Verantwortlichen der Wirtschaftskammer darauf gehofft, über die Energiegesetz-Niederlage werde bald Gras wachsen, so müssen sie jetzt feststellen, dass der Baselbieter Gewerbeverband aus den negativen Schlagzeilen nicht herausfinden wird.

Es beginnt sich zu rächen, dass nicht zuletzt auf Druck von Hans Rudolf Gysin mit Buser als Nachfolger ein nahtloses «Weiter so» gewählt wurde. In diesem Netz von politischen Abhängigkeiten, offiziellen Kassen und versteckten Kässeli und clever konstruierten Satelittenorganisationen hatten nur wenige den Durchblick. Und für die stand ziemlich viel auf dem Spiel, wäre jemand von aussen gekommen und hätte das System hinterfragt.

Doch spätestens jetzt, wo das Netzwerk für alle sichtbar offengelegt wurde, muss man sich an verantwortlicher Stelle die eine wichtige Frage stellen: Was soll eigentlich das Ganze?

Wenn die Einsicht dämmert, dass sich etwas grundsätzlich ändern muss, weil sich die Abwärtsspirale nicht mehr stoppen lässt, bleibt nur eine Massnahme für einen Neuanfang: Der Zentralvorstand muss sich «in gegenseitigem Einvernehmen» von Buser trennen.

Der Wirtschaftskammer-Direktor hat bei den Baselbietern bereits seinen Kredit verspielt: Weder wollten sie ihn als Ständerat noch als Nationalrat in Bern. Als Interessenvertreter der KMU ist ihm lediglich noch ein Stuhl im Landrat geblieben.

Welch tristes Dasein für einen mit den Ambitionen eines Christoph Buser.

Welch eine Hypothek für einen Verband, der eine veritable Krise durchläuft.

Zuerst erschienen in der Basler Zeitung vom 31. Januar 2018

Kategorie: Rom Stichworte: Baselland, BaZ-Kolumne, Politik

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. gotte meint

    1. Februar 2018 um 09:08

    ich würde den titel gerne anders formulieren: “Das Problem des Kantons BL heisst Wirtschaftskammer”.

  2. Ernst Mani meint

    31. Januar 2018 um 13:09

    Wer räumt endlich beim diesem halbstaatliche Konglomerat auf? Für aussenstehende Bürger ist diese Organisation schon längst alles andere als Transparent.

  3. h.s. meint

    31. Januar 2018 um 10:42

    Ich glaube, dass wir bald eine Änderung sehen werden. Warum soll nicht abgeschlankt und neuaufgestellt werden. Thomas Decourten for Director
    leonhardeulerblog.wordpress.com/2018/01/31/die-loesung-der-wirtschaftskammer-heisst-decourten/

    • Bringold Margareta meint

      31. Januar 2018 um 11:26

      Wenn Sie oder “Leonhard Euler” glauben, DeCourten sei die Lösung, haben Sie das Problem nicht erkannt. Die Gewerbeverbände müssten wohl grundsätzlich über die Bücher. Das Problem des Schweizerischen Gewerbeverbandes heisst Bigler. Das Problem der Wirtschaftskammer ist einerseits Christoph Buser andererseits aber auch der Zentralvorstand, der als Verwaltungsrat die strategischen Entscheide fällt. Vielleicht kommt nun bald die Zeit, dass sich die Vorstände der beiden grossen Gewerbeverbände BS und BL überlegen, ob ein Gewerbeverband beider Basel nicht viele Probleme lösen würde. Der Marke “Wirtschafskammer” ist wertlos, weil das Vertrauen mittlerweile auch bei vielen Gewerbeverbänden bröckelt. Ein Neuanfang wäre angezeigt. Als Gewerblerin nützt mir ein Verband, der bei einem grossen Teil der Bevölkerung Negativreaktionen auslöst, herzlich wenig. Was brauchen der Baumeisterverband beider Basel oder der Autogewerbeverband beider Basel zwei kantonale Gewerbeverbände. Da könnten Kräfte gebündelt werden. Es braucht weniger Verbandsapparatschiks und mehr Hirn in diesen Gewerbeverbänden.

      • M.M. meint

        31. Januar 2018 um 12:51

        Sehe ich auch so!

        • h.s. meint

          31. Januar 2018 um 13:07

          Bin ich sofort einverstanden. Es wird 2 Verbände geben.
          Eins für die Protektionisten und dies wird wahrscheinlich entstehen aus eine irgendwie organisierte “Fusion” von WiKa und GVBS.
          Das Zweiten aus HKBB und AGBB. Wahrscheinlich mit Unterorganisationen für Gewerbe. Da wird Standortpolitik und Offenheit gross geschrieben.
          Ich bleib dabei: Thomas Decourten wäre prädestiniert für Verband Eins.

          • Bringold Margareta meint

            31. Januar 2018 um 13:27

            Mit Protektionismus machen Sie das Gewerbe nicht fit für die Zukunft. DeCourten ist meiner Meinung nach die falsche Person, um die Gewerbeverbände zu reformieren. Es braucht einen Generationenwechsel. WIKA, GVBS, HKBB und AGBB müssen gemeinsam in die gleiche Richtung marschieren. Wieviele Organisationen es dann letztendlich noch braucht, ist für mich zweitrangig. Sicher ist für mich nur, die Marke “Wirtschaftskammer” ist tot.

            • h.s. meint

              31. Januar 2018 um 13:56

              Ich bin auch nicht für Protektionismus. Wenn sie aber die Anlässe von WiKa und GVBS besuchen, werden sie da anderes hören. Nennen wir es den Trump-Effekt. Man wird bedroht und möchte nicht neues. Dann igelt man sich ein. Dahr wird es einen protektionistische und einen freihandelsverband geben.

              Eigentlich Liberal vs. Radikal reloaded.

  4. Michael Przewrocki meint

    31. Januar 2018 um 10:19

    Irgenwie muss etwas Wahres an Verschränkung sein. Hab dieser Tage auch an Buser und die beiden Niederlagen gedacht bin aber nicht so weit gekommen mit den Gedanken wie MM. Beobachte Alles von aussen. Als “Baselstadt-Bewohner” in BL sowieso nichts zu beeinflussen.

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