Man kann sich ja zwischendurch ziemlich wundern, was Herr Knechtli auf seinem Blog so alles schreibt. Aber noch mehr wundern kann man sich, wenn anderntags die Lokalzeitung den Knechtli einfach abschreibt.
Es geht um den Rücktritt der Wahlkampfleiterin der FDP.
Da wird flott behauptet, dass der Rücktritt erfolgt sei, weil die Wahlkampfleiterin mit den anti-SVP Äusserungen des Kandidaten Wagner nicht einverstanden sei.
Das ist völliger Bullshit.
Wer die Hintergründe tatsächlich kennt – ich kenne sie -, der weiss, dass der Rücktritt der Wahlkampfleiterin in der Tat wirtschaftlich-berufliche Gründe hat.
Der Wahlkampfjob ist ein Gratisdienst für die Partei.
Geld verdienen nur die privat angeheuerten PR-Berater der Kandidaten. Der Wahlkampf von Herrn Wagner beispielsweise wird von einer Oberbaselbieter Fachfrau und FDP-Mitglied gemanaged.
Die FDP braucht für den Nationalratswahlkampf gar keine Wahlkampfleiterin.
Für was auch.
Wahlkampfleitung bedeutet strategisch-koordinatorische Arbeit – den Job muss mit diesen Kandidaten der Präsident der Partei, Michael Herrmann, machen.
Kann der das?
Bis jetzt hat noch keine einzige Sitzung mit den Kandidaten zwecks Koordination der sich abzeichnenden Individualstrategien stattgefunden. Mit anderen Worten, der Wahlkampf hat ausser mit Listenverbindungsspielereien – für die FDP gibt’s keine wirkliche Option, ausser mit den eigenen Junioren – noch gar nicht begonnen.
Der Vorgang ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Führungsriege der Partei derzeit völlig überfordert, die Kommunikation der Parteispitze ein Desaster ist. Trotz eines Fachmanns in der Parteileitung, der dafür die Verantwortung trägt.
Denn: Warum muss dieser Rücktritt von nichts und deshalb nun niemanden wirklich interessiert, überhaupt mit einer Medienmitteilung kommuniziert werden, (ich habe sie auch bekommen)?
Wie man sieht, sind ja nur Mutmassungen zu Herrn Wagner eine Geschichte wert.
Warum hat Herr Herrmann nicht zuerst das getan, was jetzt als Erstes getan werden muss, nämlich alle Kandidaten an einen Tisch bitten, um die grossen Linien des Wahlkampfs festzulegen und zu sagen, was individuell geht und was nicht?
Danach hätte man mitteilen können, wie man sich intern organisiert. Und kein Knechtli hätte danach gekräht.
Die FDP tut derzeit alles, damit sie ihren einen Sitz im Herbst verlieren wird. Wenn die so weitermachen, ist’s auch völlig egal.
PS: Herr Knechtli doppelt nach, spielt seine Lieblingsrolle als der kleine Journalist, der in der grossen bösen Welt die Fahne der publizistischen Freiheit in den Wagnerschen Sturm hält.
Und beruft sich dabei auf irgendwelche Quellen – welch eitle Wichtigtuerei.
Mit jedem Wort, das er schreibt, zeigt er, dass er nun wirklich keine Ahnung, weshalb die Wahlkampfleiterin zurückgetreten ist.
Nochmals, die Frau muss Geld verdienen. Ganz einfach. Und Parteiarbeit ist gratis.
M.M. meint
Ich weiss doch schon längst, dass der Diminutiv-Journalist (hihi) un Oberblogger seine Geschichte von herself hatte. Das ist in der Tat aus erster Hand. Nur – die Sache ist eine ganz andere.
Hp. Weibel meint
„Dieser Bonsai-Stöhlker dichtete OnlineReports ein „Märchen“ an, obschon er es besser hätte wissen müssen. Denn OnlineReports hatte stichfeste Informationen aus erster Hand.“ Ja so geht es, wenn zwei behaupten, dass sie direkte Infos haben, die sich aber diametral widersprechen.
http://www.onlinereports.ch/News.109+M571617cd8d8.0.html
M.M. meint
Ich glaube, dass Herr Knechtli seinen Quellen glaubt. Kein Problem. Nur ist die Frage, ob Herr Knechtli auf den richtigen Quellen sitzt. Und das bezweifle ich ziemlich stark, sonst würde er anders schreiben oder peinlich betreten schweigen.
Ich weiss wie’s gelaufen ist und kenne auch die Hintergründe und die sind ziemlich banal, also völlig unpolitisch.
Menschlich halt.
Dass die Wahlkampfleiterin darauf bestanden hat, ihren Rücktritt von nichts den Medien bekanntzugeben – dazu könnte ich auch noch was schreiben – entspringt einer gewissen Selbstüberschätzung.
Man muss vielleicht mal daran erinnern, dass schon allein das miese Landratsergebnis Grund genug gewesen wäre, zurückzutreten.
In der bz hat sie sich geäussert – und die Knechtligeschichte dementiert.
Sagen wir es so: Es ist ein klassischer Fall von jemandem, der die Hitze in der Küche nicht erträgt.
Sie wird als nächstes auch noch vom Vizepräsidium zurücktreten. Ist nur noch eine Frage der Zeit.
Stephan Gassmann meint
Lieber Herr Messmer, ich einem gebe ich Ihnen recht. Der FDP-Sitz wackelt gewaltig und droht verloren zu gehen. Nicht teilen kann ich Ihre Meinung bezüglich Peter Knechtli und online-reports.ch. Ich gehe davon aus, das Herr Knechtli glaubwürdige Informationen über den Rücktritt von Frau Pezzetta besitzt, wenn er diese Meldung veröffentlicht. Es ist nicht sein Stil Informationen aufgrund von Gerüchten zu publizieren.