Was die Bundesratswahlen anbelangt, so lautet das neueste Berner Gerücht so: Die SVP hat der SP einen Deal angeboten – ihr wählt statt des GLP-Mannes unseren Kandidaten zum Bundeskanzler und wir wählen dann einen von eurem „Ticket“ in den Bundesrat.
Sollte die SP nicht „Deal“ sagen – was kaum möglich ist, bei dem heterogenen Haufen, fühlt sich die SVP ihrerseits frei, sich nicht ans Ticket zu halten.
Na ja, Gerücht halt.
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Die Klimakonferenz in Dubai droht ein Debakel – aus europäischer Sicht (aka Deutschland).
Denn die erdölfördernden Länder plus die Kohleabhängigen weigern sich in letzter Minute, den Ausstieg aus den Fossilen in die Abschlusserklärung reinzuschreiben.
Damit ist das Pariser 1.5 Grad-Ziel gefährdet, sagen europäische Politiker:innen.
„1,5 Grad sind überhaupt nicht zu erreichen“ sagte kürzlich der deutsche Klimaforscher Mojib Latif.
Er halte das Ziel sogar für kontraproduktiv. „Manche Menschen geraten in Panik und denken, die Welt geht unter, wenn die 1,5 Grad nicht eingehalten werden“, erklärte er.
Deshalb realwirtschaftlich betrachtet – warum sollten die Erdölförderer und Kohleabhängigen so etwas unterschreiben?
Warum sollten sie vor aller Welt und ihrer eigenen Bevölkerung ihren wirtschaftlichen Untergang per Unterschrift besiegeln?
Wie meinte noch Dieter Nuhr: „Wenn das Ideal nicht mit der Realität übereinstimmt, dann muss die Realität falsch sein“.
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Heute gelernt.
Mit 39 ist man zu jung für den Bundesrat.
Mit 37 ist man alt genug für das Regierungspräsidentenamt im Kanton-Basel-Stadt.
Ist doch schön.
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Doch nochmals zurück zur Realität.
Wenn es heute in Washington Selenskyj nicht gelingt, die blockierte 100 Mia. Dollar-Hilfe für sein Land zu sichern und die EU ihre 50 Milliarden Euro wegen Orban nicht zahlen wird, dann haben wir im nächsten Jahr ein weitaus grösseres Problem als 1.5 Grad und zu junge Bundesräte.
Dann überholt die Realität das Ideal im Karacho.
Die von Russlands Idealen definierte Realität.
P. Keller meint
Sehr schön, Ihre Würdigung von Siebeck. Dem verdanken nicht nur Sie (und ich) viel, sondern die gesamte deutsche Kulinarik. Und apropos Politpirouetten: erinnern Sie sich noch an Ihren Beitrag zu „Uf dr Höchi“ in Arlesheim von vor 10 Jahren? Haben Sie inzwischen einmal geschaut, wo heute der dort erwähnte Quartierplangegner und Gemeinderat wohnt?