Nein, ich weiss es auch nicht.
Wobei ich hinzufügen muss, dass der Shutdown mich in meinen Lebensgewohnheiten nicht allzusehr beeinträchtigt.
Zum einen arbeite ich seit 2009 im Homeoffice (ja, bin noch immer beschäftigt).
Und zum anderen brauche ich ausser Lebensmitteln derzeit eigentlich nichts. Weil Kochen zur Nachmittagsbeschäftigung gehört, kann ich auch ohne Restaurantküche ganz gut leben.
Aber eben.
Ich weiss es auch nicht, ob wir den Lockdown oder Shutdown – je nach Betrachter – noch länger hinziehen müssen.
Oder ob die richtig liegen, die vehement dafür plädieren, dass der Hebel (endlich) wieder umgelegt wird.
Mein Gefühl und die Erfahrung nach einem Jahr Corona sagt mir indes, dass jetzt oder schon im März wieder hygienekonzeptmässiges Ausgehen und Einkaufen und wasweissich erlaubt werden müsse, also alles, was die Illusion von dem Normal vor Corona simmulieren soll, ein ziemlich gewagter Seilakt ist.
Weil es nun mal ist, wie es ist: Das Virus ist unter uns und je mehr wir uns unter unseresgleichen bewegen, desto eher springt es von einem zum anderen und danach zu vielen.
Was im Grunde genommen der unumstösslichen viralen Logik entspringt, die eigentlich jedermann verstehen sollte.
Die Frauen sowieso.
Wie man also meint, per Unterschrift und Interview die sofortige Öffnung von everything glaubt fordern zu können, ist mir ein Rätsel.
„Nun drohen die Beizer mit zivilem Ungehorsam“, sagt der Gewerbedirektor.
Gewerbedirektor. Ziviler Ungehorsam. Beizen.
Corona bringt den politischen Kompass einiger Leute ziemlich durcheinander.
Dabei ist es doch relativ einfach zu verstehen: Ein ähnlich normales Leben wie zuvor haben wir erst wieder, wenn der grösste Teil der Bevölkerung geimpft ist.
Bis dahin können wir nichts anderes tun, als uns ruhig zu halten, weil das die einzige Möglichkeit ist, die Sache einigermassen unter Kontrolle zu halten.
Die banale Erkenntnis heute: Demokratie und Pandemie-Bekämpfung ist eine Paarung, die nicht so recht zusammen passt.
Rampass meint
Mit dem Impfen ist das so eine Sache. Die Grippeimpfung muss jährlich wiederholt werden weil die Viren mutieren und der Impfschutz sinkt. Das dürfte bei Corona ziemlich ähnlich sein wie die Hysterie betreffend den Mutanten vermuten lässt. Also wird ab Herbst neu geimpft. Und ein Jahr später wieder, usw.
Bleibt noch das Abwägen: das Medianalter der Corona-Toten ist noch immer 86 Jahre. Was heisst, dass ziemlich viele über 86-jährige davon betroffen sind. Ob die noch „viele gute Lebensjahre“ vor sich haben, sei mal dahingestellt. Leute in Altersheimen zu schützen, sollte kein Problem sein, sollte man meinen. Wenn das Personal sich mehrheitlich nicht impfen lassen will, so wirft das doch Fragen auf.
Maurer erklärte, dass die Schweiz sich täglich mit 150 Millionen verschuldet. Macht 1 Milliarde / Woche. Dafür wird mehrheitlich die jüngere Generation aufkommen müssen, nicht die schwach geschützten Altersheimbewohner.
Fazit: der Kreislauf von Lockdown im Herbst und Reboot im Frühsommer muss durchbrochen werden, und zwar ASAP. Mit einer Strategie, nicht mit hilflosem Schliessen von Papeterien und Schuhläden.
Anonymus meint
Leute in Altersheimen zu schützen, ist eben nicht so einfach, weil infiziertes Personal oft asymptomatisch aber ansteckend ist. Und es sind ja nicht nur die Papeterien und Schuhläden hilflos geschlossen. Irgendeinen Effekt müssen die Massnahmen zudem haben, sonst würden die Fallzahlen nicht sinken. Das Interessante an solchen Aussagen finde ich aber, dass ich immer nur lese, wie man es nicht machen sollte.
Steven meint
ein schnelltest kostet keine 10 franken und dauert 1 minute. 98 % zuverlässig und seit märz verfügbar. die hälfte der toten kommt aus betagtenheimen. wer die toten wirklich hätte verhindern wollen, hätte jede person die ins heim will, testen können. dagegen wirken alle anderen massnahmen, die 98 % der restbevölkerung treffen, höchstens homöapatisch. deren schaden ist immens.
Anonymus meint
Die Wissenschafter, die ich kenne, gehen bei Schnelltests von einer viel höheren Fehlerquote aus, wenn es kein PCR-Standart ist. Während der ersten Welle gab es in BL sehr wenig Todesfälle.
Anonymus meint
In den ApH‘s
Steven meint
Besser gar keine Tests machen, weil die Schnelltests nur 98 statt 99.8 % zuverlässig sind. Das ist Logik der Bürokraten.
Anonymus meint
Die Fehlerquote beträgt bis 30 Prozent! Es wird getestet, was das Zeug hält, aber mit zuverlässigen Tests.
Steven meint
Was ja immer noch genial hoch wäre! Für lächerliche kleinen Aufwand. Aber ich vermute schon lange, dass es sich viele in und mit der Krise bequem gemacht haben.