Es ist schon bitter, habe ich gedacht, als ich vor zwei, drei Wochen die Meldung von der Berufung von Herrn Bollmann zum obersten Chef der Westdeutschen Allgemeinen, der grössten Regionalzeitung Deutschlands, las.
Ich meine, da bist du jahrelang die Nummer drei oder vier beim Tagesanzeiger, wirst just zum Zeitpunkt deiner Pensionierung endlich Chef eines Zeitungsverlags, auch wenn es nur die Basler Zeitung ist.
Aber dann, wenn du 66 bist, kriegst du den Job angetragen, der für jeden Verlagsmenschen den Aufstieg in den Olymp bedeutet.
Und, habe ich gedacht, dass der Bollmann von der unter ihm schwer nach rechts gerückten BaZ zu einer aus langer Tradition sozialdemokratisch ausgerichteten Zeitung wechselt, zeigt doch eine erstaunliche politische Flexibilität dieses, im Wortsinn, Zeitungsmanagers.
Der Schweizer Rolf Bollmann sollte Verantwortlicher für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung werden. Doch aus dem Engagement bei dem ziemlich sozialdemokratischen Blatt wird nun nichts. Der Grund ist sein bisheriger Arbeitgeber.
Weil:
Bei der Basler Zeitung sanierte Bollmann im Auftrag von Christoph Blocher, dem Eigentümer des Medienhauses, der in Deutschland vor allem als Rechtspopulist und Ausländerfeind bekannt ist.
Schon bitter, wenn man mit 66 auch noch die grösste Schmach seines Berufslebens erdulden muss.
PS: Der Verlag gibt persönliche Gründe von Herrn Bollmann an, dass dieser den Job nicht antreten wird.
Redbüll meint
Stimmt!, interssiert wirklich nur Journis..:-)