Nur noch im Kanton Appenzell werden weniger Baustellen auf Schwarzarbeit kontrolliert als im Kanton Baselland.
Berichtete das Regionaljournal Basel.
Bekanntnlich werden diese Baustellenkontrollen von einem, sagen wir mal: dubiosen – im Sinne von fragwürdig – Unternehmensgeflecht der Wirtschaftskammer durchgeführt.
Weshalb man sich das merken muss.
Im September will sich die Wirtschaftskammer einen 15 Millionen Franken-Pot unter den Nagel reissen. Falls die Baselbieter für die Einführung einer neuen kantonalen Energiesteuer stimmen. Die Wirtschaftskammer kann bei einem Ja das Geld an Häuslebesitzer und KMU’s verteilen.
Regierung und Wirtschaftskammer behaupten, dieses Geld zu verteilen benötige ganz spezielles Knowhow und über solches verfüge nur die Wirtschaftskammer.
Aber klar doch.
Urs Eberhardt meint
Klar, die Innerrhödler sind besser in Speziwirtschaft als die Rampassen. Was heisst: weniger Fehler, weniger Ärger, allen Hunden einmal einen Knochen geben. Selbst einem Zugelaufenen, wenn es der Sache dient. „Fö di Fotege ond di Öserige!“
Bringold Margareta meint
In der Privatwirtschaft würden Leistungsaufträge, die so lausig umgesetzt werden, gekündigt, aber subito. Wieso geht das beim Kanton nicht? Ganz einfach: In dieser Bananenrepublik sind die bürgerlichen Regierungs- und Landräte bei den nächsten Wahlen wieder auf die Kässeli der Wirtschaftskammer angewiesen. Dazu kommt, dass ein eigentliches Controlling bei diesen Leistungsaufträgen mit diesen privaten Organisationen fehlt. Der Bock wird hier zum Gärtner gemacht.
Die Jahresberichte werden von der Regierung abgenickt statt kritisch hinterfragt. Das gilt nicht nur bei der Schwarzarbeitskontrolle, auch beim Baselbieter Energiepaket würden sich die richtigen Fragen lohnen. Ebenso müsste man sich beim Tourismus Baselland überlegen, ob die Mittel effizient eingesetzt werden. Das sind alles Leistungsaufträge mit der Wirtschaftskammer oder ihnen nahestehenden Organisationen, bei denen keine Kosten-/Nutzenabwägung gemacht wird.
Schade, dass es mit unserem Kanton so weit gekommen ist. Und wenn da nicht bald die Einsicht von bürgerlicher Seite und auch von den Gewerblern selber kommt, dass diese Vetterliwirtschaft der Wirtschaft effektiv schadet und nicht nützt, wird sich leider nichts ändern.
Sissachr meint
Solche Sachen gehören submittiert. Dabei sollte das offene Verfahren (öffentliche Ausschreibung) zur Anwendung kommen. Geld verteilen ist nun wirklich nicht so eine schwierige Sache. Den Linken wird ja da sowieso hohe Kompetenz attestiert.
Meury Christoph meint
Das Knowhow im Bereich Speziwirtschaft scheint bei der Wirtschaftskammer und ihren Ablegern wirklich sehr umfangreich zu sein. Die Schonung der eigenen Klientel bei den Schwarzarbeitkontrollen und die endlos grosse Fantasie bei der Erschliessung neuer Geldquellen, scheint zu den Kernkompetenzen des Klüngelapparates zu gehören. Schön zu wissen, dass die PolitikerInnen im Landrat das traurige Spiel mitspielen.