Alt Regierungsrat Jörg Schild bringt es auf den Punkt: Dass der Liberale Conradin Cramer nicht ins Wirtschaftsdepartement gewechselt ist, in dem auch das die öffentliche Debatte dominierende Thema Umwelt angesiedelt ist, plus Soziales – es ist einfach nicht zu verstehen.
Mit Blick auf die bürgerliche Sache.
Da fahren also die Liberalen einen historischen Sieg ein, gut, auf Kosten der FDP, und machen nichts draus.
Da mag Frau Falkenstein Cramers Entscheid herunterspielen, allein es ist eine verpasste Chance.
Polizei und Bildung – ja, die sind auch wichtig.
Aber die wichtigen politischen Themen werden in den nächsten vier Jahren im Wirtschafts-, im Bau- und im Finanzdepartement gesetzt.
Und neu im taktgebenden Präsidialdepartement.
Die Bürgerlichen haben keines dieser Schlüsseldepartemente, weil Cramer sich nicht bewegt hat.
Einer, der schon seit Jahren von der Seitenlinie aufs politische Spielfeld schaut, meinte kürzlich scherzhaft, der Cramer sei von der Anwaltskanzlei Vischer auf Zeit im Basler Regierungsrat zwischenparkiert worden.
Sei ja nicht schlecht für die Kanzlei, noch einen alt Regierungsrat im Team zu listen. Zumal Cramer im Regierungsamt gleich noch an seiner Habilitation schreiben konnte.
Ohne Zweifel wird der Cramer nach seinem Zwischenspiel in der Berufspolitik wieder zu seiner Homebase Vischer zurückgekehren.
Gleichzeitig wird er seinen jetzigen Nebenjob als Privatdozent an der Uni Basel zu einer Professur ausbauen wollen.
Sein optimaler Abgang wäre in vier Jahren. Dann ist er 45 und das ist ein gutes Alter, um in einem zweiten Leben ausserhalb der Politik durchzustarten.
So gesehen macht es durchaus Sinn, dass Cramer das Departement für vier Jahre nicht wechseln wollte.
Für die Linke ist Cramers Verbleib im Erziehungsdepartement – könnte man auch mal umbenennen, wer redet heute noch von Erziehung? – ohnehin die beste Lösung.
Sie müssen sich nicht gross darum kümmern, was den Liberalen bildungsmässig so umtreibt.
Das besorgen die Gewerkschaften.
Cramer repräsentiert und sorgt für mehr Geld für die Uni: Der Sparkurs der Universität Basel wird beendet.
Auch für ihn selbst.
Marc Schinzel meint
Wilde Spekulationen? Viel naheliegender ist doch: Conradin Cramer gefällt die Bildung. Was gibt es Wichtigeres und Herausforderndes als die Verantwortung für die Schulen und die Universität in einer Stadt wie Basel?
Baresi meint
Falls es stimmt, dass die Tochter seit Herbst dort trainiert, ist diese Meldung nicht ein wenig kleinlich? Zumindest müsse man Engelberger zugute halten, dass er es sehr begrüsst hätte, wenn BS und BL die Massnahmen gemeinsam durchgeführt hätten. BL wollte aber nicht.
Anonymus meint
So, so, BL wollte nicht? Es ist unfassbar, wieviel Quatsch in diesen Tagen kolportiert wird!
Franz meint
Hätte auch die Spitalfusion sehr begrüsst.
BS wollte aber nicht..
Baresi meint
Sie wollen RR-Entscheide mit Volksentscheiden vergleichen?
Franz meint
Ja.
Es war seine einzige Aufgabe als RR das Volk zu überzeugen.
Jetzt hat er zum Glück die Corona-Show.
Franz meint
Wenn er die „nur“ noch vier Jahre absitzen will, ist er am richtigen Ort.
Wie Engelberger ohne Ecken und Kanten.
Teflon pur.
Nur Engelberger hatte wenigstens Corona für seine fünf Minuten Ruhm.
Rampass meint
Cramer hat innert kurzer Zeit das Distance Learning ermöglicht. Ohne Corona hätte das bei der Basler Bildungsbürokratie wohl Jahre gedauert.
Engelberger ist der mit den doppelten Massstäben: lässt Basler Sporteinrichtungen schliessen und die eigene Tocher auf der Sissacher Kunsti trainieren wie hier zu lesen war: https://www.onlinereports.ch/News.99+M5d1f746e451.0.html. Man sollte ja nicht immer auf den Mann schiessen. Manchmal geht das nicht anders.
Daniel Flury meint
Und jetzt? Hat Engelberger für sein Töchterchen die Schlittschuhbahn wieder eröffnen lassen, oder hat sie Weber gar nie geschlossen? Besprechen Sie diese wichtige Frage doch am Besten mit Ihrem Gesundheitsdirektor (am Liebsten bei einem Fondue in seiner bevorzugten Beiz).