Es müsste nun endlich die Erkenntnis reifen, dass die Politik die Erwartungen nicht erfüllen kann, die in dieser ausserordentlichen Lage an sie gestellt werden.
Niemand kann das. Auch kein anderes politisches System.
China, mag man jetzt einwerfen. Wenn er es denn tatsächlich geschafft hat, was er vorgibt, geschafft zu haben, dieser totalitäre Überwachungsstaat.
Doch was wissen wir schon.
Und selbst wenn ja, dann haben die Chinesen Corona zu einem Preis eingedämmt, den zu zahlen wir unter keinem Titel bereit sind.
Auch nicht in einer der schlimmsten Pandemien unserer Zeit.
Also verweisen wir als Beispiel auf die hygienebewussten Japaner: steiler Anstieg wie bei uns. Südkorea – steiler Anstieg. Taiwan – steiler Anstieg.
Und in all den Staaten rund um uns herum dasselbe Bild.
Man sagt, unser Föderalismus behindere eine wirksame Bekämpfung des Corona-Virus.
Die Zahlen der John Hopkins Universität zeigen, dass auch zentral gesteuerte Staaten die Seuche nicht besser in den Griff bekommen.
Weshalb dem so ist?
Weil alle Staaten dieselben politischen Optionen haben:
- Die Verzögerung (Delay), um die Ressourcen des Gesundheitssystems zu keinem Zeitpunkt zu überlasten.
- Die Eindämmung (Containment), d.h., die Reproduktionszahl soll unter 1 gesenkt werden.
- Einspinnen (Cocooning): Die Gruppe der jungen, gesunden Menschen, bei denen Covid-19 meistens harmlos verläuft, sollen durchseucht werden, bis sich eine Herdenimmunität einstellt.
Keine dieser Optionen, auch ein Mix von allem, hat bis heute den durchschlagenden Erfolg gebracht.
Und alle Optionen können von niemandem zu verantwortende Nebeneffekte auslösen.
Der Grund unserer Erfolglosigkeit liegt darin, dass Ursache-Wirkung-Massnahmen in einem komplexen System nicht funktionieren.
Man steckt sich beim Einkaufen an – ergo schliessen wir die Läden am Sonntag.
Man steckt sich im Restaurant an – ergo schliessen wir die Restaurants.
Man steckt sich am Skilift an – ergo schliessen wir die Skigebiete.
Man steckt sich beim Singen an – ergo hören wir auf zu singen.
Man steckt sich beim Reden an – ergo tragen wir Masken.
Und so weiter und so fort.
Das frustrierende an der Sache: Es tauchen immer wieder neue Variablen auf, wie sich das Virus weiterverbreiten kann.
Es ist ein Rennen zwischen Hase und Igel.
Als letzte Option bleibt den verzweifelten Entscheidern nur noch der komplette Lockdown.
Bleibt also die Erkenntnis aus bald mal einem Jahr Seuchenbekämpfung: Was auch immer wir tun, wir werden das Virus vielleicht etwas eindämmen können, aber niederringen werden wir es erst mit einem Impfstoff.
Deshalb sollten wir uns darauf konzentrieren a) jetzt so wenig wirtschaftliches Geschirr wie möglich zu zerschlagen und die Infektionszahlen nach unten zu drücken.
Um b) uns auf die einzige realistische Option für freiheitlich-demokratische Staaten zu konzentrieren:
- Impfen
Von mir aus mit einem Anflug nationaler Aufbruchsstimmung.
Denn das Ziel scheint golden am Horizont (sorry für den Kitsch): Die Rückkehr zu einem frei bestimmten Leben.
Es ist bald so weit.
Bis dahin geben wir den gehorsamen Staatsbürger.
Und geniessen unsere ganz privaten Freuden (Cocooning).
Der Apotheker meint
Sie bringen es auf den Punkt, Herr Messmer. Viele „Impfskeptiker“ – eigentlich sind es Impfverweigerer, aber Skeptiker hört sich intellektueller an – wollen das nicht sehen und erzählen irgendwelche Schauermärchen den mRNA-Impfstoff betreffend. Die Fakten dagegen sind klar:
– mRNA wird im Körper sehr schnell abgebaut, da wird nichts ins Erbgut transformiert, da unser Körper weder über reverse Transkriptase verfügt (wie der HI-Virus) noch die mRNA in den Zellkern kommt, sondern im Cytosol an den Ribosomen abgelesen wird. Basics der Zellbiologie & Genetik.
– Bisherige Beschreibungen von schweren allergischen Reaktionen Patienten betrafen, welche als Allergiker bekannt waren und dementsprechen dauern Epipen, Kortison & Antihistaminikum dabei haben. Solche Leute werden schon heute bei jeder normalen Grippeimpfung auf das befragt.
– Meldungen über mehr HIV-Infektionen aus Australien, da fehlt die Information, wie risikoreich diese Leute ihr sexuelles Verhalten gestalten. Nackte mRNA ohne das Enzym reverse Transkriptase kann keine HIV-Infektion verursachen!
– Dass es Impfschäden im Verhältnis 1 : 1 Mio geimpften gibt, ist bei jeder Impfung heutzutage so. Impfungen sind Medikamente und daher gibt es immer ein Restrisiko.
– Impfbeschwerden wie Abgeschlagenheit, Fieber etc. sind normal und wenig überraschend, wenn man sic h bewusst wird, was eine Impfung macht: Krankheit nachahmen, Immunsystem trainieren. Aber das sind keine Schäden und ist selbstlimittierend. Der Nutzen, dann nicht an Corona zu leiden ist viel höher zu bewerten. Ich weiss, wovon ich spreche, hatte ich selbst Corona.
– Und wer dem neuen mRNA-Impfstoff nicht traut, der soll sich denjenigen von AstraZeneca verabreichen lassen, der basiert auf einem altbekanntem Mechanismus, mit einem Trägervirus.
Darum auch mein Appell: Wer frei und selbstbestimmt wieder leben möchte, dem ruf ich laut zu: LASS DICH IMPFEN!
Jean Ackermann meint
Die Romandie ist besser dran, da wirken sich die Fallzahen von durchschnittlich etwa 1600 Neuinfektionen pro Tag und Kanton trotz schwerstem Lockdown während Wochen ja Monaten langsam aus. Bei einer Dunkelziffer von mindestens Faktor 5 bis soger 15 ( gemäss gewisser Spezialisten) und einer durchschnittlichen offiziellen kantonalen Gesamtinfektionszahl von 50 000 kommt man bezogen auf die Gesamtbevölkerung auf eine Durchsäuchung von über 50%. Darunter sind die meisten Superspreader. Auf in die Romandie, die habens geschaft und die brauchen auch keine Impfung mehr!!!
Marc Schinzel meint
Die Zahlen in Südkorea sind meilenweit weg von unseren, erst recht in Taiwan. Das sind andere Ligen. Taiwan hat insgesamt deutlich weniger Fälle als Liechtenstein.
M.M. meint
Die Zahlen, klar doch. Doch die haben beide auch wieder einen deutlichen Anstieg.
Andrea Müller meint
Neuseeland?:
https://www.bbc.com/news/amp/world-asia-52961539?fbclid=IwAR1dm5E6GN5Fj0DIlaaIEOu7PfBSPks4cS5jIGonUbXeMvhg0RxlQHivkjA
Taiwan?:
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/wie-taiwan-corona-erfolgreich-bekaempft-hat-17093793.html