Ist schon interessant, dass die Liberaldemokraten ausgerechnet jetzt ihren eigenen Regierungsrat attackieren. Herr Cramer habe sich, so der Vorwurf der Parteipräsidentin, beim Univertrag vom Landkanton über den Tisch ziehen lassen.
Die LDP kann nicht nachvollziehen, weshalb derart viele Zugeständnisse gemacht wurden.
Mal abgesehen, dass die Sache politisch gelaufen ist, muss man sich nämlich fragen, was die Partei geritten hat, ihren Regierungsrat schon einen Monat nach Beginn der neuen Legislatur derart zu schwächen?
Ausgerechnet jetzt, wo im Regierungskollegium die Weichen für die nächsten vier Jahre gestellt werden.
Die Liberalen können sich schon einreden, sie hätten mit dem Sitzgewinn in der Regierung einen Wahlsieg errungen.
In Tat und Wahrheit haben die Bürglichen diese Wahlen schlicht verloren. Weil sich nichts am Kräfteverhältnis in der Regierung verändert hat.
Der Sitzgewinn war ein Rauswurf.
Fakt ist also: Das links-grüne Lager ist stärker als zuvor, weil mit den Neuen Beat Jans, Kaspar Sutter und Esther Keller plus Tanja Soland ein dynamisches Glückskleeblatt die Schwerpunkte der politischen Agenda der nächsten Jahre bestimmen wird.
(Ja, Frau Keller kann man getrost dem grünen Lager zurechnen, dem unideologischen Teil. Was gleichzusetzen ist mit „urbaner Mainstream“.)
Die Links-Grünen dominieren künftig nicht nur wegen der Mehrheitsverhältnisse in der Regierung die politische Agenda, sondern weil sie über jenen politischen Gestaltungswillen verfügen, der den Bürgerlichen nun schon seit Jahren abgeht.
Wie bescheuert ist es also, dem eigenen Mann in der Regierung ausgerechnet jetzt die Kompetenz in Sachen Universität abzusprechen, ihn damit zum Volksschulregierungsrat zu degradieren, oder anders gesagt: zum halben Regierungsrat?
PS: Vielleicht hat Herrn Eymann das Buch nicht gefallen.
Gregor Stotz meint
Hast du jetzt das philosophische Hauptwerk von CC doch gelesen?
M.M. meint
Nein, und ich werd’s auch nicht machen. Will ja nicht in die Politik einsteigen oder gar Regierungsrat werden.