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Chefredaktorenwechsel bei der Basellandschaftlichen Zeitung

22. Oktober 2015 By M.M.

david-sieber-links-im-bild-wird-matthias-zehnder-per-1--maerz-2016-als-chefredaktor-der-bz-abloesen-Links der Neue, rechts der bisherige Bild AZ

David Sieber, zuletzt Chefredaktor der Tageszeitung «Südostschweiz», folgt auf Matthias Zehnder, der sich beruflich neu orientiert.

Das meldet die Führungsspitze der AZ-Gruppe.

David Sieber, neu ohne Bart, wird den Posten im März 2016 antreten.

Es handelt sich wohl um einen Rauswurf. Denn die Begrüssungsworte des AZ-Verwaltungsrates deckt, wie oft in solchen Fällen, den Mangel des Vorgängers auf:

Verwaltungsrat und Unternehmensleitung der AZ Medien sind glücklich, mit Sieber einen profilierten Journalisten und eine erfahrene Führungspersönlichkeit gewonnen zu haben.

Herr Zehnder will sich – folgerichtig – neu orientieren.

Nimmt man Markus Somm, den Chefredaktor der Basler Zeitung, als Benchmark – man kommt nicht darum herum, ihn als neuen Wert für journalistische Klasse zu nehmen – dann fällt in der Tat Markus Zehnder als relativ profillos durch den Raster.

Deshalb scheint mir die zeitliche Spanne bis zum Antritt des neuen Chefs der Basellandschaftlichen Zeitung recht lang.

Denn man muss sich das mal vorstellen: Die AZ-Gruppe hat, das ist unbestritten, ein Expansionsproblem in Basel. Die Abo-Abgänge bei der Basler Zeitung entsprechen in keiner Art und Weise den Zugängen an Neuabonnenten bei der Basellandschaftlichen Zeitung.

Was bedeutet, dass zum einen gar kein Bedürfnis nach einer „alternativen Stimme“ auszumachen ist und zum anderen die sinkenden Verkaufszahlen weniger mit der Unzufriedenheit der noch vorhandenen Leserschaft zu tun hat, als vielmehr mit deren Alter: Die Zeitungsabonnenten sterben weg.

Auch bei der bz.

Seit einem Jahr, so bestätigten mir inzwischen verschiedene Quellen, ist Mathias Zehnder mit einer Powerpoint-Show unterwegs, um Finanziers an Bord zu holen. Da soll auch eine Gruppe von Leuten konzeptionell tätig sein.

Bislang allerdings ohne Ergebnis.

Kunststück. Das mit der Suche nach Finanzgebern „für eine alternative zur BaZ“, ist ein Running Gag seit es die Basler Zeitung gibt.

Der fing gleich nach der Fusion der Basler Nachrichten mit der Nationalzeitung an, beim Basler Volksblatt, das auf verschnupfte bürgerliche BN-Leser hoffte und bei der sozialdemokratischen AZ, die auf linke Vor-den-Kopf-Gestossene hoffte.

Vergebens.

Die bislang letzte Fortsetzung des Dauerwitzes – glaubte man bis jetzt – wurde mit der TagesWoche aufgeführt.

Weil ja immer dieselben Leute angegangen werden, damals auch vom letzten Verlegerspross Hagemann, musste ja mal jemand von denen einknicken. Das publizistische Nichtengagement von Frau Oeri ist wohl eher dem psychologischen Reflex von enorm reichen Leuten „Tax me I’m rich“ zuzuordnen als dem Willen, „eine Alternative zur Basler Zeitung“ zu lancieren.

Offensichtlich hat man in der Führungsetage der AZ eingesehen, dass nicht noch mehr Geld und noch mehr Redakteure eine gute Zeitung ausmachen, sondern der Kopf an der Spitze.

Das hören ja die Journis nicht gerne, aber es gibt derzeit in der Schweiz wohl keine Redaktion, in der der Einzelne derart frei und Unabhängig einfach Journalist sein kann, wie unter Markus Somm.

Das ist jedenfalls der zweite oder dritte Satz, den man nun von jedem, der dort arbeitet, zu hören bekommt.

Aber der hat ja all die Aufmüpfigen entlassen, wird man sofort entgegnen. So what.

Fakt ist: Seither beschäftigt sich die Redaktion nicht mehr wie in den vielen Jahren zuvor mit sich selbst, sondern mit Journalismus.

Das Beste also, was uns in der Region passieren kann, ist ein zweiter Chefredaktor, der wirklich auch etwas zu sagen hat. Auch wenn ich, wie bei Markus Somm, oftmals völlig anderer Meinung bin.

Journalisten haben nicht zu gefallen, sondern anzuecken.

Disclaimer: Ich schreibe eine wöchentliche Kolumne bei der BaZ, ohne dass mir da je jemand reingeredet hat.

Kategorie: Medien Stichworte: Medien

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Kommentare

  1. Städter meint

    23. Oktober 2015 um 10:18

    Guter, unabhängiger Blick ohne ideologische Verklärtheit, den Sie da zu Papier brachten.

  2. Michael Przewrocki meint

    22. Oktober 2015 um 15:39

    Die Zeit der Chefredaktoren-Dominas ist endgültig vorbei.

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