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Campus Liestal: Gefühlsduseleien

29. Juni 2016 By M.M.

Man reibt sich die Augen. Die meinen es wirklich ernst mit der Uni in Liestal. Okay, nicht alle, aber wenn man sich umhört, doch ein paar mehr als Liestals umtriebiger Stadtpresi Ott oder der gescheiterte Fusions­initiant Kirchmayr. Man reibt sich die Augen, weil man sich fragt: Wo bitte wollen die das Geld hernehmen für einen Bildungsableger am Bahnhof?

Frau Gschwind, die oberste Bildungsfrau des Kantons, hat die Latte gesetzt: Der Kanton Baselland kann sich 170 Millionen Franken für die Universität nicht leisten.

Daran wird auch ein Campus in Liestal nichts ändern.

Ausser man folgt auch hier der aktuellen Handlungslogik der Baselbieter Politik der leeren Kassen, indem man nicht nur für den Strassenbau (in Allschwil) und die Gebäudeisolierung (im ­ganzen Kanton), sondern auch für die Universität (in Liestal) einen Sonderfonds ins Leben ruft, den man, um eine Steuererhöhung zu vermeiden, ebenfalls mit einer Sonderabgabe (auf Online-­Einkäufe?) speist.

Aber was sollen wir uns über den schnöden Mammon Gedanken machen, wenn es darum geht, ein höheres Ziel in diesen weit­gehend sinnentleerten Zeiten anzustreben, ­nämlich die Intellektualisierung des oberen ­Kantonsteils mit Hilfe der Basler.

Wer wollte ­dagegen ernsthaft opponieren?

Doch bleiben wir auf dem Teppich, darum geht es gar nicht. René Rhinow, alt Ständerat und pensionierter Jus-Professor der Uni Basel, ist kürzlich in einem Interview in dieser Zeitung zur richtigen Schlussfolgerung gelangt: «Ein Standort ist primär ein politischer Entscheid.»

Er meint damit: Politik wird nicht von handfesten Überlegungen gesteuert, sondern von emotionalen Wallungen.

Wenn also die Basler den Baselbietern die ­Juristische oder die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät rüberschöben, so die Überlegung der Uni-Liestal-Verfechter, werden die Landschäftler in alle Zukunft die Uni hälftig finanzieren. ­Überhaupt könnte, so die Hoffnung, der im Landkanton zum Unwort gewordene Begriff «Partnerschaft» neu belebt werden. Und drittens, hurra, der Kanton Basel-Landschaft ist endlich wer.

Nun ging es in der Partnerschaft der beiden Kantone noch nie um solche Gefühlsduseleien, sondern schlicht und einfach nur ums Geld.

Was gut ist.

Weil dies der einzige Ansatz in dieser Diskussion ist, von dem aus man über einen Campus in Liestal nachdenken kann, und zwar als Investition in den Wirtschaftsstandort Liestal.

Statt den SBB auf dem Silbertablett einen steuersubventionierten Dauermieter zu servieren, nimmt Baselland einen Kredit über 400 Millionen Franken auf – derzeit zu sagenhaften –0,5 Prozent zu haben – und baut selbst in Richtung ­Waldenburgertal einen Campus (von Herzog & de Meuron). Den vermietet er dann der Uni Basel. Die Investition wird mit den Beitragszahlungen des Landkantons an die Uni verrechnet.

Wer rechnen kann, erkennt sofort: Das wäre ein guter Deal.

Zum Zweiten wird in der neuen Leistungs­vereinbarung festgehalten, dass im Liestaler ­Campus der Universität Basel (Englisch: LCUB) die Nanowissenschaften angesiedelt werden, «ein noch junger und zukunftsweisender Zweig der Naturwissenschaften, der die Welt von morgen nachhaltig beeinflussen wird» (Website).

Das ­Waldenburgertal wird zum Nano Valley.

Weil dies ein wirtschaftsstrategischer Entscheid ist, zeichnet für das Projekt nicht Frau Gschwind, sondern Wirtschaftsdirektor Thomas Weber verantwortlich.

Auf gehts.

Kategorie: BaZ-Kolumne Stichworte: BaZ-Kolumne

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Kommentare

  1. liberopoulos meint

    4. Juli 2016 um 08:53

    Der Deal mit der SBB ist mir schon lange ein Dorn im Auge. Der Kanton müsste gar nicht in Richtung Waldenburgertal, sondern nur mal seine 50-jährigen Hausaufgaben machen und das alte Kantonsspital abreissen und eine Nutzungsplanung seiner Landreserven in Angriff nehmen. Ist alles in 5-minütiger Gehdistanz zum Bahnhof.

  2. Heiner Schäublin meint

    29. Juni 2016 um 16:41

    Warum nehmen wir nicht einfach das alte Knoll-Gebäude und quartieren dort die «Zahnmedizinische Fakultät» ein (für das schönste Lächeln auf dem Wahlplakat)?

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