Die Wahlen sind vorbei, die Bundesratswahlen kommen als nächstes auf uns zu.
Also nicht auf uns, um korrekt zu sein, sondern auf „die in Bern“.
Wenn ich das richtig verstehe, geht es derzeit bei der SP vor allem darum, wie man Daniel Jositsch verhindern kann.
Gar keine leichte Aufgabe.
Denn das wirtschaftliche und politische Schwergewicht Zürich wird es auf die Länge kaum akzeptieren können, nicht im Bundesrat vertreten zu sein.
Sollte Jositsch nicht nominiert werden und er auch nicht den Stich machen, droht bei der nächsten Vakanz Gregor Rutz oder ein anderer von der SVP.
Das wollen sehr viele Zürcher SP-Leute verhindern.
Allen voran das Polit-Schwergewicht Badran, die sich kürzlich in der Sonntagspresse nicht zuletzt deshalb für Jositsch stark gemacht hat.
*****
Doch die SP-Ticket-Frage ist zur Hälfte insofern gelaufen, als die Berner Regierungsrätin Evi Allemann als gesetzt gelten kann.
Die Fraktion kann sie nicht noch einmal brüskieren.
Die Frage bleibt also: Evi Allemann plus welcher Mann? Am ehesten Jon Pult, weil der noch jung ist und der ohne Karrieredelle verlieren kann?
Egal wer neben ihr kandidieren darf: Sie wird das Rennen machen.
Ausser beim Mann neben ihr handelt es sich um Daniel Jositsch.
Dann ist der Ausgang der Wahl offen.
Obwohl – und das mag die Basler kränken – Jositsch hat unter allen SP-Kandidaten in der Bundesversammlung die grössten Wahlchancen.
*****
Und dann gibt es noch seit gestern den Kandidaten der Grünen, Gerhard Andrey aus Freiburg.
Kennt kaum jemand ausserhalb der Berner Politblase, was nicht aussergewöhnlich ist, war bei Baume-Schneider auch so.
Er soll einen guten Rucksack mitbringen. Was bei Bundesratswahlen jedoch nicht so wichtig scheint.
Gewählt wird jemand von der SP.
Da wette ich eine Kiste Rotwein.
*****
R. Bertschmann meint
Am Ende hat sich Jositsch selbstverschuldet bereits rausgekegelt. Hat er doch versprochen, nicht den Stich zu geben. Ergo müssen die bloss Evi A. und irgendeinen urbanen Grüssaugust aufs Ticket nehmen und sie sind den Ungeliebten los.
Dominic Miller meint
Ich bin mit Ihrer Analyse einverstanden (und würde sogar zwei Kisten Rotwein wetten 🙂 …). Inwiefern gewichten Sie die Tatsache als negativ für die Wahlchancen von Evi Allemann, dass mit Albert Rösti bereits ein amtierendes BR-Mitglied aus dem Kanton Bern stammt? Haben Sie diesen Aspekt nicht zu wenig berücksichtigt?