Man könnte jetzt auf die internen Auseinandersetzungen in der FDP eingehen, die heute in der BaZ mit Medienduell Stückelberger – Frey an die Oberfläche gespült wird.
Wir könnten auch auf die Behauptung von Frau Frey näher eintreten, wonach die Partei hinter ihr stehe, das Votum der Delegiertenversammlung zur Energiesteuer sei eindeutig gewesen.
Und dabei zurückblenden auf die Stimmung, die in der FDP schon seit Monaten herrscht, weshalb niemand wirklich Lust hat, überhaupt noch grundsätzlich zu diskutieren.
Auch darauf, wie Frau Frey Herrn Saladin an der Delegiertenversammlung abgeputzt hat.
Wir könnten nochmals schreiben, wie der Direktor des Gewerbeverbandes aka Wirtschaftskammer nicht nur bei den drei kantonalen Abstimmungen politisch die Fäden zieht, sondern als Geschäftsführer einer PR-Agentur alle drei Kampagnen auch noch verantwortet und dabei neben seinem Gehalt von der Gewerbekammer noch zusätzliches Geld verdient.
Was ihm herzlich gegönnt sei.
Aber all das ist eigentlich nicht wichtig, weshalb wir uns heute dem wirklich wesentlichen Thema Essen zuwenden.
Wenn man nicht im Hotel nächtigt, sondern eine Wohnung in London hat, dann kann man auch selbst kochen.
Gestern waren wir auf dem Borough Market – ist von uns aus mit der U-Bahn in gut 50 Minuten erreichbar.
Für Londoner Verhältnisse also fast schon um die Ecke.
Beim Borough Market handelt es sich um den ältesten Lebensmittelmarkt Londons. Der Besuch ist für London-Touristen fast schon ein Muss.
Wir haben uns mit englischen Salamis, Tauben aus Yorkshire, Austern aus Essex und frischem Brot aus London eingedeckt.
Wer das Glück hat, aus der hochpreisigen Schweiz mit ihrem starken Franken zu kommen, dem gefallen auch die Preise.
Gerade wegen der Qualitiät der Waren – es hätte mich nicht überrascht, hätten die Händler ihre Köstlichkeiten vor dem Einpacken noch handsigniert.
Für die Qualität des Angebots sorgt übrigens eine Stiftung, in der nur Londoner aus der Umgebung des Marktes Einsitz nehmen können. Ein Fachgremium begutachtet regelmässig die angebotenen Waren.
Gekauft haben wir auch französischen Käse von der Qualität, die in Basel etwa bei Glauser (zu horrenden Preisen) zu haben ist.
Oder bei Antony im Elsass, dieser Benchmark für französischen Käse.
Weil die britische Regierung derzeit ohne Brexit-Konzept dasteht, hat gestern der frühere Justizminister Grove gefordert, dass das Land ohne weitere Abkommen aus der EU austreten soll. Damit wäre auch die Zollunion mit den 27 andern Ländern hinfällig.
Ich habe den Käsehändler beim Bezahlen gefragt, was aus dem Markt wird, wenn der Brexit vollzogen ist. „Dann können wir zumachen“, war seine Antwort.
Von den Tauben habe ich die Brüstchen gelöst und die Karkassen mit Gemüse zwei Stunden ausgekocht. Diese Bouillon weiter reduziert, etwas Mehl dazu, die Brüstchen in Butter gebraten, so dass das Fleisch noch einen Hauch von Rosa hatte. Dazu frische Nudeln, die Sauce – ich meine, 6 £ für die beiden Tauben, da muss man einfach zugreifen.
Städter meint
Gönnen Sie sich auch mal ein Spezialbier ab Zapfhahn bei BrewDog, da gibts glaub auch mittlerweile 7 Pubs davon alleine in London. Ist wie ein Bordeaux auf Bier-Level.