Kürzlich bin ich bei Arte bei einer Sendung über den Uluru-Mythos hängengeblieben.
Es ging um die Schöpfungsgeschichte der Aborigines, die eng mit dem Stück Felsen verbunden ist, den man bei uns noch unter dem Namen Ayers Rock kennt.
Ausgelegt wurde ein dichtes Netz aus alten Geschichten über „Traumzeitfiguren“, über mystische Schlangen, über eine rote Echse, zwei Knaben und andere, für uns kaum zugängliche Schöpfungsepisoden zum Uluru, wie der rote Fels heute wieder genannt wird.
Wie ich so den Schilderungen zuhörte, den Ritualen der Einheimischen zuschaute, mir die Bedeutung der Markierungen im Felsen erklären liess, fragte ich mich: Was, wenn die recht haben?
Woraus folgte: Die haben recht, das, was die Aborigines sich seit Generationen weitererzählen sind keine Märchen und eigenartige Geschichten, über die man lächeln kann.
Das ist tatsächlich so, wie sie es schildern und leben, das ist eine in sich ziemlich schlüssige Erklärung der Welt.
Deren Welt der Legenden ist genauso real, wie sagen wir unser Mythos von der Existenz von Bitcoins.
Wer versteht denn schon, wie dieser moderne Geldvermehrungsmythos funktioniert? Nur ein paar Eingeweihte wissen, was vor sich geht und die reichen ihre Insiderinfos nur an ein paar ausgesuchte Neophyten weiter.
Gerade so, wie das die Eingeweihten der Aborigines auch tun.
Uns werden fantastische Geschichten von Teenagern in Indien erzählt, die sich mit Bitcoins ihr Taschengeld aufbessern sollen.
Tönt doch fast wie die Geschichte über die Wiya Kutjara:
Zwei Jungen spielten nach einem Regen im Schlamm und bauten aus dem Schlamm Uluṟu.