Am 8. April sagte Bundespräsidentin Sommaruga vor den Medien in Bern:
Wir sind noch nicht am Ziel.
Gestern sagte Bundesrat Berset an der Medienkonferenz in Bern:
Wir sind kurz vor dem Ziel.
Was bei mir sofort zur Frage führte: Was genau ist denn DAS ZIEL?
Weil mir spontan mehrere mögliche Antworten einfallen, es also mehr als eine Antwort auf diese naheliegende Frage gäbe, gibt es keines.
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Andres Egger meint
Wenn ich mich in unserer trinationalen Stadt wieder frei bewegen kann!
Beat Hermann meint
Genau, das ist meine grösste Sorge. Für mich war und ist Basel ein tri-nationales Projekt der europäischen Integration, welches trotz nationalstaatlicher Hindernisse eine neue Realität schafft.
gotte meint
– wenn ich wieder ganzjährig easyjetten darf und der blaue himmel endlich wieder vergittert ist;
– wenn ich im sommer wieder unbeschwert eine günstige kreuzfahrt ins polarmeer antreten kann, solange es „dort“ noch eis und eisbären hat;
– wenn ich im herbst wieder überall mit pelz besetzte kapuzenjacken kaufen darf;
– wenn ich wieder den winter an “der wärme“ verbringen darf (was ja, wie man weiss, billiger ist als das frieren bei uns in „der kälte“);
– wenn die menschen ihr gemüse wieder aus asien statt aus dem nachbardorf beziehen;
– wenn alles wieder so ist, dass sich niemand mehr daran erinnert, dass es einen grund gab, dass es im frühjahr 2020 mal anders war.
Michael Przewrocki meint
Grossvater kannte die Begriffe noch gar nicht! Tönt gut -ist falsch. Fast trumpgleich.
Arlesheimreloadedfan meint
Wenn wirklich die Hälfte der Menschen glaubt,erst wenn wir alle geimpft sind,ist das Ziel erreicht. – gibt es einen miesen Sommer.
Christoph Meury meint
Das Ziel ist erreicht, wenn Begriffen wie Übersterblichkeit (oder gar: Exzessmortalität) und Durchseuchung aus dem journalistischen Alltag verschwunden sind und wieder in Grossvaters Klamottenkiste vor sich hinschimmeln.
Thomas Zweidler meint
Alle Antworten zusammen sind das Ziel.
Und das wollen wir! Alle? Manchmal beschleicht mich das Gefühl, das gewisse Zeitgenossen diesen Lockdown richtig genissen.
Im Sinne von „Jetzt sehen die verwöhnten Schweizer mal, was es geschlagen hat“.
Das ist doch schade.
Denken wir an die Älteren, mit gesundheitlichen Problemen. Da heisst es immer: „Der hatte ja schon Vorerkrankungen“. Ja und – kann er/sie was dafür. Gilt es nicht gerade, die schwächsten der Schwächsten zu schützen und für sie da zu sein.
Immer die „Alten“. Reden wir mal von der JUGEND.
Ihnen wird, nebst Jobaussichten, auch ein Jahr ihrer Jugend gestohlen. Mann, es ist Frühling. Es treibt. Und die Jugend hat nichts. Ausser spazieren, rumsitzen und rumfahren.
Das ist doch auch eine traurige Situation.
Deshalb: Verlieren wir nicht das Ziel, unser aller Ziel, aus den Augen. Denn auf dem Spiel steht viel. (reimt sich sogar!)