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Beim Coiffeur: I’m happy so you are happy!

9. November 2012 By M.M.

20121109-141850.jpg Openair-Frisörsalon in Indien, ich liebe diese Kleinläden am Strassenrand.

Seit drei Wochen gehe ich wieder zum Coiffeur. Um mich rundum rasieren zu lassen. Am Kopf. Beim ersten Haarschneider am Strassenrand habe ich wie üblich Lehrgeld bezahlt. Hundert Rupien, als 1.80 Franken, um genau zu sein.

Ich ging also zum gleichen Strassenhaarschneider wie Charlie. Der Mann machte einen guten Job. Oben war ich kahl und die Fünftagestoppeln waren sauber weggeschabt. Als es ans Zahlen ging, dachte ich bei mir: Mist, den Preis nicht VOR der Rasur vereinbart (erster Fehler) und Mist, ich habe nur eine 500 Rupiennote mit dabei, die paar Zehner reichen sicher nicht hin (zweiter und folgenschwerer Fehler).

Also wollte der Mann 300 Rupees von mir, gab mir dann aber trotzdem nur noch einen Hunderter zurück. Ich sagte ihm, dreihundert Rupees seien sowieso zuviel, hatte jedoch keine Ahnung vom aktuellen Marktpreis fürs Haarschneiden und Rasieren. Nach einigem Hin und Her gab er mir noch einen Hunderter mit dem üblichen Wehklagen: “I’m happy, so you are happy”.

Zurück im Hotel sagte ich zu Charlie, ich hätte zuerst dich fragen sollen, was Rasieren und Haarschneiden kostet. Was ich denn bezahlt hätte, wollte er wissen. “Na ja, 300 Rupees“, sagte ich, um gleich nachzuschieben: “I know it’s too much”.

Man will ja nicht als kompletter Trottel dastehen.

“How much you paid?“, fragte ich zurück. “40 Rupees, haircut and shaving“, antwortete Charlie. Was darauf folgte, war ein ziemlich stinksaurer Europäer, der sich einerseits über sich selbst ärgerte, weil er sich noch und noch reinlegen lässt und eine ziemliche Wut auf “die Inder”, die keine Gelegenheit auslassen, den Europäer reinzulegen.

Um die Geschichte kurz zu machen: Stocksauer wie ich war, bin ich die Strasse runter zu meinem Coiffeur. Der hatte gerade den nächsten Kunden unterm Messer. Gut, dachte ich und habe meinem Ärger Luft gemacht. Was an sich schon sehr zu meinem Wohlbefinden beigetragen hat.

Ohne eine Regung hat er schon nach wenigen Sätzen mit der einen Hand in die Holzschachtel gegriffen – mit der anderen hielt er das Rasiermesser an der linken Wange des Kunden – und gab mir einen Hunderter zurück. Charlie und das wartende Hotelpersonal waren ziemlich beeindruckt.

Für den nächsten Hunderter hätte ich handgreiflich werden müssen. Doch wer will das schon.

Den nächsten Haarschneider handelte ich von 200 auf 100 runter und seither gibt es keine Diskussion mehr: mein All India Haircut-and-shaving-Preis beträgt 100 Rupees (1.80 CHF). Das sind zwar 5 bis 10 Chais mehr, als Charlie bezahlt. Jedoch: bei mir brauchen sie immer ZWEI frische Rasierklingen.

Aber was soll’s: I’m happy so you are happy!

20121109-151012.jpg
Kopfrasur am Ganges. Beim nächsten Ghat gleich um die Ecke finden die Feuerbestattungen statt. Rund um die Uhr, 24/7. In Varanasi ist alles gleichzeitig und nebeneinander.

PS: Einmal war ich schneller. Wie wir uns so von 200 meinem Hunderter nähern, sagt der Mann: “Okay, 100 with Massage.” Worauf ich blitzschnell antwortete: “70 without massage.” Immerhin 6 Chais gespart (50 Rappen).

Kategorie: Indien Stichworte: Indienreise

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Kommentare

  1. @trashbarg meint

    11. November 2012 um 16:29

    Ich frage mich einfach, wo arbeiten diese Leute in der Monsunzeit? Gar nicht?

  2. Blacky meint

    9. November 2012 um 16:35

    Dieser Coiffeur wäre auch Baschi Dürr (mit M.M.-Frisur) für seine letzten Wahlkampf-Bildi zu empfehlen. Ein paar Rupien hat Blochers BaZ sicher noch im Kässeli.

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