Eigentlich ist es eine unmögliche Situation: Alle wissen, Markus Somm ist nur noch Chefredaktor auf Abruf.
Seine Freunde, seine Gegner, seine Mitarbeiter.
Spätestens wenn die Wettbewerbskommission über den Deal mit dem Tagi entschieden hat, muss er seinen Sessel räumen.
Das kann dauern.
Und je länger das dauert, desto mehr wird der vorgesehene Stabwechsel – aka Kurswechsel – zu einer Hängepartie.
Wie auch immer, die Frage, wer Somms Nachfolger wird, beschäftigt das gesamtschweizerische Journalistenbiotop schon heute.
Der Tages Anzeiger will, so sagt es Herr Supino, einem aus der bestehenden BaZ-Redaktion die Aufgabe übertragen.
Das nennt man „divide et impera“, weil Supino damit die Loyalität zu Somm bei denen bewusst untergräbt, welche sich Hoffnungen auf den Job machen.
Und abermals krähte der Hahn (Matthäus 26:72)
Hätte er nicht dieses in die Kategorie „beleidigend“ einzureihende und deshalb auf Geheiss (?) von Supino aus dem Web entfernte Portrait von Südostschweiz-Verleger Hanspeter Lebrument geschrieben, hätte ich auf Philipp Loser – ex Sissacher Volksstimme, ex BaZ, ex TagesWoche, jetzt Inlandredaktor beim Tages Anzeiger – getippt.
Aber vielleicht ist über die Sache bereits Gras gewachsen und der Stallgeruch stark genug, den Basler nach Basel zu schicken.
Wie es halt so ist mit Beförderungen, es kommen selten die Besten und Geeignetsten zum Zug.
Leute, wie beispielsweise Lokalchef Christian Keller. Der Mann hat Führungserfahrung und ist ein ausgewiesen guter Journalist.
Was ihm fehlt, ist eine gewisse Lust, sich mit einem Glas in der Hand mit den lokalen Politikern und anderen wichtigen Leuten, die ein Abo auf immer dieselben Veranstaltungen haben, auf Du und Du gemein zu machen.
Und er hat keinen guten Drant zu Arthur Cohn.
Deshalb kann es nur einer Nachfolger von Markus Somm werden: Kulturchef(!) Raphael Suter.
Der kennt nicht nur Cohn, sondern lässt sich von ihm auch in Sachen Headline (über Arthur Cohn) beraten.
Er ist dort anzutreffen, wo all die wichtigen Leute Basels bei einem gesponserten Glas Wein beisammenstehen und sich ungemein wichtig vorkommen.
Genau das erwartet „tout Bâle“ vom neuen Chef der BaZ.
Robert Schiess meint
Korrektur: Bei näherem Hinschauen stelle ich fest, es handelt sich nicht um einen lebenden Baum, sondern um einen Baumstrunk.
M.M. meint
Baumstrunk steht vor der Basilica di Santa Sabina (Rom). Man sieht solche Schnitzereien noch oft an umgehauenen Bäumen in Rom.
Robert Schiess meint
Mich interessiert das Foto. Wo ist das und wer hat das Relief gemacht und in den offensichtlich noch lebenden Baum geschnitten?