BaZ – was soll die Stimmungsmache?

Eigentlich wäre ich heute in Paris.

Hatte eine Einladung vom Centre Pompidou (und dem französischen Kulturminister, Ha!).

Vor-Vernissage einer neuen Christo-Schau.

(War Medienbeauftragter während der Aktion Wrapped Trees in der Fondation Beyeler, darum.)

Ja nu denn halt.

Einkaufen – von ein paar Kleinigkeiten – nach ausgedehntem Spaziergang der Birs entlang im Coop in Dornach. Leute sitzen in den umliegenden Restaurants auf den Terrassen und geniessen in der Sonne.

Fünfzig Meter weiter liegt Baselland. Dort ist alles zu.

Heute wird der Bundesrat wohl bekannt geben, dass es wie, im Baselbiet, in allen Kantonen zu einem Lockdown kommt.

Lese, dass die Leute den Migros-Laden auf dem Dreispitz „für Hamsterkäufe“ gestürmt haben „die Leute decken sich mit allem ein, was sie in die Finger bekommen“, glaubt die BaZ zu wissen.

Und klar, der Running Gag dieser Tage: „hauptsächlich mit WC-Papier“.

Was soll diese Stimmungsmache auf Kosten von Müttern und Vätern?

Ab heute sind die Kinder zuhause, muss gekocht und betreut werden. Ist doch klar, dass die Leute jetzt mehr einkaufen als sonst.

Ich kann mich noch gut erinnern, wie das war, als wir noch zu sechst zusammenwohnten. Was man heute „hamstern“ nennt, war damals der wöchentliche Grosseinkauf.

Ah ja, vier Kinder bedeuten auch Unmengen an Toilettenpapier.

Doch noch was Heiteres zum Klimawandel (gib’s ja auch noch):

Mercedes ist eine Kooperation mit einem ÖV-Ticketvertrieb eingegangen, wird berichtet.

Die sei toll, sagt ein Mercedes-Mensch, „weil sie unsere Kunden überrascht. Denn wir stellen uns hier als Automarke hin und geben bekannt: Es ist völlig o. k., das Auto stehen zu lassen.“

Die nächste Aktion des Autobauers: Man kauft sich einen Mercedes und lässt ihn beim Händler stehen.

Oder noch besser, man kauft einen Mercedes, der gar nicht gebaut wird. Stattdessen erhält man ein Umweltzertifikat über das insgesamt eingesparte CO2.

Gerahmt für an die Wand.