Das hörbar laute Schweigen über den bevorstehenden Verkauf der Basler Zeitung an den Tagesanzeiger-Konzern ist schon bemerkenswert.
Es ist demnach so, dass man meint, bei den Tagi-Leuten handle es sich um die Guten, welche die Stadt endlich vom medialen Joch Blochers befreien.
Danach werde alles wieder gut.
Dafür nimmt man hin, dass Basel schon nächste Woche keine eigene Tageszeitung mehr haben wird.
Welch eine Selbstaufgabe.
tim meier meint
Natürlich hat M.M. recht: man wird Somm noch vermissen. Auch die ‚Boy-Group‘, welche doch einige der selbstgefälligen Politiker in Stadt und Land ins Schwitzen gebracht oder zum Rücktritt bewogen hat.
Mit Tamedia wird der FCB nicht mehr täglich auf einer vollen Seite behandelt werden. Tamedia vertritt auch dieselbe Denke wie bereits SF: Mainstream und Nanny-Journalismus. Da ich SF bereits mit 450.- im Jahre zwangsfinanziere, brauche ich dasselbe in Papierform und mit Züri-Mantel für 500.- nicht mehr zu abonnieren.
Ohne unabhängige BaZ ist unsere Region definitiv weg vom Fenster.
Baresi meint
Was meinen Sie mit «eigene Tageszeitung»? Eine in Basel lebende Verlegerfamilie mit Ausstrahlung in die Schweiz? Ein in der Schweiz lebender Besitzer? Eine Genossenschaft? Der lokalen Berichterstattung (als letztes Verkaufsargument für eine Regionalzeitung) kann es doch egal sein, welchen Mantel sie trägt.
M.M. meint
Unabhängig heisst, die Redaktion ist in Basel und nicht in Zürich oder dort, wo sie mit AG-Nummernschildern rumfahren.
Franz meint
BaZ unter Blocher/Somm brauchten nicht viele.
BaZ unter dem Tagi braucht überhaupt keiner mehr.
Die Basler leben in ihrer eigenen Bubble.
Ausser FCB und Fasnacht interessiert die nichts mehr.
Der Kosmos ist genau 37qkm gross…
M.M. meint
Man wird Somm & Co. noch vermissen.
stefan meint
niemals.
gotte meint
ich wiederhole mich: das blochersche engagement hinterlässt nur verlierer. TA-Media unter supino ist tatsächlich keinen deut besser, der tagi nur noch ein feigenblatt für hemmungslosen klick-journalismus. spätestens seit dem somm’schen NZZ-fiasko war allerdings zu erwarten, dass somm in basel eigentlich gar keinen plan und von anfang an nur nach zürich geschielt hatte. warum er selbst so lange auf seine pubertäre boy-group im lokalteil gesetzt hat, bleibt wohl für immer sein rätsel. ich wage mal die prognose, dass mindestens 10’000 Abos, die wegfielen, alleine auf das konto bahnerth gingen.
M.M. meint
Einfach damit ich das mal verstehe: Wann war denn die BaZ so, wie Sie sich und die anderen dauernd wünschen? Unter Platz, unter Bachmann oder gar unter Geering?
Und wer war denn die Journalisten, die vor der Somm-Zeit beeindruckten? -minu? Hobi?
gotte meint
oh, das ist ein missverständnis. ich habe mich nie nach einer alten BaZ gesehnt, wie wohl kaum jemand, im gegenteil. ich habe am anfang mit ganz grossem interesse verfolgt, was somm vorhat, weil ich ihn tatsächlich für einen begnadeten schreiber halte. ich fand es auch immer gut, dass die baZ sich nicht einem verbund anschliessen wollte. das hat doch nichts mit den unterirdischen beiträgen von bahnerth zu tun, den journalistischen tiefflügen à la organhandel im unispital oder den über wochen orchestrierten kampagnen gegen einzelpersonen. ich habe zu beginn auch mit grossem genuss die weltwoche gelesen, die auch angetreten ist, einen anderen blick auf die dinge zu werfen. davon ist auch nichts übrig. köppel und mörgeli sind derart vorhersehbar, dass es nur noch langweilig ist. ich habe auch mit grossem interesse den wechsel bei der nzz verfolgt und war gespannt auf das feuielleton, das mehr politisches feuilleton zu werden versprach. auch hier nach ein paar monaten: nur noch totale langeweile, alles vorhersehbar und leider unsäglich repetitiv.
M.M. meint
Himmel auch, warum bin ich nur sooft mit Ihnen einverstanden? Sie Linke, Sie.
Mit der Langeweile haben Sie durchaus recht. Das Konzept des geschlossenen Infobiotops – für jeden ein wenig – funktioniert nicht mehr. Ich lese auf Flipboard News aus über 500 Quellen. 24/7
Baresi meint
Alter in Eheren. Aber vielleicht ist es auch so, dass die Region Basel und/oder die Deutschschweiz für die heutige Lebenserwartung und -erfahrung einfach nicht genug Neues und Spannendes hervorbringen kann?
M.M. meint
Doch, im BaZ-Lokalteil haben die das geschafft – fast immer.
Sissachr meint
Nun, aus meiner Warte aus kann ich wie ein überzeugter Single argumentieren: Lieber keine als so eine.
Oskar4000 meint
Dank Frau Gotte wissen wir, dass der Tagi schlecht und die BaZ miserabel sind. Bahnert nicht, Somm hingegen begnadet schreiben kann. Und die NZZ vorhersehbar ist. Warum sie nicht noch gleich über die „Republik“ herzieht“? Ach so, links und nicht Basel. Oder die 240 Franken reuen sie, Baslerin halt. Lassen wir sie weiter träumen von guten alten Zeiten, mit Reck selig und Piller halbselig und dem Platz gleich auch noch. Tagsüber kann sie sich bis auf weiteres mit der begnadeten Tageswoche unterhalten. Oder mit dem Knechtli.
gotte meint
ich und baslerin? das will ich mir mal verbeten haben! die 240.- für die republik reuen mich gar nicht, die habe ich bezahlt. ich habe noch nichts über die republik geschrieben, weil es sie noch nicht lange genug gibt und mir das ganze noch etwas zu diffus daher kommt. ich warte also noch mit meinem urteil. von „reck selig und piller halbseidig und platz“ (wer-ist-piller-und-warum-halbseidig?) träume ich gar nicht, das habe ich schon klar gemacht weiter oben – warum schreiben Sie denn nicht hier Ihr eigenes urteil über bahnerth und somm? das wäre doch viel spannender als Ihre spekulationen und unterstellungen an „frau Gotte“!