Die Übernahme der BaZ bringt jetzt so einiges an den Tag. Zum Beispiel ein Outing von Typen, die man bis anhin eher im Untergrund vermutet hat.
Einer der Minderheitsaktionäre (5%): Dr. Daniel Model:
Der Thurgauer Verpackungsfabrikant Daniel Model liebt seltsame Mythen und verteufelt die Demokratie. Bereitwillig vernetzen sich postmoderne Dadaisten und Medienrebellinnen mit dem Sozialstaatsgegner. Was fasziniert sie an der Utopie des selbst ernannten Oberhaupts des Elitestaats Avalon?
Hui – und das ist noch einer, Georges Bindschedler:
Der 1953 geborene Jurist (Dr. iur.) und Unternehmer engagiert sich seit 2010 als Reiseleiter in der GMS. Was bietet denn die GMS? Wer wäre ohne sie schon im Führerhauptquartier in der Wolfsschanze bei Rastenburg gewesen oder mit der Erzeisenbahn nach Narvik gefahren, wer hätte schon den Kriegshafen von Sewastopol oder die leidgeprüfte Stadt Stalingrad besichtigt und wer hätte seinen Fuss schon auf den Hügel Eliane bei Dien Bien Phu oder die Festungsinsel Corregidor setzen können?
Und weiter geht’s: Uli Windisch
Die Genfer Soziologie ist bekannt für ihre markigen Statements. Während der inzwischen emeritierte Jean Ziegler die Schweizer Öffentlichkeit in den siebziger bis neunziger Jahren reichlich mit politischen Appellen und moralischen Standpauken traktierte, beliefert nun sein Kollege Uli Windisch die Medien mit pointierten Stellungnahmen. Dass er sich dabei – im Gegensatz zur linken Ikone Ziegler – vor allem am rechten Ende des politischen Spektrums bewegt, macht ihn bei seinen Studenten nicht gerade beliebt.
Und dann gibt es noch Giangiorgio Spiess. Zu ihm weiss SPON zu berichten:
Der Schweizer Fußballfunktionär Giangiorgio Spiess, Vorsitzender der Kommission für Rechtsfragen bei der Europäischen Fußball-Union (Uefa) und seit 1996 Mitglied der Uefa-Exekutive, ist bereits im März 2007 von einem Gericht im italienischen Parma wegen Beihilfe zum betrügerischen Konkurs zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten verurteilt worden.
mehrlinks meint
In der Tat ein bunter Haufen – ein veritables Spezialkommando …
Dieser Thurgauer Unternehmer pflegt schon ein seltsames Hobby … zum Glück plant er keinen jurassic park am Bodensee …
Die GMS sollte man nicht so streng beurteilen; die Frage ist nur, wie wertvoll es für die Zukunft der Schweiz ist, bei der Gedenk- und Erinnerungsarbeit den Akzent auf die kriegerische Vergangenheit zu setzen, und, notabene, in Ermangelung einer zeitlich näheren, eigenen blutigen nun auf die der benachbarten Völker, – das ist gewöhnungsbedürftig, zugegeben, – besitzt aber anscheinend doch eine gewisse prickelnde Attraktivität bei entsprechend veranlagten Personen.
„Historisch begabte“ Menschen wollen immer rekonstruieren, und sei es Tells Apfelmus …
In der Region Basel gibt es nichts zu rekonstruieren, zu restaurieren (auch keine vergangene Zeitungslandschaft) – aber es ist doch offensichtlich, dass die seit bald zweihundert Jahren andauernde politische Entwicklung nur zu Isolation und Eingeschnürtsein (Stadt) und Strukturlosigkeit und Verlust an Niveau (Landschaft) geführt hat.
(In der Architektur würde man von misslungener Dekonstruktion sprechen, wenn ich das richtig verstehe).
Die hoffentlich noch zu rettende BaZ könnte zu einem Sprachrohr und einer Meinungsmacherin für alle die werden, welche die ganzen verkrusteten Zustände in diesem Teil des Landes aufbrechen möchten – das wünschte ich mir.
Für viele Leute in Basel mag es wie eine bittere Medizin schmecken, dass nun diese dem Unkundigen „wie zufällig gewürfelt“ erscheinende Gruppe von Honoratioren (es redet ja niiemand von „friends of the italian opera“ …) das Ruder übernommen hat.
Ein ganz kleines bisschen erinnert es mich aber auch an den Ertrinkenden, der mault, weil ihm an Stelle des roten ein blauer Rettungsring zugeworfen worden ist …
jean jadespring meint
„hoffentlich noch zu rettende BaZ“:
Hat jemand genaue Kennzahlen? Die Tageswoche scheint mir noch nicht mit investigativem Journalismus bekannt geworden zu sein; sie Herr Messmer? Was so herumgeboten wird, klingt doch nach Pleite.
Hans meint
Sind es solche Aussagen von Model die stören ? “ Ein demokratistischer Staat wie die Schweiz, der das Demokratieprinzip über alles erhebt, ist nicht reformierbar. Umverteilungsfragen werden durch das Majoritätsprinzip entschieden; das Individuum steht einem immer mächtiger werdenden Staat zunehmend schutzloser gegenüber. Dies führt mitunter zu diesem erschreckend lethargischen Bürger der Gegenwart. Abstimmungsvorlagen werden so konzipiert, dass auch ablehnende Interessengruppen mit Pfründenzuteilungen gewonnen werden können. Das sind korruptionsverwandte Praktiken, die die hehre Demokratie letztlich ad absurdum führen.“ Wenn ja, was ist daran so falsch ???
T.G. meint
Die WOZals Quelle? Alle Achtung. Das ist ja richtiggehend seriös und objektiv.
Henry Berger meint
Wieso sind Sie der Meinung, eine linke Zeitung könne nicht seriös recherchieren und wahrheitsgemäss über Tatsachen berichten? Ich bin weisgott nicht immer auf der Linie der WoZ, aber wenn Sie Tatsachen-Informationen aus einem linken Medium einfach als „unseriös“ abtun, so machen Sie einen gewaltigen Denkfehler!
/sms ;-) meint
zusammenfassung @henryberger
wahrheit. tatsachen. weisgott. gewaltige denkfehler.
#wenntwaischwanimain
jean jadespring meint
Dörf’s es bizzeli meh WoZ sii?
Die „neue“ BaZ-Truppe enthält langjährig beschriebene Blätter … 😉
jean jadespring meint
ups, keine Links erlaubt, also Text:
WOZ-Online
22.1.2004
Tito Tettamanti
Geld ist geil
Von Gian Trepp
Der 74-jährige Altkapitalist eilt als Buchautor, Nachwuchsförderer und neuerdings Ascom-Investor von Erfolg zu Erfolg. Sein frühester Geschäftspartner Giangiorgio Spiess bleibt im Dunstkreis der Wirtschaftskriminalität. Was macht Tettamanti besser als Spiess?
Andreas Kyriacou meint
Und von all den illustren Herren hat natürlich keiner bemerkt, dass ihre Holding praktisch denselben Namen trägt wie die Stiftung des neuen Konkurrenzorgans.
jean jadespring meint
pack!
C.P meint
Im normalfall, da sind wir wohl der selben meinung, äussert man solches nicht öffentlich. in diesem speziellen fall – auch angesichts dessen, dass die solcherart bezeichneten, für solecherart differenzierungen keinerlei sensoren haben: ok! pack bleibt pack! ob nun von norden oder süden stammend. einzel oder im sonderangebot (zumeist im rösslispielkreisel sich drehend) pack bleibt pack und pack sucht pack. immer und überall. arme basler 😉
jean jadespring meint
nunja, die reichen basler und baslerinnen machen da gerade was untereinander aus und dann ist da noch diese truppe … bis heute haben wir also zwei langweilige zeitungen.
Markus Saurer meint
Das ist Mumpitz, lieber M.M., Model ist liberaler/libertärer Ökonom und erfolgreicher Unternehmer. Die Basler können um solche Kapitalisten froh sein.
Je kommerzieller die Veranstaltung BaZ, desto besser. Und schliesslich herrscht – wie ich schon sagte – Wettbewerb in den Medien.
Diese Weinerei geht mir langsam auf den Wecker.
Markus Saurer meint
Ergänzung: Zum Glück ist Arlesheim Reloaded gratis, sonst würde ich mit Abokündigung drohen.
;-))
M.M. meint
Ich weine nicht, ich stelle nur fest. Werde mal noch was zu den Hintergründen erklären.
Roger Levy meint
Ich habe D.M. nur einmal erlebt, in Amriswil. Das reicht mir total. Aber wahrscheinlich gibt es jetzt Leute, die schreiben, ich hätte nichts verstanden …. genau. Lieber nichts, als noch weniger.
Markus Saurer meint
Lieber Roger, du scheinst nichts verstanden zu haben.
😉
jean jadespring meint
gut wäre es, auch herauszustellen, wer von dieser truppe noch keine prozesse am halse hatte (oder gar hat), und diese nach themen zu sortieren. allen voran herr Tettamanti. 🙂
rumpelstilz2 meint
Ja ,der Tettamanti ist gewissermassen seit Kindesbeinen ein Herr juristischer Reinheit.Bekanntlich begann er seine Karriere als CVP-Regierungsrat ,dem er ein Jahr angehörte.Er musste zurücktreten,nachdem er versuchte,einer befreundeten Person eine Busse zu reduzieren.Hier noch eine Dosis Tettamanti http://leconomistamascherato.blogspot.com/2009/06/il-re-delloffshore-tito-tettamanti.html
/sms ;-) meint
hier ist noch ein schnipsel tettamanti: http://magazin.rebell.tv/magazin3.html#/page_18_19 😉