Unser Bild zeigt Herrn Singh. Ihm gehört dieses Teegeschäft, der „Bawani Chai Stall“ in Jaisalmer. Er ist der wichtigste Mann des örtlichen Geschäftslebens, so wie alle seine Kollegen in irgendeiner indischen Stadt. Denn ohne Chai läuft nichts in Indien.
Herr Singh ist 48 Jahre alt und betreibt seinen Teeshop schon seit zwanzig Jahren. Es sei ein Glücksfall gewesen, sagt er mir, dass er dieses Geschäft habe übernehmen können. Während wir miteinander plaudern bringen seine beiden Angestellten neue Bestellungen, die sogleich von Herrn Sing in kleine Becher abgefüllt und von den jungen Männer in speziellen Cupholder-Körben für sechs Portionen zu den Geschäftsleuten der Altstadt gebracht werden. Es ist ein emsiges Kommen und Gehen.
Tee nach indischer Art ist zum einen sehr süss. Zum anderen besteht er aus Milch und Wasser in einem Verhältnis von 60 zu 40, es kann auch mehr Milch sein. Schliesslich der Tee: es handelt sich um ein Teepulver von einer kräftigen Sorte. Assam, zum Beispiel. Doch nun zum Clou. Jeder Chai Stall-Inhaber fügt seinem Tee eine spezielle Gewürzmischung bei. Die genaue Zusammensetzung ist dessen Geheimnis. Grundsätzlich gehören jedoch immer etwas zerdrückter Ingwer und ein paar zerstampfte Kardamonesamen dazu. Hat man keinen Ingwer zur Hand, kann man etwas grob zerrieben Pfeffer dazu geben; beide sorgen für einen etwas scharfen Abgang.
Die Gewürzmischung mit dem Zucker wird zunächst etwas erhitzt (nicht geröstet) und anschliessend die Flüssigkeit und das Teepulver dazugegeben. Aufkochen lassen und sofort heiss trinken.
Bonusbilder aus Jaisalmer:
Und zum nächsten Bild der Satz des Tages (kein Witz genau so gehört):
Hey Mister, let me try to rip you off.