Die Sonntagszeitungen melden den Abgang von BaZ-Vizechefredaktor Urs Buess. Gut für ihn, schade für das Blatt.
Urs Buess steht für eine politische Ausrichtung, die ich nicht teile. Doch das spielt keine Rolle. Ich schätze Urs Buess. Weil er ein herzlicher, aufrichtiger, blitzgescheiter, selbstironischer, wacher Journalist ist.
Buess war mit einer launigen Glosse der Auslöser der auch von uns unterstützten Kampagne für das vollständige Ausfüllen der Baselbieter Wahlzettel. 22’000 Stimmen sind so zusammengekommen – welch ein Erfolg.
Der Verlust für die BaZ wird jedoch nicht allein darin liegen, dass hier ein (links)-liberaler Intellektueller das havarierte Schiff verlässt. Urs Buess ist vor allem ein pflichtbewusster, stiller Schaffer, der schon unter Mathias Geering den Karren am Laufen hielt.
Somm gibt dem Blatt seine rechtskonservative Stimme. Er ist jedoch als Vorgesetzter und Organsator des redaktionellen Alltags völlig ungeeignet.
Angezählt ist inzwischen auch Moritz Suter. Den nimmt nun wirklich niemand mehr ernst, weder intern noch extern. Seine Kumpels von der Geldfront sollten ihm das mal sagen. Und einen neuen Mann, ein neues Team präsentieren.
Völlig abgetaucht ist der CEO des Unternehmens, Roland Steffen. Nach der Neuorganisation ist er wieder wie früher nur noch der erste Inserateaquisiteur. Zu mehr hat es dem schnell Erregten auch noch nie gereicht.
Im Grunde genommen ist die weitere Entwicklung auf der BaZ-Redaktion absehbar. Wer kann, der sucht sich einen neuen Job. Wer übrig bleibt, hat auf dem Arbeitsmarkt keine Chancen mehr. Gute Journalisten werden bei der BaZ nicht anheuern. Das war zwar schon immer so, hat sich jetzt jedoch akzentuiert.
Denn wer will schon unter Herrn Somm arbeiten, sich für einen Laden engagieren, dem ein Zigarre rauchender Frühstücksdirektor vorsteht, in einem Unternehmen tätig sein, wo die Besitzverhältnisse so unklar sind wie die aktuellen politischen Verhältnisse in Ägypten.
C.P. meint
Derselbe Prozess wie damals bei der WW. Zuletzt bleiben die Windfahnen und eben die rechtsnationalen Ideologen. Diese verkünden ihren ideologischen „Dünnpfiff“ als sog. Experten zu jedem Thema. Wie lange ein Blatt bestehen kann, das täglich erzählt, was man schon lange weiss, weiss ich auch nicht 😉
Andres Egger meint
Also, was haben wir denn da heute auf BaZonline: Den lustigen 1. Aprilscherz mit den Bummelsonntagen, einen balljagenden Polizeihund in Brasilien, die Tausende an den Rhein lockende Sonne, die Schilddrüseninspektion von 900 japanischen Schulkindern und natürlich „Alles zu RotBlau“. Eine gute Woche allerseits!
NU meint
Manchmal ist es so, dass Dinge, die man selber denkt/spürt/empfindet/analysiert, von einem Dritten genau und auf den Punkt so formuliert, wie das Gedachte/Gespürte/Empfundene/Analysierte, aber es mag partout gelingen…So bin ich froh, dass es MM geschafft hat. Recte dictu!