Konnten wir vor zehn Tagen einen Zuwachs von 12 Prozent Lesern für die Basler Zeitung vermelden, so zeigt eine noch neuere Statistik einen Auflagenschwund von minus 7 Prozent. Die Auflage der BaZ ist damit unter die 50’000er-Marke gesunken.
Allerdings kann man dazu festhalten, dass alle anderen Zeitung auch an Auflage verlieren. Zum Beispiel die AZ-Gruppe (Basellandschaftliche Zeitung) minus 6 Prozent, die Sonntags-Zeitung gar minus 11 Prozent.
Es kann also nicht am Kurs liegen.
Als ich 2009 noch Mitglied der Geschäftsleitung der BaZ war (zuständig für den Online-Bereich), habe ich mal zur Diskussion gestellt, man müsse die ganze Abo-Sache mal mit 60’000 Auflage durchrechnen. Damals hatte sie noch 90’000 Abonnenten.
Kam nicht gut an.
Liebe BaZ, wenn ich schon dabei bin: Ich bin einer von diesen 658 E-Papier-Abonnenten. Die neue App ist wirklich toll, ausser diesem Bug, den ihr reingeschmuggelt habt.
Im Lesemodus versaut es einzelne Wörter dermassen, dass man nicht mal erahnen kann, was gemeint ist. Dachte, ihr merkt das selbst und würdet ein Update in den App-Store stellen.
Doch da ist bis heute nichts.
Könntet ihr mal nachschauen? Danke.
PS: Die TagesWoche findet schon gar nicht mehr statt. Auf Wikipedia melden sie noch immer eine verkaufte Auflage von 22’639 Stück. Und Dani Winter ist noch immer Chefredaktor. Soviel zur Onlinekompetenz des Nullblatts.
Grummel meint
Will ja nicht stänkern. Aber seit die BaZ ihre Bezahlschranke hochgezogen hat, stelle ich einmal am Tag fest, was ich vermisse: Nämlich nichts.
Immerhin ein positiver Effekt dieser hausgemachten Abonnenten-Krise.
Henry Berger meint
…vor allem kann ich mir nicht vorstellen, dass alle die nun an die Bezahlschranke kommen, die BaZ abonnieren. Oder meint dies etwa die GL der BaZ?
Grummel meint
Soviel ich weiss, hat jeder BaZ-Abonnent Zugriff auf das E-Paper. Alle anderen sollen sich für einen (noch) Stutz das ganze E-Paper kaufen (eben nicht nur den eiinzelnen Artikel, sondern die ganze Ausgabe elektronisch).
Das alles riecht ein wenig streng (nach Verzweiflung). Mal sehen, was die Werbewirtschaft dazu meint.
Nutti meint
Die Meldung ist fast zwei Monate alt, aber vermutlich waren Sie dann grad irgendwo in Persien unterwegs:
http://www.tageswoche.ch/de/blogs/mittendrin/696844/Christian-Degen-wird-neuer-Chefredaktor-der-TagesWoche.htm
M.M. meint
Stimmt, jetzt erinnere ich mich auch. Hab’s im Iran online gelesen.
Henry Berger meint
Sehr geehrter Herr Messmer
Wie beurteilen Sie als PR-Profi die von der BaZ eingeführte „Bezahlschranke“ für Artikel der Basler Zeitung (die „offenen“ Artikel sind meistens von der Tamedia oder alt)?
M.W. hat dass noch keine Zeitung lang durchgehalten. (siehe NZZ, Dagens Nyheter etc.) Die Klicks (welche für die Plazierung von Werbung im Internet für die Werbewirtschaft wohl massgebend sind) müssen doch extrem eingebrochen sein.
Wollte man sich vielleicht u.a. bewusst vom elektronischen Stammtisch lösen? (die „Bewirtschaftung“ des dort geposteten Schrotts bindet ja einiges an Manpower)
Auf mich macht diese Bezahlschranke für Artikel, welche gedruckt sind etwas den Eindruck eines Taxiunternehmens, welches im Jahre 1955 noch neue Pferde und Kutschen für den Personentransport anschafft…
Daher auch die Frage, wie relevant ist heute noch der Verkauf von auf Papier geschmierter Druckerschwärze, welche sich zu Buchstaben formt….
M.M. meint
Ein interessantes Experiment. Die haben die höchste Bezahlmauer der Schweiz um ihren Content hochgezogen.
Die Zugrriffszahlen werden drastisch sinken, mit entsprechenden Folgen bei den Werbeeinnahmen.
Bin auf tagi-online umgestiegen 🙂
Henry Berger meint
Danke für Ihre Einschätzung
Stefan Heimers meint
Die Bezahlschranke dieser Zeitung ist wohl ein frühzeitiges Weihnachtsgeschenk für die BZ Basel, die Tageswoche und Watson.
Dieter meint
Den Wikipedia-Artikel über sich selbst zu editieren, gilt als etwas anrüchig, was spätestens seit 2007 (s. Diskussion zu Roger Köppel) in der Schweiz als bekannt vorausgesetzt werden dürfte (ja, hier ist der Konjunktiv offensichtlich angebracht). Ausserdem hat die TaWo im Moment wohl ganz andere Baustellen.
Ronnie Grob meint
Wikipedia ist ein gemeinnütziges Projekt, an dem alle mitarbeiten. Warum korrigierst Du den Artikel nicht, wenn er schon merkst, dass er offensichtlich falsch ist? (Oben: Schaltfläche „bearbeiten“.)
M.M. meint
Mach ich doch gerne. Wenn mir jemand die neuesten Zahlen mailen könnte und dazu noch den Namen des neuen Chefredaktors…